Chrono Cross

Chrono Cross

Chrono Cross (jap. クロノ・クロス, Kurono Kurosu) ist ein Videospiel der Firma Squaresoft (mittlerweile Square Enix). Es ist dem Genre der Rollenspiele zuzuordnen. Es erschien 1999 in Japan und 2000 in den USA für die Sony Playstation als Nachfolger des Spiels Chrono Trigger.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Im Jahre 1996 wurde für das japanische Satellaview-Add-On für Nintendos Super Famicom (in Europa als SNES bekannt) ein illustriertes Textadventure namens Radical Dreamers veröffentlicht, auf dessen Geschichte Chrono Cross basiert. Es wurden einige Teile der Geschichte von Radical Dreamers in Chrono Cross übernommen, allerdings darf Chrono Cross nicht als Erweiterung oder Remake gesehen werden, da sich manche Teile der Geschichte sehr stark voneinander unterscheiden.

Wie ein Großteil der zum damaligem Zeitpunkt veröffentlichten Spiele von Squaresoft (wie z. B. auch Parasite Eve, Brave Fencer Musashi, Legend of Mana oder Xenogears) wurde auch Chrono Cross nicht in Europa veröffentlicht. Der Hintergrund ist wohl in der Technik zu suchen: Das Spiel beinhaltet verschiedene Charaktere, welche teilweise einen unterschiedlichen Dialekt haben. Für die US-Version des Spiels wurde ein Dialektgenerator programmiert, der, bedingt durch die relativ einfache englische Grammatik, für jeden Charakter einen individuellen Dialekt zuließ. Dadurch, dass die deutschen Dialekte zum Teil sehr unterschiedliche Grammatiken besitzen, und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Aspekte einer deutschen Übersetzung, wurde erst die Lokalisation und danach die europäische Einführung fallen gelassen.

Chrono Cross ist der Nachfolger des Spiels Chrono Trigger für das SNES, allerdings arbeitete ein anderes Team an dem Spiel als bei Chrono Trigger. Das Charakterdesign wurde von Nobuteru Yūki entworfen, für die Musik zeichnete Yasunori Mitsuda verantwortlich.

In den USA konnte sich das Spiel gut verkaufen, allerdings waren die Verkäufe in Japan enttäuschend.

Geschichte

Die Geschichte in Chrono Cross spielt im fiktivem El Nido-Archipel und handelt von Serge, welcher zehn Jahre zuvor eigentlich hätte ertrinken sollen, aber durch eine geheimnisvolle Macht davor bewahrt wurde. Durch diesen Vorfall spaltete sich die Welt in zwei parallele Dimensionen; in der einen Dimension (Home World) überlebt er und lebt zehn Jahre weiter, bis das Spiel anfängt, in der anderen Dimension (Another World) ertrinkt Serge an einem Strand nahe seiner Heimatstadt.

Die Geschichte dreht sich anfangs um den luchsartigen Lynx, welcher vorerst wie der spätere Hauptgegner erscheint, und später hauptsächlich um Serges (unbewusste) Aufgabe, Prinzessin Schalas Bindung vom Time Devourer zu lösen. Der Time Devourer ist eine Art Symbiont, der aus dem Hauptgegner von Chrono Trigger, Lavos, und Schala, Prinzessin des magischem Reiches Zeal, bei einem Vorfall in selbigem um 12.000 v. Chr entstanden ist. Jahrtausende später entdeckt Belthasar, welcher durch denselben Vorfall weit durch die Zeit geworfen und ein früherer Guru von Zeal ist, dass der Time Devourer die gesamte Raumzeit verschlingen will. Daraufhin setzt er eine äußerst komplexe Kette von Ereignissen in Gang, die Serge auf seinen Weg leiten, um mit einem Artefakt namens Chrono Cross die Dimensionen wieder zu verschmelzen, den Time Devourer zu vernichten und Schala zu befreien.

Auch wenn Chrono Cross viele Elemente von Radical Dreamers verwendet, sind die Geschichten beider Spiele nicht in Einklang zu bringen. Deshalb beschlossen die Spieldesigner, dass die Geschehnisse in Radical Dreamers zwar stattgefunden haben, allerdings in einer anderen Dimension als der, in der Chrono Cross spielt. Dies wird im Spiel auch in Chronopolis, einer durch ein fehlgeschlagenes Experiment in die Zeit zurückgeworfenen Stadt, angedeutet, in welcher man das an einem Computer lesen kann. Chronopolis wiederum überwacht nach dem Vorfall das El Nido-Archipel, um ein Zeitparadoxon zu verhindern, welche die Existenz von Chronopolis in der Zukunft gefährden würde.

Der auffälligste Unterschied zwischen Chrono Cross und Radical Dreamers liegt in der Abwesenheit des Charakters Magus, welcher in Chrono Trigger eine tragende Rolle spielte. Es war zwar ursprünglich geplant, Magus ins Spiel zu integrieren, die Idee wurde aber fallen gelassen, da die Entwickler als schwierig ersahen, seine Geschichte neben den anderen 44 Charakteren einleuchtend zu etablieren.

Die Geschichte wird von vielen im Vergleich zu Chrono Trigger als sehr komplex empfunden. Die meisten Dialoge bei Chrono Cross muss man sehr genau durchlesen, um der Geschichte weitgehend folgen zu können, ganz im Gegensatz zu Chrono Trigger, welches sehr geradlinig verläuft.

Spielsystem

Das Spiel hat, ähnlich wie in Final Fantasy, Kämpfe, welche in einem eigenem Bildschirm gezeigt und ausgetragen werden, allerdings sind im Gegensatz zu den meisten Final Fantasy-Teilen die Gegner grundsätzlich vorher auf der Karte sichtbar, also nicht zufällig.

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, es kann zwischen leichten, normalen und schweren Schlägen ausgewählt werden, wobei die Trefferwahrscheinlichkeit variiert. Nach jedem gelungenem Treffer baut sich die Element-Leiste aus, mit der Elements, das Zauber-Derivat des Spiels, beschworen werden können. Es gibt keine Erfahrungspunkte, wie sonst in einem Rollenspiel üblich, sondern die Eigenschaftswerte der Charaktere bauen sich Kampf für Kampf auf, allerdings in gewissen Grenzen: Um exzessives Grinding zu minimieren, wächst die Stärke eines Charakters nur bis zu einem bestimmten Punkt, ab dem es erforderlich wird, einen für das Weiterführen der Story wichtigen Zwischengegner zu bezwingen, um die Stärke noch weiter ausbauen zu dürfen.

Unüblich ist auch die relative Schwäche an Trefferpunkten, mit denen einige, manchmal sogar wichtige Zwischengegner versehen sind. Stattdessen neigen besonders mächtige Gegner eher dazu, dass Elementsystem geschickt gegen den Spieler einzusetzen, statt einfach mit bloßer Masse an durch imaginäre Punkte dargestellter Lebenskraft Treffer um Treffer aufzusaugen. Dadurch wird eher das strategische und taktische Geschick eines Spielers gefordert als bei vielen ähnlichen Spielen, bei denen nur allzu oft dem Spieler reines Durchhaltevermögen und Geduld abverlangt werden. Andere Besonderheiten des Spielsystems sind die Möglichkeiten, sich nach einem Kampf automatisch aus dem eigenen Fundus an Elements und Heilgegenständen heilen zu lassen und aus jedem Kampf, selbst gegen Zwischengegner, fliehen zu können.

Gespeichert werden kann überall auf der Weltkarte, oder in Locations an so genannten Records of Fate. Hinzugefügt wurde auch die Möglichkeit, Key Items an bestimmten Orten auszuwählen und zu benutzen, analog zu alten Adventurespielen. Das führt zu einem Grad an Interaktivität, der bei vielen Konsolen-RPGs fehlt.

Charaktere

Es gibt 44 spielbare Charaktere (plus Serge) im Spiel, welche jeweils in sechs Element-Kategorien unterteilt werden. Jeder Charakter hat wiederum zwei bis drei individuelle Techniken, die bei manchen Charakterkombinationen auch kombiniert werden können (so genannte Double bzw. Triple Techs). In manchen Stellen des Spiels werden die Beziehungen der Charaktere untereinander offenbart.

„Chrono Break“

Square Enix ließ sich Ende des Jahres 2001 in den USA ein Warenzeichen mit dem Namen Chrono Break eintragen, was Spekulationen über einen möglichen Nachfolger auslöste. Am 12. November 2003 wurde die Eintragung wieder rückgängig gemacht, allerdings nur in den USA. In Japan hält Square Enix nach wie vor die Rechte an den Namen. Es wird vermutet, dass Square Enix wohl einen Nachfolger mit dem Chrono Trigger-Team geplant hatte, es allerdings aus zeitlichen und finanziellen Gründen fallen gelassen hat.

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