Wilhelm Weitz

Wilhelm Weitz

Heinrich Friedrich Wilhelm Weitz (* 5. Mai 1881 in Bad Pyrmont;[1]24. Januar 1969 in Hamburg) war ein deutscher Internist.[2]

Seine Eltern waren der Badearzt Karl Weitz (1851–1938) und Sophie Müller (1854-1891).[3] Sein Großvater war der Glasgraveur Wilhelm Weitz.

Wilhelm Weitz studierte an den Universitäten Göttingen, Tübingen, Berlin und Kiel, wo er 1905 mit der Arbeit Über einen eigenartigen Fall von Syphilis haemorrhagica bei einem Erwachsenen promoviert wurde.[4] 1905–1908 war er Assistent in Kiel und danach Sekundärarzt im Hamburger Sankt-Georgs-Krankenhaus. 1912 wurde er Oberarzt an der Medizinischen Klinik in Tübingen, wo er sich 1913 habilitierte.[5] 1918 wurde er a.o. Professor und Leiter der medizinischen Poliklinik. 1915 war Fritz Lenz sein Schwager geworden.

Um 1922 führte er erste systematische Familienuntersuchungen zum Bluthochdruck durch.[6] [7] Er führte hierbei auch Zwillingsbeobachtungen durch. Als er 1923 einen Assistenzarzt suchte, vermittelte sein Schwager ihm Otmar Freiherr von Verschuer.

1924 gehörte Weitz zu den Gründungsmitgliedern der Tübinger Gesellschaft für Rassenhygiene und wurde deren stellvertretender Vorsitzender.

1927 nahm er eine Professur für Rassenhygiene an der TH Stuttgart an und wurde Direktor der Inneren Abteilung des städtischen Krankenhauses Stuttgart-Cannstatt. Er verfasste die zwei Kapitel „Die Vererbung innerer Krankheiten“ und „Erbliche Nervenkrankheiten“ für die fünfte Auflage seines Schwagers Buch Menschliche Erblehre und Rassenhygiene. Bis 1936 hatte er über 80 Publikationen zu physiologischen, internistischen und humangenetischen Fragestellungen veröffentlicht.

Von 1936 bis 1946 war er o. Professor der Inneren Medizin und Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik an der Universität Hamburg.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zur Ätiologie der genuinen Hypertonie; Tübingen, 1921
  • Die Prognose der arteriellen Hypertonie; 1942

Belege

  1. http://emilito.org/family/trees/d_weitz_hans_c1590/b2893.html
  2. http://www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/netahtml/HSS/Diss/FangerauHeiner/diss.pdf S. 47
  3. NDB zum Schwager; http://gw3.geneanet.org/cvpolier?lang=de;p=heinrich+friedrich+wilhelm;n=weitz
  4. Deutsche biographische Enzyklopädie
  5. Fußnote in Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus; S. 722
  6. Tomas Lenz: Hypertonie in Klinik und Praxis; S. 194
  7. Hans-Konrad Biesalski: Ernährungsmedizin: nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer; S. 398

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