Wieland Beust

Wieland Beust

Wieland Beust (* 25. März 1968 in Braunschweig; † 13. August 1999 in Uelzen) war ein deutscher Kampfsportler, u.a. Vize-Europameister im Karate, WM-Dritter im Kickboxen und Staatsmeister im Profiboxen. Nach seiner Einlieferung in die JVA Uelzen wegen Totschlags, tötete er dort den stellvertretenden Anstaltsleiter sowie den Küchenchef und verletzte zwei Beamte lebensgefährlich, ehe er sich selbst tötete.

Kampfsportkarriere

Wieland Beust begann seine Kampfsportkarriere mit Karate, wo er 1988 niedersächsischer Landesmeister der Junioren (Klasse: Kumite über 75 kg) wurde.

Ebenfalls 1988 nahm er mit der Nationalmannschaft der Junioren, an der Karate-Europameisterschaft im ungarischen Sopron teil. Das Team gewann zwar gegen die schottische und tschechische Mannschaft, schied aber dann gegen Spanien aus und erreichte keinen Titel.

Bei der Karate-Europameisterschaft 1989, gewann er hingegen bei den Junioren im Einzel über 80 kg, die Silbermedaille.

Am 13. April 1989 war er beim ZDF-Aufnahmestudio in München zu Gast und zeigte für die Jugendsendung „Pfiff“, Partner-Kombinations-Übungen im Karate, sowie einen Demonstrationskampf.

Später als Kickboxer aktiv, nahm er 1993 an der 9. WAKO Kickbox-Weltmeisterschaft in Budapest teil und gewann die Bronzemedaille im Vollkontakt bis 81 kg.

1994 wurde er Profiboxer und gewann sieben von neun Kämpfen. Am 1. November 1996 gewann er mit einem Punktesieg über Fritz Plösser, den Staatsmeistertitel im Halbschwergewicht.

Straftaten

Im Dezember 1997 wurde er vom Landgericht Hildesheim, wegen Totschlags und unerlaubtem Waffenbesitz, zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Beust, der im Rotlichtmilieu von Braunschweig aktiv gewesen sein soll, hatte den Freund einer Prostituierten erschossen, weil dieser eine Frau vergewaltigt haben soll.

Im September 1998 wurde er in die JVA Uelzen überstellt, wo er im Küchendienst eingesetzt wurde. Im Laufe seiner dortigen Haftzeit, verletzte er während einer Auseinandersetzung einen Mithäftling, der daraufhin Anzeige wegen Körperverletzung erstattete.

Am 13. August 1999, stürzte sich Beust auf den stellvertretenden Gefängnisleiter Eckhardt Bunte und tötete ihn mit einem Messer. Beim Versuch, Beust zu überwältigen, wurde auch der Küchenchef Kurt Jendrischek getötet, sowie zwei Justizbeamte lebensgefährlich verletzt. Anschließend rammte sich Beust das Messer selbst in die Brust und verstarb.

Die Tat gilt als Racheakt, da Bunte wegen der Anzeige des Mithäftlings, persönlich Konsequenzen für Beust ankündigte und ihm u.a. die Ausbildung zum Koch verweigerte.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Beust — ist der Nachname von: Achim Helge Freiherr von Beust (* 1917; † 2007), Politiker in Hamburg Adam Liebermann von Beust (* um 1650; † 1706/07), Geheimer Rat, Kammerrat und Amtshauptmann Ernst August von Beust (* 1783; † 1859), preußischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 14. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Vierzehnte Bundesversammlung trat am 30. Juni 2010 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten wählen. Im dritten Wahlgang wurde Christian Wulff gewählt. Nach dem Rücktritt Horst Köhlers am 31. Mai 2010 hatte die 14.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Persönlichkeiten — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburgische Bürgerschaft — Plenarsaal der Bürgerschaft Die Hamburgische Bürgerschaft ist seit 1859 das Parlament der Freien und Hansestadt Hamburg. Heute ist es eines von sechzehn Landesparlamenten der Bundesrepublik Deutschland und nimmt im Stadtstaat zugleich… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft/17. Wahlperiode — Diese Liste zählt die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft während der 17.Wahlperiode (2001 bis 2004) auf. A Adolphi, Bodo Theodor Partei Rechtsstaatlicher Offensive, ab 18. Dezember 2003 Ronald Schill Fraktion Adolphi, Friedrich Partei… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 13. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Dreizehnte Bundesversammlung trat am 23. Mai 2009 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Bei der Wahl wurde Horst Köhler gewählt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung 1.1 Nach Parteien 1.2 Nach Bundesländern …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen „Hamburg“ verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • 11. April — Der 11. April ist der 101. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 102. in Schaltjahren), somit verbleiben 264 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage März · April · Mai 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 12. Bundesversammlung (Deutschland) — Die zwölfte Bundesversammlung trat am 23. Mai 2004 zusammen, um einen neuen Bundespräsidenten zu wählen. Bereits im ersten Wahlgang konnte Horst Köhler mit 604 Stimmen die notwendige Mehrheit erreichen und sich gegen Gesine Schwan durchsetzen,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”