Werra (1923)

Werra (1923)
WERRA (1923)
Schiffsdaten
Flaggen: Flag of Weimar Republic (merchant).svg (1923–1933)
Flag of the German Empire.svg (1933–1935)
Flag of Italy (1861-1946).svg (1935–1940)
Civil Ensign of the United Kingdom.svg (1940–1940)
Schiffstyp: Dampfschiff
Verwendung: Passagierschiff
Bauwerft: AG Weser (Bremen)
Heimathafen: Bremen
Stapellauf: 21. September 1922
Jungfernfahrt: 3. Februar 1923
Reederei: Norddeutscher Lloyd (Bremen)
Technische Daten
Baunummer: 324
Rauminhalt: 9475 BRT
Länge über alles: 146,00 m
Breite über alles: 17,57 m
Max. Tiefgang: 12,7 m
Maschine
Antrieb: Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Höchstgeschwindigkeit: 12,5 Knoten
Schrauben: 2
Schornsteine: 1
Masten: 2
Sonstiges
Passagiere: 145 II. Klasse
818 III. Klasse

Die Werra (II) war ein 1923 in Dienst gestelltes Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd, das 1935 nach Italien verkauft und in Calabria umbenannt wurde. 1940 wurde es beschlagnahmt und der britischen Regierung unterstellt. Am 8. Dezember 1940 wurde die Calabria westlich von Irland von einem deutschen U-Boot versenkt, wobei 360 Menschen ums Leben kamen.

Passagierschiff

Das 9475 BRT große Dampfschiff Werra wurde bei AG Weser in Bremen für den Norddeutschen Lloyd gebaut und lief am 21. September 1922 vom Stapel. Sie gehörte zur Weser-Klasse. Ihre Schwesterschiffe waren die Weser (1922), die Saarbrücken (1924), die Coblenz (1924), die Trier (1924) und die Fulda (1924). Der 146 Meter lange Doppelschraubendampfer konnte eine maximale Geschwindigkeit von 12,5 Knoten erreichen und war zur Beförderung von 145 Passagieren der Zweiten und 818 Passagieren der Dritten Klasse ausgelegt.

Am 3. Februar 1923 lief die Werra in Bremen zu ihrer Jungfernfahrt nach Ostasien aus. Anschließend wurde das Schiff auf der Route Bremen–La Plata eingesetzt. 1933 erfolgte die erste Überfahrt von Bremen nach Havanna auf Kuba und Galveston in Texas. Am 13. August 1935 wurde die Werra an die italienische Regierung verkauft, die sie der drei Jahre zuvor verstaatlichten Reederei Società Italia Flotte Riuniti übergab, welche sie in Calabria umbenannte. 1936 ging das Schiff an den Lloyd Triestino mit Sitz in Triest über.

Im Zweiten Weltkrieg

Am 10. Juni 1940 wurde die Calabria im Trockendock von Kalkutta von Großbritannien beschlagnahmt und dem britischen Ministry of War Transport (MoWT) unterstellt. Das Management übernahm die Reederei British India Steam Navigation Company. Das Schiff sollte eigentlich den neuen Namen British Inventor erhalten, aber bevor es dazu kam, wurde es versenkt.

Am 8. Dezember 1940 befand sich die Calabria mit 140 Besatzungsmitgliedern, einem Kanonier und 230 Passagieren auf einer Fahrt von Kalkutta über Freetown nach Belfast und Glasgow. Die Passagiere waren indische Seemänner, die als Besatzungsmitglieder für andere Schiffe gedacht waren. Das Kommando hatte Kapitän David Lonie. Die Ladung bestand aus 4000 Tonnen Eisen, 3050 Tonnen Tee und 1870 Tonnen Presskuchen.

Um 20.58 Uhr abends am 8. Dezember wurde die Calabria, die sich von ihrem Konvoi SLS-56 getrennt hatte, 295 Seemeilen westlich vom Slyne-Head-Leuchtturm an der Küste der irischen Grafschaft Galway von zwei Torpedos des deutschen U-Boots U 103 (Korvettenkapitän Viktor Schütze) getroffen. Das Schiff sank nach einem Fangschuss um 21.06 Uhr auf der Position 52.43N 10.07W. Kapitän Lonie, 128 Besatzungsmitglieder, der Kanonier und alle 230 Passagiere kamen ums Leben (360 Personen). 21 Besatzungsmitglieder überlebten und wurden von dem Zerstörer der Royal Navy HMS Sikh (Commander Graham Henry Stokes) gerettet und nach Derry gebracht.

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