Willy-August Linnemann

Willy-August Linnemann

Willy-August Linnemann (* 4. Juni 1914 in Harrislee; † 22. August 1985 in Gentofte Kommune) war ein deutsch-dänischer Schriftsteller, der sowohl mit dem Søren-Gyldendal-Preis als auch mit dem Kritikerprisen ausgezeichnet wurde, und vor allem durch seine mehrbändigen Romanzyklen über das Leben im deutsch-dänischen Grenzgebiet bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Linnemann, dessen Vater auf dem Balkan aufwuchs und später in Ziegeleien in Jütland, Schleswig und Lippe-Detmold arbeitete, wuchs im deutsch-dänischen Grenzgebiet auf und besuchte nach einer deutschsprachigen Gemeindeschule die Duborg-Skolen in Flensburg und erhielt von dessen langjährigem Rektor die Empfehlung zum Besuch des Westjütischen Gymnasiums (Vestjysk Gymnasium) in Tarm. Nach dessen Beendigung begann er 1933 ein Studium an der Volkshochschule in Askov und ehe erwarb 1936 die dänische Staatsbürgerschaft. Anschließend setzte er sein Studium an der Universität Kopenhagen fort, widmete sich aber zunehmend mehr der Schriftstellerei.

1939 gab er sein schriftstellerische Debüt mit dem Roman Sangen om de lyse nætter, dem in der Folgezeit einige weitere Reiseberichte und Romane folgten. Erste größere Bekanntheit gewann er durch seine fünfbändige Reihe europäischer Erzählungen, deren erster Band Bogen om det skjulte ansigt 1958 und der letzte Band Byen ligger skjult af lyset 1966 erschien und dessen Handlung in Flensburg und Südschleswig spielte.

Nachdem er 1958 als erster Schriftsteller überhaupt den Søren-Gyldendal-Preis erhielt, wurde ihm 1959 für den Roman Døden må have en årsag der Kritikerprisen verliehen.

Weite Bekanntheit erhielt er vor allem durch einen zwischen 1968 und 1974 veröffentlichten Romanzyklus um einen alternden Politiker im deutsch-dänischen Grenzland und dessen Kinder, die alle führende Positionen bekleideten. Zu diesem Romanzyklus gehören die Einzelbände Fabrikanten (1968), Planlæggeren (1969), Handelsmanden (1970), Helbrederen (1971), Forkynderen (1972), Lovgiveren (1973) und Protestanten (1974).

Danach gab er einen weiteren Romanzyklus über das Leben im Grenzgebiet heraus, wobei er sich diesmal mit dem Begriff der „Grenzen“ im menschlichen und geografischen Sinne befasste. Diesmal waren die Einzelbände der Reihe allerdings jeweils auch in sich abgeschlossen. Zu diesem Romanzyklus gehören die Bände Himlens genskær i byens ruder (1975), Lyset mellem træerne (1976), Bølgerne på fjorden (1977) und Blæsten gennem gaderne (1978).

Weitere Veröffentlichungen

  • Syd for Pyrenæerne, 1953
  • Balkanrejse, 1960
  • Det andet Europa ,1970.
in deutscher Sprache
  • Das unsichtbare Gesicht, (Originaltitel Bogen om det skjulte ansigt), 1965
  • Hyldest til en By = Huldigung an eine Stadt, deutsch-dänischer Text, ISBN 87-7468-139-7, 1983

Hintergrundliteratur

  • Hans Michelsen, G. Nielsen: En Willy-August Linnemann bibliografi 1934-70, 1971.
  • Emil Frederiksen: Willy-August Linnemann, 1969

Weblinks


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