- Škoda 706 RTO
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Škoda Škoda 706 RTO Hersteller: Škoda Bauart: Stadtbus
Linienbus
ReisebusProduktionszeitraum: 1959-1977 Achsen: 2 Motoren: Škoda 706 RT Länge: 19,810 m Breite: 2,500 m Höhe: 3,180 m Radstand: 5,450 m Vorgänger: Škoda 706 Nachfolger: Karosa ŠM 11 Der Škoda 706 RTO war ein Omnibus des tschechoslowakischen Nutzfahrzeugherstellers Škoda. Er wurde in verschiedenen Versionen von 1959 bis 1977 produziert. Er wurde aus dem Škoda 706 RO entwickelt. Motor und Achsen wurden vom Lkw Škoda 706 RT übernommen, das Chassis vom Vorgänger Škoda 706 RO. Der Aufbau wurde neu entworfen.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Als Motor kam ein Sechszylinder-Dieselmotor mit Direkteinspritzung zum Einsatz. Bei einem Hubraum von 11,3 l leistete der Motor 117,6 kW bei 1900 U/min. Der Motor war über der Vorderachse angeordnet. Über eine Zweischeiben-Trockenkupplung, ein Fünfgang-Schaltgetriebe und ein Differential trieb der Motor die Hinterachse an. Mit dieser Antriebseinheit erreichte der Bus eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h.
Der Rahmen war genietet, auf ihn wurde der Busaufbau gesetzt. An Vorder-und Hinterachse wurden Starrachsen verbaut, die mit Blattfedern abgefedert wurden. Die Reifen waren auf Trilex-Felgen aufgezogen. Die Lenkung war eine mechanische Schneckenlenkung mit pneumatischer Unterstützung. Gebremst wurde der Bus an allen vier Rädern mit pneumatisch betätigten Trommelbremsen, unterstützt durch eine Motorbremse. Bedingt durch den Einbau des Motors konnte der vordere Einstieg nur nach der Vorderachse eingebaut werden, was den Bus für den Einmannbetrieb nur bedingt geeignet machte.
Das Design des Aufbaus orientierte sich an zeitgenössischen internationalen Vorbildern, wie beispielsweise dem Super Vista-Aufbau von Duple. Die Windschutzscheibe war eine zweiteilige, gewölbte Panoramascheibe, die mit der Heckscheibe tauschbar war. Zum Einsatz kamen zwei unabhängig voneinander arbeitende Heizsysteme: zum einen die vom Motor abhängige Innenheizung, weiterhin eine mit Dieselkraftstoff betriebene Zusatzheizung. Zur Lüftung dienten zwei große Dachklappen. Das Gepäck konnte in Gepäcknetzen über den Sitzen verstaut werden. Zur Unterbringung größerer Gepäckstücke besaßen einige Busse einen Dachgepäckträger. Gebaut wurde der Bus in vier Aufbauvarianten.
Der Bus wurde ab 1959 bei Jelcz in Polen in Lizenz gebaut. Die Lizenzvereinbarung wurde am 6. Dezember 1958 abgeschlossen, die ersten zwanzig Busse wurden im Folgejahr als CKD-Kit nach Polen geliefert und dort zusammengebaut. 1960 wurden bereits zweihundert Busse montiert, Ziel war die Herstellung von 1500 Busse im Jahr. Karosserien, Chassis und andere Ausrüstungsteile wurden dabei stets von Škoda geliefert. Ab 1963 begann bei Jelcz die Produktion des Škoda 706 RTO MEX in Lizenz als Jelcz 272 MEX.
Varianten
Škoda 706 RTO CAR
Der Škoda 706 RTO CAR war der Überlandbus der Reihe. Er bot 41 Sitz- und 38 Stehplätze, dazu kamen noch 7+2 Hilfssitze. Die zulässige Gesamtmasse betrug 14 400 kg, die Höchstgeschwindigkeit 75 km/h. Zum Einsatz kamen hier zwei elektrisch vom Fahrersitz betätigte zweiflügelige Falttüren.
Škoda 706 RTO MTZ
Der Škoda 706 RTO MTZ war der Stadtbus der Baureihe. Er bot 20 Sitz- und 58 Stehplätze, dazu kamen noch 2 Hilfssitze. Die zulässige Gesamtmasse betrug 14 400 kg, die Höchstgeschwindigkeit zugunsten einer besseren Beschleunigung nur 65 km/h. Zum Einsatz kamen auch hier zwei elektrisch vom Fahrersitz betätigte zweiflügelige Falttüren. Die Bezeichnung MTZ leitet sich aus městský tuzemský (deutsch: städtisch, Inland) ab.
Škoda 706 RTO LUX
Der Škoda 706 RTO LUX war der Reisebus der Baureihe. Für damalige Verhältnisse durchaus komfortabel ausgestattet, bot er 38 Sitzplätze. Die zulässige Gesamtmasse betrug 12 800 kg, die Höchstgeschwindigkeit 85 km/h. Zum Einsatz kamen hier konventionelle, nach außen aufschlagende Türen. Der Aufbau besaß seitliche Panoramafenster, war ansonsten aber unverändert.
Škoda 706 RTO MEX
Der Škoda 706 RTO MEX war die Exportversion des Stadtbusses. Er wurde auch als Jelcz 272 MEX ab 1963 bei Jelcz in Polen in Lizenz gebaut. Mit 10,870 m Länge war er geringfügig länger als die anderen Busse.
Anhänger Jelcz P-01
Auf Basis des Škoda 706 RTO wurde ein Zweiachsanhänger für den Passagiertransport entwickelt und in Polen als Jelcz P-01 gebaut, dessen Design dem des Busses glich. Er wurde zur Erhöhung der Transportkapazität vor allem auf Überlandstrecken, aber auch im städtischen Nahverkehr eingesetzt.
Anhänger NO 80
Ein weiterer Anhänger war der NO 80, der aus dem modifizierten Chassis des Škoda 706 RTO und einem nahezu unveränderten Busaufbau bestand. Als Sattelauflieger wurde er von einer Zugmaschine Škoda 706 RT gezogen.
Einsatz
Der Bus prägte mit seiner Erscheinung das Bild tschechoslowakischer – und in der Lizenzversion polnischer – Straßen in den 1960er und 1970er Jahren. In den 1960er Jahren wurden jährlich bis zu 3000 Busse in die DDR exportiert.
Weblinks
Commons: Škoda 706 RTO – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR. Motorbuchverlag 1998, ISBN 3-613-01913-2
Nutzfahrzeuge von Škoda und LIAZBusse: Škoda 706 RO | Škoda 706 RTO
Lastkraftwagen: Škoda 706 R | Škoda 706 RT | Škoda 706 MT
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