Weißagk

Weißagk
Lageplan von Weißagk vor dem Abriss
Heimatpark Weißagk 2011

Weißagk (niedersorbisch Wusoka) war ein Ort in der Lausitz. Das Angerdorf lag in einem Tal am Nordrand der Weißagker Platte, 7 km westnordwestlich von Forst. Es bestand aus den Ortsteilen Nieder- und Obergut.

Die Größe von Weißagk schwankte zwischen rund 503 (1875) und 698 (1946) Einwohnern. In den 1970er-Jahren hatte das Dorf 540 Einwohner. 1985 wurde Weißagk für den Tagebau Jänschwalde abgebaggert, nachdem die verbliebenen 321 Einwohner umgesiedelt worden waren.

Im Dezember 2005 wurde an der Straße von Mulknitz nach Gosda als Erinnerungsstätte der Heimatpark Weißagk eröffnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1344 wird das Dorf als Vasallendorf erstmalig erwähnt. Der Name "Wyschok", abgeleitet vom sorbischen wusoko/wysoko für „hoch (gelegen)“, taucht 1389 auf. Der Ortsname veränderte sich über mehrere Stufen zu Weissagk (1504). Im Jahr 1937 wird Weissagk umbenannt in Weißagk. Von 1504 bis 1823 wird das Dorf als Lehen der Herren von Bomsdorf geführt. 1830 wird die Leibeigenschaft in Weißagk abgeschafft. In der Zeit von 1856 bis 1945 waren die Gutsherren aus der Familie von Treskow.

Ein Stall wird von der LPG gebaut. 1955

Im November 1945 wurden im Zuge der Bodenreform 593 ha Gutsland an landarme Bauern und Übersiedler aufgeteilt. Im Oktober 1946 wählten die Bürger des Ortes ihre erste Gemeindevertretung. Im April 1956 öffnete eine Saison-Kinderkrippe im Dorf und 1960 erfolgte der Bau einer Apotheke. Am 24. Dezember 1985 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche zu Weißagk statt. Die Kirche wurde 1987 abgerissen. [1].

Literatur

  • Richard Ihlo und Wilfried Scholze: Das Dorf Weißagk von seinen Anfängen bis zum Jahre 1975. Forst: Rat des Kreises Forst, 1978.
  • Klaus Ihlau: Kirschenpflücken in Weißagk. Regie: Ingo Langberg. Radio-Feature. Prod.: Rundfunk der DDR 1983. („Der Autor erzählt mit dem Mikrofon das letzte Kapitel eines Dorfes in der Lausitz, das es im Jahre 1985 nicht mehr geben wird.“)[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tafel: Historischer Abriss zum Ort Weißagk im Heimatpark Weißagk
  2. Patrick Conley: Features und Reportagen im Rundfunk der DDR. Tonträgerverzeichnis 1964-1991. 2. Aufl. Berlin: Askylt, 1999. ISBN 3-9807372-0-9 (Digitalisat in der Google Buchsuche, S. 117)
51.769414.5557

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Weißagk (Begriffsklärung) — Weißagk (auch: Weissagk) ist der Name folgender Orte: Weißagk bei Forst Weißagk bei Calau, heute Weißag Weißagk bei Vetschau, ab 1937 Märkischheide, heute Teil von Vetschau/Spreewald Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Bomsdorff (Adelsgeschlecht) — Bomsdorff ist der Name eines noch blühenden uradligen Geschlechts aus der Niederlausitz mit gleichnamigem Stammhaus bei Neuzelle, wo es urkundlich seit 1310 nachgewiesen ist. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Geschlechts 1.1 Ursprünge 1.2… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Niedersorbische Ortsnamensliste — In dieser Liste werden Orten im aktuellen oder historischen sorbischen Siedlungsgebiet die ursprünglichen niedersorbischen und die heute überwiegend gebrauchten deutschen Bezeichnungen zugeordnet. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O… …   Deutsch Wikipedia

  • Weißag — Gemeinde Luckaitztal Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Wylem Sybar — Wilhelm Schieber (niedersorbisch Wylem Šybaŕ; * 21. November 1887 in Weißagk; † 3. Dezember 1974 in seinem inzwischen in Märkischheide umbenannten Geburtsort) war ein niedersorbischer Maler. Bekannt wurde er unter dem Namen Spreewaldmaler. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Wylem Šybaŕ — Wilhelm Schieber (niedersorbisch Wylem Šybaŕ; * 21. November 1887 in Weißagk; † 3. Dezember 1974 in seinem inzwischen in Märkischheide umbenannten Geburtsort) war ein niedersorbischer Maler. Bekannt wurde er unter dem Namen Spreewaldmaler. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Calau — Das Kreisgebiet 1905 Der Landkreis Calau war ein Landkreis der Provinz Brandenburg und bestand als preußisch deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1950. Er umfasste am 1. Januar 1945 die fünf Städte Calau, Drebkau, Lübbenau,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier — Aussichtspunkt Reppist bei Senftenberg – Erinnerung an devastierte Orte …   Deutsch Wikipedia

  • Tagebau Jänschwalde — Basisdaten Bundesland: Brandenburg Ausdehnung: 6015 ha Geographische Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Vetschau/Spreewald — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”