- West Highland Line
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Glasgow Queen Street–Oban/Mallaig Streckenlänge: 163/264 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Zweigleisigkeit: nein LegendeGlasgow Queen Street Queen Street Tunnel nach Edinburgh und Dunblane Glasgow Ashfield Glasgow Possilpark & Parkhouse Glasgow Gilshochill Glasgow Summerston Glasgow Maryhill Maryhill Line nach Anniesland North Clyde Line aus Edinburgh Westerton North Clyde Line 16,1 Dalmuir Kilpatrick Bowling Dumbarton East 26,6 Dumbarton Central North Clyde Line nach Helensburg Central 41,0 Helensburg Upper 51,9 Garelochhead 69,2 Arrochar and Tarbet 82,1 Ardlui 96.2 Crianlarich aus Callander 104,2 Tyndrum Lower 123,5 Dalmally 127,9 Loch Awe 133,1 Falls of Cruachan nur im Sommer bedient 142,4 Taynuilt 153,3 Connel Ferry nach Ballachulish 163,3 Oban zur Isle of Mull 103,8 Upper Tyndrum 116,3 Bridge of Orchy 141,2 Rannoch 152,9 Corrour 169,0 Roy Bridge 183,5 Spean Bridge nach Invergarry und Fort Augustus 197,5 Fort William 201,2 Banavie 202,8 Corpach 207,6 Loch Eil Outward Bound 213,6 Locheilside Glenfinnan-Viadukt 224,1 Glenfinnan 239,0 Lochailort 246,6 Beasdale 252,3 Arisaig 259,5 Morar 264,3 Mallaig nach Skye Die West Highland Line ist eine nicht elektrifizierte, durchgehend eingleisige, schottische Eisenbahnlinie, die von Glasgow nach Oban bzw. über Fort William nach Mallaig führt und somit die westliche Highlands-Region erschließt. Die Infrastruktur befindet sich in Besitz der Network Rail, der operative Betrieb wird durch First ScotRail ausgeführt. Sie ist neben der Kyle of Lochalsh Line, die von Inverness nach Kyle of Lochalsh führt, die einzige Bahnlinie, welche den westlichen Teil der Highlands erschließt. 2009 wurde sie von den Lesern des britischen Magazins Wanderlust zur schönsten Bahnstrecke der Welt erkoren.[1] Die größte Bedeutung der Strecke wird dem Tourismus zugeschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke beginnt im Glasgower Kopfbahnhof Queen Street und verlässt diesen mit allen Queen-Street-Linien durch den Queen Street Tunnel, der in den nördlichen Vororten verlassen wird. Nachdem die Strecken nach Edinburgh und Dunblane sowie die Maryhill Line abgezweigt sind, mündet die West Highland Line bei Westerton in die North Clyde Line, eine der beiden teilweise unterirdischen West-Ost-Durchmesserlinien Glasgows. Diese verlässt sie in Dumbarton, um danach rechterhand ins Innere der Highlands abzuzweigen. Am Loch Lomond vorbei erreicht sie danach den Knoten Crianlarich, wo die Trennung in die beiden Linienäste vollzogen wird. Die Teilstrecke nach Oban führt am Loch Awe und nach einer finalen Steigung vorbei zum Zielbahnhof, wo Fährverbindungen zur Isle of Mull und anderen Hebrideninseln bestehen. Die Teilstrecke nach Mallaig führt durch das Rannoch-Moor zum Kopfbahnhof von Fort William, danach nach Westen über Glenfinnan, in dessen Bahnhof ein Museum zur Entstehung der West Highland Line untergebracht ist,[2] und dem 380 Meter langen Glenfinnan-Viadukt nach Mallaig, wo sich ein Fährhafen mit Verbindungen nach Kyle of Lochalsh und dem Süden von Skye befinden.
Geschichte
Die Strecke wurde in einem Zeitraum von über 60 Jahren von diversen Bahngesellschaften eröffnet, die teilweise auch Zweigstrecken betrieben, die heute stillgelegt sind.[3][4] Das erste Teilstück wurde 1842 im Großraum Glasgow als Teilstück einer Verbindung nach Edinburgh gelegt, Oban wurde 1880 erreicht, Mallaig 1901.[5] Während des Zweiten Weltkrieges entstanden noch einige Zweiglinien zu Militärbasen, die nach Kriegsende wieder abgebrochen wurden. In den 1960er-Jahren fiel sie beinahe der Beeching-Axt zum Opfer.
Technik
Bis auf die Vorortsabschnitte Glasgows mit der Maryhill Line und der North Clyde Line und dem Bahnhof Fort William, welche elektronisch ausgerüstet sind, ist die Bahnlinie mit dem Signalsystem Radio Electronic Token Block ausgestattet, ausgeführt vom Stellwerk des Bahnhofs Banavie. Die Strecke ist durchgehend eingleisig mit Ausweichstellen, die jedoch nur einen sehr dünnen Betrieb erlauben. Der Betrieb wird mangels Elektrifizierung mit Dieselzügen des Typs British Rail Class 156 ausgeführt.
Betrieb
- Personenverkehr
First ScotRail betreibt täglich drei Zugspaare zwischen Glasgow Queen Street und Oban beziehungsweise Mallaig, die nach dem Flügelzug-Konzept verkehren. Die beiden Zugteile werden am Bahnhof von Crianlarich getrennt. Zusätzlich verkehrt täglich außer Samstags ein Zugpaar des Caledonian Sleeper zwischen London Euston und Fort William. Zwischen London und Edinburgh Waverley wird der Zug mit den anderen beiden Zugteilen des Highland Caledonian Sleeper nach Inverness und Aberdeen als Ganzzug geführt, um dann in Edinburgh gesplittet zu werden. In den Sommermonaten führt die als Betreiberin für dampfbetriebene Charterzüge auf diversen Strecken bekannte West Coast Railway Company ein tägliches Zugpaar des Museumszugs Jacobite Steam Train zwischen Fort William und Mallaig.
- Güterverkehr
Der Güterverkehrt reduziert sich auf Anschlussfahrten zur Aluminiumschmelzanlage von Fort William und der Papierfabrik Corpach.[6]
Trivia
Die Bahnstrecke umfasst einige Besonderheiten:
- Der Glenfinnan-Viadukt diente schon in zahlreichen Filmproduktionen als Kulisse, so auch in der Harry-Potter-Serie mit dem über die Brücke führenden Hogwart Express.
- Die Höchstgeschwindigkeit bei der Durchquerung des Rannoch-Moores auf dem Mallaig-Ast ist wegen möglicher Beschädigung der Trasse auf 30 Meilen pro Stunde (rund 48 km/h) reduziert.[7]
- Das Dorf Tyndrum ist die kleinste Gemeinde des Vereinigten Königreiches, welche von mehr als einer Bahnstation bedient wird. Tyndrum liegt circa 7,5 km nordwestlich der Trennung der beiden Linienäste und besitzt an jedem einen Bahnhof: Tyndrum Lower am Ast nach Oban und Upper Tyndrum an der Strecke nach Mallaig sind nur etwa 600 Meter voneinander entfernt.[7]
- Die Station Corrour im Rannoch-Moor ist eine der abgelegensten Bahnstationen der Welt und nicht an eine öffentliche Straße angebunden. Zudem ist sie mit einer Höhe von 408 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene Bahnhof Großbritanniens. Des Weiteren gelangte sie in Danny Boyles Trainspotting zu filmischen Ehren.
- Der Bahnhof Arisaig nahe Mallaig ist die westlichste Bahnstation Großbritanniens.
- Das 1901 eröffnete Teilstück zwischen Fort William und Mallaig war eine der letzten Inbetriebnahmen einer Eisenbahnhauptlinie in Schottland.
- Die Bahnhofsschilder sind sowohl in englischer als auch in gälischer Sprache verfasst.[8]
Ehemalige Zweigstrecken
Die West Highland Line besaß zahlreiche mittlerweile stillgelegte Zweigstrecken, die von diversen Gesellschaften gegründet wurden und einige Teilstücke der heutigen WHL dienen.
Callander and Oban Railway
Callander–Oban/Ballachulish Legendevon Dunblane Callander Strathyre Kingshouse Balquihidder nach Comrie vom Loch Tay Killin Junction Luib Crianlarich Lower West Highland Line WHL Tyndrum Lower West Highland Line Connel Ferry nach Oban North Connel Benderloch Barcaldine Creagan Appin Duror Kentallen Ballachulish Ferry Ballachulish - Bauarbeiten und Eröffnungen
Die Callander and Oban Railway wurde 1864 gegründet, mit dem Ziel, die Städte Callander und Oban miteinander zu verbinden. Callander besaß seit 1858 einen (heute nicht mehr existierenden) Bahnanschluss nach Dunblane. Die Bauarbeiten begannen 1866 von Callander her. Als erste Station wurde Killin 1870 erreicht, drei Jahre später Tyndrum und 1877 wurde das heute noch genutzte Teilstück zwischen Tyndrum und Dalmally samt dem Verzweigungs- und Kreuzungsbauwerk Crianlarich Junction eröffnet. Crianlarich besaß während der Betriebszeit der Callander and Oban Railway analog zur heutigen Situation in Tyndrum einen zweiten, Crianlarich (Lower) genannten Bahnhof, der heutige trug damals den Zusatz Upper. 1880 wurde Oban erreicht, 1903 folgte als einzige Erweiterung des Streckennetzes der Gesellschaft die Zweigstrecke von Connel nach Ballachulish, die bei Connel den Loch Etive mit einem imposanten Gerberträger überspannte. Die 1886 eröffnete Zweigstrecke von Killin Junction ins Stadtzentrum und zum Loch Tay wurde von privaten Landeigentümern unter dem Namen Killin Railway betrieben.
- Stilllegungen
Der östliche Teil zwischen Callander und Crianlarich samt der Zweigstrecke in Killin wurde im Zuge der Beeching-Axt am 27. September 1965 stillgelegt, obwohl die Außerbetriebnahme erst am 1. November vorgesehen war.[9] Der größte Teil dieser ehemaligen Bahnstrecke wurden in Radwege umgewandelt. Das restliche Trassee, vor allem zwischen Killin und Crianlarich, wurde zum Bau der A85 benutzt. Das Verzweigungs- und Überwerfungsbauwerk in Crianlarich ist noch vollständig erhalten, die Gleise in Richtung Callander enden im freien Feld. Die meisten Stationen wurden abgerissen, nur der Mittelbahnsteig von Killin Junction wurde beibehalten, er ist jedoch mit Bäumen und sonstigen Pflanzen beinahe zugewachsen.
Der westlichen Zweigstrecke nach Ballachulish ereilte das Schicksal der Betriebseinstellung am 28. März 1966. Die Connel Bridge und die Creagan Bridge dienen heute dem Straßenverkehr, auch wenn die Creagan Bridge 1999 von Grund auf neu erstellt wurde.
Invergarry and Fort Augustus Railway
Spean Bridge–Fort Augustus LegendeWHL aus Glasgow Spean Bridge WHL nach Fort William Gairlochy Invergloy Platform Invergarry Aberchalder Fort Augustus Fort Augustus Pier - Eröffnung
Die Invergarry and Fort Augustus Railway war eine Bahngesellschaft, welche 1896 die kurze Zweigstrecke von Spean Bridge nach Fort Augustus via Invergarry in Betrieb nahm. Die Motivation für den Bau war, ein Lückenschluss zwischen der West Highland Line und der Highland Main Line den drei Seen Loch Lochy, Loch Oich und Loch Ness entlang zu schaffen. Die Fortsetzung von Fort Augustus nach Inverness wurde jedoch nie verwirklicklicht.
- Besitzerwechsel
1903 ging die bisherige Betreibergesellschaft Bankrott und die Highland Railway übernahm die Strecke, sie verpflichtete sich bei einer Bezahlung von jährlich 4000 Pfund, die Strecke über zehn Jahre zu betreiben.[10] Bereits 1907 jedoch beschränkte sich die Highland Railway auf die Infrastruktur und übergab die operative Betriebsführung an die North British Railway Company, welche den Zugverkehr ihrerseits per 31. Oktober 1911 einstellte. Er wurde jedoch am 1. August 1913 wieder aufgenommen und ein Jahr später übernahm die North British Railway Company die Strecke vollständig.
- Stilllegung
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die North British Railway Company in der London and North Eastern Railway (LNER) auf, welche dem Güterverkehr auf der Strecke mehr Bedeutung schenkte als der Personenbeförderung. Der Personenverkehr wurde schließlich per 1. Dezember 1933 aufgegeben, die endgültige Stilllegung erfolgte am 1. Januar 1947. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie vor allem für den Transportverkehr zum Waffendepot der Royal Navy in Fort Augustus benutzt. Zahlreiche Abschnitte wurden für den Straßenbau verwendet, Brücken und Tunnels sind heute noch sichtbar und in gutem Zustand. Auch der Great Glen Way führt über Teilstücke der Invergarry & Fort Augustus Railway. Eine Videodokumentation über die Bahnstrecke trägt den Untertitel The Line that should never have been built (Die Strecke, die nie erbaut werden sollte).
Einzelnachweise
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/scotland/glasgow_and_west/7874216.stm
- ↑ http://www.road-to-the-isles.org.uk/glenfinnan-station.html
- ↑ John Thomas: The West Highland Railway. 1965
- ↑ John Thomas: The Callander and Oban Railway. 1966
- ↑ Christopher Awdry: Encyclopaedia of British Railway Companies. 1990, S. 169
- ↑ http://www.railbrit.co.uk/West_Highland_Railway/frame.htm
- ↑ a b http://schottland4fans.de/wissenswertes_west_highland_line.shtml
- ↑ http://www.zugprofi.de/nordeuropa/schottland/west-highland-line/west-highland-line-zugprofi.de-die-experten-fuer-bahnreisen.html
- ↑ Keith Sanders, Douglas Hodgins :British Railways Past and Present No 31 - North West Scotland. 1998, S. 40
- ↑ Christopher Awdry: Encyclopaedia of British Railway Companies. 1990
Weblinks
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