- Liste Kleinmachnower Persönlichkeiten
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52.40361111111113.22027777777842Koordinaten: 52° 24′ N, 13° 13′ O
Die brandenburgische Gemeinde Kleinmachnow war Geburts-, Wirkungs- und Sterbeort zahlreicher Persönlichkeiten. Der ländliche Charakter eines Gutsdorfes zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Nähe zur Hauptstadt Berlin sowie zu den Filmstudios in Babelsberg hat viele Künstler, Schauspieler und Schriftsteller angezogen. Hier folgt eine Übersicht von Personen, die in Kleinmachnow gelebt und gewirkt haben, unabhängig von ihrem Geburtsort.
Inhaltsverzeichnis
Schauspieler
- Susanne Bormann (* 1979 in Kleinmachnow), Schauspielerin; in Kleinmachnow aufgewachsen
- Paul Henckels (* 1885 Hürth/Rheinland; † 1967 in Kettwig, heute Essen-Kettwig), spielte von 1923 bis 1961 in mehr als 230 Filmen mit; zog 1936 in die Villa Am Weinberg 5 in Kleinmachnow ein und gab diese später wegen Anfeindungen gegen seine jüdische Frau auf.
- Friedrich Kayssler (* 1874 in Neurode; † 1945 in Kleinmachnow, Staatsschauspieler und Schriftsteller; wurde im April 1945 versehentlich vor seinem Haus in Kleinmachnow von sowjetischen Soldaten erschossen.
- Deborah Kaufmann (* 1970 in Kleinmachnow), Schauspielerin
- Christoph M. Ohrt (* 1960 in Hamburg), Schauspieler; lebt in Kleinmachnow
- Frank Lüdecke (* 1961 in Berlin), Kabarettist, Autor, Regisseur, Künstlerischer Leiter des Kabarett „Distel“. Er wohnt mit seiner Familie seit 2000 in Kleinmachnow.
- Anne Kasprik (* 11. Juni 1963 in Berlin als Anne Kasprzik), Schauspielerin; lebt in Kleinmachnow
- Harald Effenberg (* 1957 in Pätz), Schauspieler; lebt mit seiner Familie seit 2001 in Kleinmachnow.
Schriftsteller und Verleger
- Martin Ahrends (* 1951 in Berlin-Zehlendorf), Schriftsteller und Redakteur; lebt seit 1994 als freier Autor in Kleinmachnow
- Gerhard Bengsch (* 1928 in Berlin; † 2004 in Kleinmachnow), Schriftsteller und Drehbuchautor für mehrere DEFA-Spielfilme sowie Fernsehfilme für den Deutschen Fernsehfunk; lebte ab 1956 in Kleinmachnow
- Lily Braun (* 1865 in Halberstadt; † 1916 in Berlin; eigentlich Amalie von Kretschmann), Schriftstellerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin; lebte seit 1909 im Erlenweg 29 in Kleinmachnow (Grab im Garten des Hauses)
- Harald Effenberg (* 1957 in Pätz), Schauspieler; lebt in Kleinmachnow
- Walter Janka (* 1914 in Chemnitz; † 1994 in Kleinmachnow), Verleger; lebte seit den sechziger Jahren in Kleinmachnow
- Wolfgang Joho (* 1908 in Karlsruhe; † 1991 in Kleinmachnow), Schriftsteller; lebte in der Medonstr. 23 in Kleinmachnow
- Stefan Kolditz (* 1956 in Kleinmachnow), Schriftsteller, Bühnenautor und Verfasser von Drehbüchern für Film und Fernsehen. Große Beachtung fand die Fernsehproduktion An die Grenze (2007), in der Kolditz die eigenen Erfahrungen aus dem Wehrdienst bei den Grenztruppen der DDR verarbeitete.
- Friedo Lampe (* 1899 in Bremen; † 1945 in Kleinmachnow), Schriftsteller; wohnte seit 1943 im Haus von Ilse Molzahn in Kleinmachnow in der Heimdallstr. 62 (heute Geschwister-Scholl-Allee)
- Hanns Maaßen (* 1908 als Otto Johannes Maaßen in Lübeck, † 1983 in Kleinmachnow), Journalist und freier Schriftsteller; lebte seit 1971 in Kleinmachnow
- Fred Wander (* 1917 in Wien; † 2006 in Wien), österreichischer Schriftsteller; lebte von 1958 bis zu seiner Rückkehr nach Wien 1983 in Kleinmachnow, zunächst Wolfswerder, dann Ernst-Thälmann-Str. 22; ist in Kleinmachnow begraben
- Maxie Wander (* 1933 in Wien; † 1977 in Kleinmachnow), österreichische Schriftstellerin; verheiratet mit Fred Wander
- Christa Wolf (* 1929 in Landsberg an der Warthe als Christa Ihlenfeld), Schriftstellerin; lebte von 1962 bis 1976 in Kleinmachnow
- Gerhard Wolf (* 1928 in Bad Frankenhausen), Schriftsteller und Verleger; verheiratet mit Christa Wolf
Komponisten
- Arnold Schönberg (* 1874 in Wien; † 1951 in Los Angeles), österreichischer Komponist und Musiktheoretiker jüdischer Herkunft; war 1911-13 Gast im Bildhauerhaus des Ferdinand Lepcke an der Gradnauer Straße; nach ihm ist der Arnold-Schönberg-Ring in Kleinmachnow benannt
- Kurt Weill (* 1900 in Dessau; † 1950 in New York), deutscher und amerikanischer Komponist, bekannt für die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht; Kaufte 1931 ein Haus in Kleinmachnow und zog mit Ehefrau Lotte Lenya im März 1932 ein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierten beide 1933 zunächst in die Schweiz.
- Lotte Lenya (auch Lotte Lenja; * 1898 in Wien als Karoline Wilhelmine Charlotte Blamauer; † 1981 in New York City), österreichisch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin; Lenya war eine Interpretin und Propagandistin der Werke von Weill.
Regisseure
- Karl Gass (* 1917 in Mannheim; † 2009 in Kleinmachnow), Regisseur für Dokumentarfilme, Reportagen und Porträts sowie in administrativen Funktionen im Filmbereich und als Fernsehmoderator und Autor tätig. Gass zählte mit seinen über 120 Werken zu einem der wichtigsten Dokumentarfilmer der DDR und gilt als Wegbereiter und Meister des DEFA-Dokumentarfilms; er lebte in Kleinmachnow und gründete 1961 einen eigenen Betriebsteil der DEFA in Kleinmachnow.
- Richard Groschopp (* 1906 in Kölleda; † 1996 in Kleinmachnow), Regisseur und Kameramann der DEFA; lebte seit 1958 in Kleinmachnow.
- Konrad Petzold (* 1930 in Radebeul; † 1999 in Kleinmachnow), Filmregisseur, der zahlreiche DEFA-Kinderfilme und sogenannte „DEFA-Indianerfilme“ inszenierte; lebte in Kleinmachnow.
- Hans-Joachim Kasprzik Regisseur und Drehbuchautor (* 14. August 1928 in Beuthen; † 10. Oktober 1997 in Berlin) inszinierte häufig zeitgeschichtliche und historische Filme
- Hans Joachim Hildebrandt (* 27. September 1929 in Magdeburg) lebt und arbeitete in Kleinmachnow; inszinierte z.B. Polizeiruf 110
Politiker
- Cornelia Behm (* 1951 in Kleinmachnow), Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für Agrarpolitik sowie für Waldpolitik, ländliche Räume und regionale Wirtschaftspolitik; war landwirtschaftlich-technische Assistentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow (1972–1990), Fraktionsvorsitzende der Bürgerfraktion in Kleinmachnow (bis 2001) und Bürgermeisterin-Kandidatin in Kleinmachnow (2001)
- Hinrich Enderlein (* 1941 in Luckenwalde), Historiker, Politiker der FDP und von 1990 - 1994 Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg; wohnt in Kleinmachnow
- Adolf Grimme (* 1889 in Goslar; † 1963 in Degerndorf), sozialdemokratischer Kulturpolitiker; lebte in Kleinmachnow von 1930 bis zu seiner Verhaftung 1942 durch die Gestapo wegen einer Verbindung zur Roten Kapelle. Nach ihm ist der Adolf-Grimme-Ring in Kleinmachnow und der bedeutende Adolf-Grimme-Preis für Fernsehsendungen benannt
- Ernst Lemmer (* 1898 in Remscheid; † 1970 in West-Berlin), Politiker der DDP und CDU; organisierte Gemeindeverwaltung in Kleinmachnow nach Kriegsende[1]
- Wilhelm Ohnesorge (* 1872 in Gräfenhainichen; † 1962 in München), Reichspostminister in der Zeit des Nationalsozialismus; machte aus Hakeburg seine Privatresidenz und errichtete dort eine Forschungsanstalt, die sich mit kriegswichtigen Themen befasste.
- Max Reimann (* 1898 in Elbing; † 1977 in Düsseldorf), KPD-Vorsitzender, lebte während seiner Exilzeit bis 1971 in Kleinmachnow. Nach ihm ist die Max-Reimann-Straße in Kleinmachnow benannt
- Jörg Schönbohm (* 1937 in Neu Golm), Politiker und Generalleutnant a.D.; wohnt in Kleinmachnow
SED-Parteihochschule
Zwischen 1948 und 1954 befand sich auf dem Gelände der Hakeburg der Sitz der Parteihochschule Karl Marx der SED. Die Hakeburg entwickelte sich zum ideologischen Zentrum der DDR. Folgende Personen waren an der Parteihochschule beschäftigt:
- Fritz Beyling (* 1909 in Burgörner; † 1963 in Berlin), Politiker KPD und SED; war Leiter der Zentralen Redakteur-Nachwuchsschule der ZK-Abteilung Agitation der SED bei der Parteihochschule (1950/51)
- Wolfgang Leonhard (*1921 in Wien; auch Wladimir Leonhard), politischer Schriftsteller; lehrte an der Fakultät Geschichte (1947–1949)
- Frida Rubiner (* 1879 in Mariampol (Litauen); † 1952 in Kleinmachnow), Kommunistin; lehrte als Dekanin der Fakultät Grundfragen des Marxismus-Leninismus
- Carola Stern (* 1925 in Ahlbeck; † 2006 in Berlin; eigentlich Erika Assmus), Publizistin und Journalistin; Dozentin als Agentin des amerikanischen Counter Intelligence Corps (1950/51)
- Kerstin Kaiser (* 1960), Diplomslawistin und Vorsitzende der Linksfraktion sowie Oppositionsführerin im Landtag Brandenburg; von 1984 bis 1989 als Lehrerin in der Sprachintensivausbildung der Parteischule beim Zentralkomitee der SED „Karl Liebknecht“ in Kleinmachnow beschäftigt
Weitere Persönlichkeiten
- Heinrich Funke (* 1867 in Trebbin, † 1936 in Kleinmachnow); ist bis heute einziger Ehrenbürger Kleinmachnows; war von 1895 Förster auf dem Hake'schen Gutshof, später Gutsvorsteher. Nach Auflösung des Gutsbezirks und Umwandlung in die Gemeinde Kleinmachnow war er von 1920 bis 1931 der erste Gemeindevorsteher.[2]
- Tina Bara (* 1962 in Kleinmachnow), Fotografin, Professorin für künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
- Nelly Marie Bojahr (* 1988 in Greifswald), Miss Germany 2007; lebt in Kleinmachnow
- Rainer Ehrt (* 1960 in Elbingerode (Harz)), Grafiker und Illustrator; lebt und arbeitet in Kleinmachnow
- Fridolin Frenzel (* 1930), Kunstmaler des Bauhauses; lebt und arbeitet in Kleinmachnow
- Gerhard Geidel (* 1925 in Kleinmachnow, † 2011), Marinemaler und Illustrator; lebte in Kleinmachnow
- Karl-Heinz Gerstner (* 1912 in Berlin-Charlottenburg; † 2005 in Kleinmachnow), Journalist; begeisterte in der DDR mit seinen Wirtschaftsbeiträgen in Zeitungen und im Fernsehen ein großes Publikum; lebte ab März 1953 in Kleinmachnow am Zehlendorfer Damm 132
- Harald Kretzschmar (* 1931 in Berlin), Karikaturist und Mitarbeiter des Satiremagazins Eulenspiegel; lebt in Kleinmachnow
- Ferdinand Lepcke (* 1866 in Coburg; † 1909 in Berlin), Bildhauer; lebte in Kleinmachnow
- Horst Mahler (* 1936 in Haynau), 1970 Gründungsmitglied der Rote Armee Fraktion; wurde 2000 Mitglied der rechtsextremen NPD, die er im NPD-Verbotsverfahren bis 2003 anwaltlich vertrat und später wieder verließ; Antisemit und Holocaustleugner; wohnte lange Zeit in Kleinmachnow.
- Otto Schlumberger (* 1885 in Wunsiedel; † 1958 in Berlin), Phytomediziner und Agrikulturbotaniker; war Präsident der Biologischen Zentralanstalt „Ost“ in Kleinmachnow (1949–1952)
- Margarete Sommer (* 21. Juli 1893, † 1965), Sozialarbeiterin, katholische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus; rettete ab 1941 gemeinsam mit Propst Bernhard Lichtenberg hunderten Juden das Leben; floh 1950 vor den Kommunisten aus Kleinmachnow
- Adolf Sommerfeld (* 1886 in Kolmar; † 1964 in der Schweiz), jüdischer Bauunternehmer; erschloss in Kleinmachnow neue Siedlungsgebiete durch standardisierte Einfamilienhäuser in nahezu industrieller Bauweise („Sommerfeld-Siedlung“)
- Philipp Walsleben (* 1987 in Potsdam), Radprofi, deutscher Meister, Weltmeister (U23) und Europameister (U23), lebt in Kleinmachnow
Literatur
- Ernst Lemmer: Manches war doch anders. Langen Müller, München 1996, ISBN 978-3-7844-2592-4.
Weblinks
- Literaturport.de: Autorenlexikon Kleinmachnow
- Märkische Allgemeine: Waldfriedhof Kleinmachnow
Einzelnachweise
- ↑ CDU Kleinmachnow: Ansprache zur Feierstunde 60 Jahre CDU Kleinmachnow, 22. Juni 2005
- ↑ Gemeinde Kleinmachnow: Vom Förster zum Gemeindevorsteher
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