Wilhelm Goeters

Wilhelm Goeters

Wilhelm Gustav Goeters (* 9. Januar 1878 in Rheydt; † 17. April 1953 in Bonn) war ein deutscher reformierter Theologe und Professor für Kirchengeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Tuchfabrikanten August Goeters wurde nach dem Studium der Evangelischen Theologie 1902 Studieninspektor am reformierten Konvikt in Halle und habilitierte sich 1909 an der Universität Halle mit einer (später erweitert publizierten) Arbeit über den reformierten Pietismus in den Niederlanden. Ab 1913 wirkte er als Extraordinarius für Kirchengeschichte an der Universität Bonn. Nach der Konversion von Erik Peterson zur römisch-katholischen Kirche konnte er 1931 auf dessen Lehrstuhl aufrücken. Nach anfänglichen Sympathien für die nationalsozialistischen „Deutschen Christen (er kannte den Reichsbischof Ludwig Müller aus dessen Studienzeit in Halle und konnte ihn 1933 beraten) distanzierte er sich später und wurde 1935 an die Universität Münster versetzt. Hier unterstützte er die Bekennende Kirche, trat aber auch 1936 dem Reichskirchenausschuss bei, den der Minister für kirchliche Angelegenheiten Hanns Kerrl eingerichtet hatte. Ende 1945 kehrte er auf seinen Lehrstuhl nach Bonn zurück und lehrte noch nach seiner Emeritierung 1946 und der Berufung Ernst Bizers zu seinem Nachfolger 1948.

Einer seiner Söhne, Johann Friedrich Gerhard Goeters, war als Nachfolger Bizers ebenfalls Professor für Kirchengeschichte in Bonn.

Schriften (Auswahl)

  • Adrian van Haemstede's Wirksamkeit in Antwerpen und Aachen. Kritisch chronologisch untersucht und nach ihrer Stellung innerhalb der Reformationsgeschichte gekennzeichnet. In: Theologische Arbeiten aus dem rheinischen wissenschaftlichen Prediger-Verein. N.F. 8, 1906, S. 50-95, 9, 1907, S. 25-29.
  • Die Vorbereitung des Pietismus in der reformierten Kirche der Niederlande bis zur labadistischen Krisis 1670. Hinrichs, Leipzig 1911.
  • Die hochteure Pforte, da der Mensch Gott und sich selbst beschauen und zum übersinnlichen Leben gelangen mag : 6 Schriften von Jakob Böhme, darunter das Gebetbüchlein vom Jahre 1624. Furche, Berlin 1924.
  • Jean Calvin: Auslegung der Heiligen Schrift. Neue Reihe. Bd. 1., Auslegung der Genesis. Neukirchen 1956.

Literatur

  • Hans-Georg Ulrichs: Goeters, Wilhelm Gustav. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage. Bd. 3, 2000, Sp. 1062.
  • Hermann Schürhoff-Goeters: Wilhelm Goeters : (1878 - 1953) ; aus seinem Nachlass und den Erinnerungen seiner Familie. 2007.
  • Heiner Faulenbach: Die Evangelisch-Theologische Fakultät Bonn: sechs Jahrzehnte aus ihrer Geschichte seit 1945. Göttingen 2009.

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Goeters — ist der Familienname folgender Personen: J. F. Gerhard Goeters (1926–1996), reformierter Kirchenhistoriker, Professor in Bonn Wilhelm Gustav Goeters (1878–1953), reformierter Kirchenhistoriker, Professor in Bonn Diese Seite ist eine… …   Deutsch Wikipedia

  • J. F. Gerhard Goeters — Johann Friedrich Gerhard Goeters (* 1. April 1926 in Bonn; † 20. August 1996) war ein deutscher reformierter Theologe und Kirchenhistoriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Goeters Preis 3 Hauptwerke …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Bizer — (* 29. April 1904 in Tailfingen; † 1. Februar 1975 in Remscheid) war ein deutscher evangelischer Theologe. Leben Ernst Bizer stammte aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und besuchte zunächst die Volksschule in Tailfingen, anschließend die… …   Deutsch Wikipedia

  • Schöneberger Rathaus — Rathaus Schöneberg Das Rathaus Schöneberg ist das Rathaus des Berliner Bezirks Tempelhof Schöneberg. Von 1945 bis 1993 tagte hier das Berliner Abgeordnetenhaus, von 1949 bis 1991 war es Sitz des Regierenden Bürgermeisters. Seit dem Bau des… …   Deutsch Wikipedia

  • Rathaus Schöneberg — Rathaus Schönebe …   Deutsch Wikipedia

  • Täufer — (früher auch Wiedertäufer oder Anabaptisten) sind Mitglieder einer radikalreformatorisch christlichen Bewegung, die im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in verschiedenen Teilen Europas entstanden ist und die nicht selten als der linke Flügel… …   Deutsch Wikipedia

  • Reformiertes Gymnasium Kreuznach — Das ehemalige Reformierte Gymnasium von Kreuznach im heutigen Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland Pfalz war ein Gymnasium, das von 1567 bis etwa 1799 bestand. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schüler 3 Lehrer …   Deutsch Wikipedia

  • Weseler Konvent — Der Weseler Konvent war eine Versammlung führender Kirchenleute aus niederländischen Flüchtlingsgemeinden. Er fand Anfang November 1568 in der Hansestadt Wesel statt. Die dort getroffenen Beschlüsse sind bis heute prägend für die Kirchenordnung… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste der Freiherren von Gemmingen — Stammwappen derer von Gemmingen Die Freiherren von Gemmingen sind ein ehemals reichsunmittelbares, alemannisches Rittergeschlecht, dessen Stammliste bis zurück ins 13. Jahrhundert reicht. Der älteste sichere Stammvater ist Hans (erwähnt 1259).… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Hätzer — (auch Hetzer; * vor 1500 in Bischofszell im Kanton Thurgau; † 4. Februar 1529 in Konstanz) war ein Publizist und Bibelübersetzer mit radikalreformatorischen Neigungen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Literatur (Auswah …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”