- Yorck Kinogruppe
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Die Yorck Kinogruppe (eigentlich Yorck Kino GmbH) ist ein Berliner Kinounternehmen. Zu ihr gehören zwölf Kinos im Stadtgebiet sowie zwei Freiluftkinos, damit ist sie der größte Berliner Kinobetreiber. Im Jahr 2003 wurde das Unternehmen als „Europäischer Kinobetreiber des Jahres“ gewürdigt.
Geschichte
Die Anfänge der Yorck Kinogruppe reichen bis in die späten 1970er Jahre zurück. Um den Studenten Christian Meincke (heute Filmverleiher/MFA-Filmverleih) bildete sich Anfang 1978 mit Manfred Salzgeber, Knut Steenwerth (Kinotechnik) und Georg Kloster – bis zu dieser Zeit im Berliner Kino Bali tätig und heute der Geschäftsführer des Unternehmens – ein Team, das sich des heruntergekommenen Kreuzberger Kiezkinos Yorck annahm. Die Unternehmer machten dieses von den Verleihern wenig beachtete Lichtspielhaus wirtschaftlich wieder attraktiv. Die Besucherzahlen stiegen und Filmverleiher ließen Erstaufführungen hier, weit entfernt vom Unterhaltungszentrum in Charlottenburg, zeigen.
Im Frühjahr 1979 festigten Kloster und Steenwerth – die anderen Mitarbeiter waren inzwischen ausgestiegen – ihre Position auf dem Berliner Kinomarkt durch die Eröffnung des Broadway am Tauentzien und des Bixi im Ortsteil Neukölln, das nach umfassender Renovierung unter der Bezeichnung Off bespielt wurde. Die Eröffnung des Broadway stellte in jener Zeit für einen Off-Kinobetreiber eine Sensation dar, lag es doch direkt auf der Berliner Kino-Renommiermeile, dem Kurfürstendamm, dessen Filmtheater Unterhaltungsfilme für die Allgemeinheit zeigten. Mit dem Broadway gab es nun hier das erste Programmkino.
Durch den wachsenden Zuspruch des Publikums und damit auch dem der Filmverleiher konnten die Yorck-Betreiber ihre Position am Markt weiter ausbauen. In den Folgejahren gelangten immer mehr Filmtheater unter das Dach der Yorck-Kinogruppe:
- 1982 Sylvia (heute: Odeon) in Schöneberg
- 1983 Babylon in Kreuzberg
- 1984 Delphi Filmpalast, Manhattan, Studio
- 1989 Olympia, Passage
- 1991 Kino International
- 1993 Forum, Nord, Odyssee, Scala
- 1994 Capitol, Cinema Paris
- 1996 Filmtheater am Friedrichshain, Rollberg, Central
Heute
Die Krisenjahre der Kinobranche nach dem Ende des Multiplex-Booms ist auch an den Yorck-Kinos nicht spurlos vorübergegangen. Im Jahr 2009 gehörten zwölf Kinos zum Unternehmen – neben saisonalen Leinwänden, wie den Freiluftkinos am Potsdamer Platz und in Dahlem. Partner der Yorck-Kinos sind hier die Staatliche Museen zu Berlin.
Die Yorck Kinogruppe eröffnete die ersten (im Gegensatz zu den Kinos der alliierten Truppen für jedermann zugänglichen) Originalsprachenhäuser der Stadt und entwickelten eigenständige Reihen und Projekte wie Play it again, die wöchentliche schwule Filmnacht MonGay, Kino für Schulen und Die Heilige Sneak Preview Nacht.
Das Unternehmen gibt das Filmmagazin Der Yorcker heraus.
Weblinks
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