- Weenermoorer Kirche
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Die Weenermoorer Kirche befindet sich in Weenermoor, einem Ortsteil der Stadt Weener in Ostfriesland, und gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche. Das Gotteshaus wurde im Jahr 1824 errichtet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Baubeschreibung
In vorreformatorischer Zeit unterstand der Ort der Propstei Hatzum im Bistum Münster.[1] Im Zuge der Reformation schloss sich die Gemeinde dem reformierten Glauben an. Infolge der fortschreitenden Moorkultivierung wanderte Weenermoor immer weiter westlich und nahm die Kirche jeweils mit.[2] Der erste Kirchenbau wird am Geiseweg vermutet, ist archäologisch aber nicht gesichert.[3] Auf die Existenz der Kirche weist eine Glocke hin, die aus dem Jahr 1411 datiert. Das zweite Gotteshaus wurde 1660 erbaut, wovon heute noch der Friedhof am Middelweg zeugt.[4] Nachdem den Einwohnern der Weg zur Kirche zu lang geworden und der Bau so stark verfallen war, dass die Westseite im Jahr 1815 eingestürzt war, errichteten sie im Jahr 1824 eine neue Kirche nach Plänen des Bauinspektors Reinhold.[2] Finanziert wurde dieses dritte Gebäude durch die Vermietung der Sitzplätze. Die Saalkirche im Stil des Klassizismus zeichnet sich durch Lisenen und Rundbogenfenster sowie ein Satteldach mit Krüppelwalmabschluss aus.[3]
Der Glockenturm, der auch als Eingang dient, wurde 1867 im Stil der Neuromanik im Westen auf quadratischem Grundriss und mit Spitzhelm angebaut.[4]
Seit 1927 teilen sich die Kirchengemeinden Weener und St. Georgiwold eine Pfarrstelle.[3]
Innenausstattung
Das Innere wird durch ein hölzernes segmentiertes Tonnengewölbe, die Kanzel an der Ostseite und die Orgel der Orgelbaufirma Rohlfing aus Osnabrück auf der Westempore geprägt. Das pneumatische Instrument aus dem Jahr 1906 verfügt über zehn Register auf zwei Manualen und Pedal und ist vollständig erhalten.[2] Zu den Vasa Sacra gehören ein Kelch aus dem 17. Jahrhundert, eine Kanne und Taufschale aus dem 19. Jahrhundert sowie zwei Brotteller aus dem 20. Jahrhundert. In der Kirche hängt eine Gedenktafel für die drei Gefallenen des Krieges 1870/71.[3]
Siehe auch
Literatur
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 161.
- Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000, S. 34.
Weblinks
Commons: Weenermoorer Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Genealogie-Forum: Weenermoor
- Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Weenermoor (PDF-Datei; 49,2 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte. Selbstverlag, Pewsum 1974, S. 42 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 6).
- ↑ a b c Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 161.
- ↑ a b c d Paul Weßels (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Weenermoor (PDF-Datei; 49,2 kB), gesehen 24. Juni 2011.
- ↑ a b Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000, S. 34.
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