Weenermoor

Weenermoor
Weenermoor
Stadt Weener
Koordinaten: 53° 12′ N, 7° 19′ O53.1947222222227.32166666666670.4Koordinaten: 53° 11′ 41″ N, 7° 19′ 18″ O
Höhe: 0,4 m ü. NN
Fläche: 17,59 km²
Einwohner: 415 (18. Sep. 2001)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 26826
Vorwahl: 04953
Karte

Karte des Rheiderlands

Weenermoorer Kirche

Weenermoor ist seit der Gemeindegebietsreform 1973 ein Ortsteil der Stadt Weener im ostfriesischen Rheiderland. Der Ort hat 388 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Gebiet

Weenermoor ist eine Reihensiedlung. Sie liegt nordwestlich von Weener parallel zur A31 auf leicht erhöht liegenden eiszeitlichen, wasserdurchlässigen Mineralböden (Podsol-Gley-Böden). Westlich des Ortes befinden sich ausgedehnte Hochmoorflächen, östlich davon mäßig fruchtbare, überschlickte Niederungsmoore. Zwischen Weenermoor und Weener lag das Weener Meer, ein heute verlandeter Binnensee.[1]

Geschichte

Im 13. und 14 Jahrhundert begann in Weenermoor die Urbarmachung und Besiedelung durch Aufstreckung. Die so entstandenen Grundstücke hatten eine Breite zwischen 35 und kapp 100 m und erreichten mit der Zeit eine Länge von bis zu vier Kilometern.[1] Erstmals wird der Ort 1428 als Weninghermoer urkundlich erwähnt. Ein zweiter Siedlungskern entwickelte sich im Overmoor. Über diesen ist wenig bekannt. Vermutet wird, dass der Name im Zusammenhang mit überschwemmten Gebieten steht.[2]

Aus dieser Zeit wurden östlich des heutigen Dorfkerns auf Warfen alte Hausplätze und der Kirchhof der heute wüst liegenden, mittelalterlichen Vorgängersiedlungen Weenermoors aus dem 13./14. Jahrhundert entdeckt. Diese Siedlung hatte große Probleme mit der Entwässerung, so dass sie in mehreren Schritten an den heutigen Standort verlegt wurde. Auch die Anhaltende Moorkultivierung trug zur Verlagerung des Dorfes in Richtung Westen bei. Nach und nach wurden im alten Dorfkern die Häuser abgebrochen und weiter westlich neu erbaut. Einige Einwohner blieben zurück. Die so entstandenen Höfe sind keine Aussiedlerhof. Sie werden noch heute Eenhus, Tweehusen und Dreehusen. genannt.[2] 1664 wuchsen so Overmoor und Weenigermoor zusammen. Im Jahre 1815 war die 1660 errichtete Kirche des Ortes eingestürzt. Südwestlich ihres Standortes wurde 1824 die heutige Weenermoorer Kirche angelegt, womit die Verlegung des Dorfes abgeschlossen wurde. 1891 wurde Overmoor in Weenermoor eingemeindet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Ort eine für Ostfriesland durchschnittliche Zahl an Heimatvertriebenen auf.[1] Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde das bislang selbständige Dorf 1972 der kleinste Ortsteil von Weener. Wirtschaftlich ist er auch heute noch stark von der Landwirtschaft geprägt. Die Einwohnerzahl ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts rückläufig.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohnerzahl [1]
1823 572
1848 836
1871 797
1885 975
1905 1050
1925 1275
1933 1302
1946 1628
1950 1660
1956 1487
1961 1606

Literatur

  • Heimatkundlicher Arbeitskreises e. V. Weenermoor - Möhlenwarf -Sankt Georgiwold - Beschotenweg (Hrsg.): 10 Jahre Chronik des Heimatkundlichen Arbeitskreises e. V. Weenermoor - Möhlenwarf -Sankt Georgiwold - Beschotenweg, Selbstverlag, Weener 2005.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Weenermoor, Gemeinde Bunde, Landkreis Leer, eingesehen am 3. Februar 2010.
  2. a b Heimatkundlicher Arbeitskreis e.V., Weenermoor-Möhlenwarf-St. Georgiwold-Beschotenweg: Die Ortschaften- Sankt Weenermoor, eingesehen am 3. Februar 2010.

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