- Wilhelm Bonatz
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Wilhelm Bonatz (* 26. Juli 1883 in Stendal; † unbekannt, nach 1946) war ein deutscher Polizeibeamter und Gestapo-Mitarbeiter.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch, den er mit dem Abitur abschloss, studierte Bonatz einige Semester Rechtswissenschaften. Anschließend trat er in den Polizeidienst ein: Seit 1910 war er im Berliner Polizeipräsidium tätig, wo er 1914 zum Kriminalkommissar befördert wurde.
Von 1914 bis 1918 nahm Bonatz am Ersten Weltkrieg teil. In der Nachkriegszeit engagierte er sich zudem 1921 im Grenzschutz in Oberschlesien. Seit 1918 amtierte Bonatz als Inspektionsleiter in der Politischen Abteilung des Polizeipräsidiums Berlin, wo er am 1. Juli 1928 zum Kriminalrat befördert wurde.
Anfang 1933 wurde Bonatz, der seit 1932 der NS-Beamtenschaft angehörte, zum Leiter der Inspektion „Waffenschutzdienst, Gewerkschaften, Vereine, Ausländer“ im Polizeipräsidium ernannt. Im März folgte seine Ernennung zum Leiter des Außendienstes der Abteilung IA; nach der Gründung des Geheimen Staatspolizeiamtes (Gestapa) wurde er in derselben Funktion dorthin übernommen. Mit Eintrittsdatum vom 1. Mai 1933 wurde Bonatz in die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 2.593.789) und zum 29. Oktober 1935 wurde er Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 272.347).
1934 übernahm Bonatz den Posten des Außenamtsleiters in der Staatspolizeistelle Berlin. 1935 wurde er unter Beförderung zum Regierungsrat und Kriminalrat zum Leiter des Referates I D (Organisations- und Geschäftsbetrieb der Staatspolizei-, Außendienst- und Grenzdienststellen) und I F (Außerpreußische politische Polizeien) im Gestapa bestellt. Nach der Gründung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) war Bonatz dort von 1939 bis zum Kriegsende tätig. Den Höhepunkt seiner Verwaltungslaufbahn erreichte Bonatz im April 1944 mit der Beförderung zum Oberregierungs- und Kriminalrat.
Bei Kriegsende geriet Bonatz in alliierte Gefangenschaft. 1946 nahm er als Zeuge an den Nürnberger Prozessen teil, für die er eine „Erklärung über die Einteilung und Behandlung von Verschlussachen" anfertigte.
Beförderungen
- 20. April 1938 SS-Untersturmführer
- 10. Oktober 1938: SS-Sturmbannführer
- 20. April 1944: SS-Obersturmbannführer
Literatur
- Christoph Graf: Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur. Die Entwicklung der preussischen Politischen Polizei vom Staatsschutzorgan der Weimarer Republik zum Geheimen Staatspolizeiamt des Dritten Reiches, Colloquium-Verlag, Berlin 1983.
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