- Wüstenahorn
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Wüstenahorn kreisfreie Stadt CoburgKoordinaten: 50° 15′ N, 10° 57′ O50.24666666666710.945277777778326Koordinaten: 50° 14′ 48″ N, 10° 56′ 43″ O Höhe: 326 m ü. NN Fläche: 1,23 km² Einwohner: 1.746 (30. Juni 2010) Eingemeindung: 1. Juli 1934 Postleitzahl: 96450 Vorwahl: 09561 Lage von Wüstenahorn in Coburg
Wüstenahorn ist ein Stadtteil der oberfränkischen Stadt Coburg, der etwa zwei Kilometer südwestlich des Kernstadt liegt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Wüstenahorn umfasst eine Fläche von 1,23 Quadratkilometern und grenzt im Süden an Ahorn und im Westen an Scheuerfeld. Die Einwohnerzahl nahm zwischen 2002 und 2009 ab; während sie im Jahr 2002 bei 2002 lag, sank sie bis 2009 auf 1740. Die Landschaft ist noch relativ naturbelassen und setzt sich vor allem aus Mischwäldern und Wiesenflächen zusammen. Wüstenahorn hat den Siedlungscharakter eines städtischen Wohnviertels.
Geschichte
Heinrich von Sonneberg, Ministerialer im Dienst der Herzöge von Andechs-Meranien, ist für 1225 als Besitzer von minor Ahorn beziehungsweise Cleinahorn (die damalige Bezeichnung des Ortes) belegt. Der heutige Name Wüstenahorn wurde erstmals 1356 als Hoff zcum wustin ahorn erwähnt und lässt sich aus einer sehr geringen Einwohnerzahl oder verlassenen Häusern herleiten. Das Rittergut im Süden des Ortes wurde erstmals 1494 als Besitz des Heinz von Lichtenberg erwähnt.
Im Jahr 1910 hatte der Ort 347 Einwohner und 1925 waren es 407. Nachdem 1919 die Eingemeindung nach Coburg noch gescheitert war, kam sie am 1. Juli 1934 mit 586 Einwohnern und 123 Hektar Gemeindefläche zustande.[1] Bis Anfang der 1950er Jahre war Wüstenahorn ein ländlich geprägter Stadtteil mit einer Bebauung entlang der heutigen Karl-Türk-Straße. Ab Mitte desselben Jahrzehntes begann der Wohnhausbau durch die städtische Wohnbau GmbH, der bis 1960 anhielt. Im Jahr 1964 wurde die Johanneskirche auf der Hut fertiggestellt. In den 1970er Jahren wurde der Wohnungsbau erweitert. Mitte der 1970er Jahre wurde der Wolfgangsee angelegt, der zuvor ein Sumpf war. Seitdem hat sich die Struktur des Ortes deutlich verändert. Ein größerer Teil des Wohungsbestandes ist inzwischen überaltert. Außerdem kennzeichnen Arbeitslosigkeit, niedrige Einkommen, Integrationsprobleme und Überalterung einen großen Teil der Bevölkerung. Daher wurde Wüstenahorn 2008 in das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt für Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf aufgenommen. Neben der Sanierung und Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum sollen auch die Bereiche Soziales, Wohnumfeld, Wirtschaft, Ökologie, Kultur und Bildung verbessert werden.[2] Das Programm wird sich über mehrere Jahre hinziehen.
Wirtschaft
Die Wirtschaft wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft und den Einzelhandel bestimmt. Angebaut werden Kartoffeln, Mais, Getreide, Raps und Runkelrüben. Der Einzelhandel beschränkt sich auf kleinere Läden und eine Apotheke. Als neues wirtschaftliches Potential wird die Umgestaltung des Wolfgangsees zu einer Freizeitattraktion gesehen. Zu diesen Zweck wurde er 2009 trockengelegt, sodass er umgestaltet werden kann. Bisher wurde der See hauptsächlich von Anglern genutzt.
Infrastruktur
Verkehr
Wüstenahorn verfügt über ein relativ gut erschlossenes Verkehrsnetz. Es bestehen zwei Busverbindungen zwischen Wüstenahorn und der Innenstadt, ansonsten existieren weitere Straßenverbindungen.
Bildung und Gesundheit
Im Jahre 2009 waren in Wüstenahorn ein Allgemeinmediziner und ein Zahnarzt tätig. Die Melchior-Franck-Schule (Grundschule) ist die einzige Schule, die in Wüstenahorn ihren Sitz hat. Daneben gibt es zwei Kindergarten der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Außerdem ist in dem Stadtteil das Alten- und Pflegeheim St. Josef ansässig.
Kultur
In Wüstenahorn gibt es eine Kirche der Adventgemeinde, für Wüstenahorn zuständig ist seit 1964 die evangelisch-lutherische Johanneskirche auf der Hut. Im Ort befinden sich der Sportplatz der Sportvereinigung Wüstenahorn 1950 e. V. und die Kleingartenanlagen Kaffeeweg, Am Teich und Lauersgraben. Das Rittergut mit einem Wohnhaus steht unter Denkmalschutz.
Siehe auch
- Liste der Denkmäler in Coburg/Wüstenahorn
Literatur
- Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 601
- ↑ Gemeinnützige Wohnungsbau- und Wohnungsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH: Soziale Stadt Wüstenahorn - der grüne Stadtteil am Wolfgangsee
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