- Wolfswerder
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Der Wolfswerder ist ein Landstrich am linken Ufer der Elbe in Magdeburg.
Lage
Der Werder ist Teil des Überschwemmungsgebietes des Stroms. Der südöstliche Teil gehört zur Gemarkung Fermersleben, der nordwestliche zu Buckau. Der Wolfswerder umfasst dabei in etwa das Gebiet zwischen der Elbe und der westlich hiervon gelegenen, ursprünglich weiter nördlich im Sülzehafen in die Elbe mündenden Sülze. Südlich schließt sich der Salbker See II an. Häufig wird noch das westlich der Sülze nach Buckau hin gelegene Vorland als Wolfswerder benannt. Dort entstand ab 1857 das Wasserwerk Magdeburg, Anfang des 21. Jahrhunderts dann eine Wohnsiedlung. Über den Wolfswerder verläuft auch der westelbische Radweg. Auf dem gegenüberliegenden Elbufer befindet sich das Baudenkmal Schöpfwerk bei Prester.
Geschichte
Während der Belagerung und späteren Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 lagerten die kaiserlichen Truppen Tillys zeitweise auf dem Wolfswerder. Nach der Zerstörung der Stadt wurden Gefangene in das Lager gebracht, darunter auch der Magdeburger Baumeister Andreas Rudolph. Man beabsichtigte für die Gefangenen Lösegeld zu erhalten. Die Lebensbedingungen im Lager sollen sehr schlecht gewesen sein. Bereits am 14. Mai 1631 brach im Lager Nachts ein Feuer aus, wobei vermutet wird, dass die möglicherweise etwa 400 Gefangenen das Feuer selbst gelegt hatten. Vielen Inhaftierten gelang dadurch die Flucht, darunter auch dem schwedischen Gesandten Stalmann.[1]
Zumindest Teile des Wolfswerders standen in früherer Zeit den jeweiligen Fährherren der deutlich weiter südlich gelegenen Fähre Westerhüsen zu. Darunter auch ein Flurstück welches als Jodenkever und joden Kieffer bezeichnet wurde.[2] Der Name Judenkäfer lässt darauf schließen, dass sich hier einmal ein jüdischer Friedhof befand. Auch ein Ort an den Schanzen wird auf dem Wolfswerder erwähnt, was auf das ehemalige Vorhandensein von militärischen Schanzen schließen lässt.
Nach dem Wolfswerder ist die weiter westlich in Buckau gelegene Straße Am Wolfswerder benannt.
Einzelnachweise
- ↑ Carl Friedrich Pauli, Geschichte von Magdeburg in allgemeine preußische Staats-Geschichte, 5. Band, Verlag und Druck Christoph Peter Franckens Halle 1764, Seite 575
- ↑ Friedrich Großhennig, Ortschronik von Westerhüsen im Stadtbezirk Magdeburg-SO, Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg, Signatur 80/1035n, I. Teil, Seite 106 f.
52.10447611.654863Koordinaten: 52° 6′ 16″ N, 11° 39′ 18″ OKategorien:- Geographie (Magdeburg)
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