- Colditz (Adelsgeschlecht)
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Colditz (auch Kolditz) ist der Name eines alten sächsischen, auch in Böhmen, Mähren und Schlesien angesiedelten Adelsgeschlechts.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name des Geschlechtes geht auf Thimo I. zurück, dessen Burg Colditz in Sachsen durch Kaiser Barbarossa zum Reichsgut erhoben wurde. Der sächsische Junker Thimo I. von Colditz erbaute im Jahr 1330 die Rosenburg in Graupen (Krupka). Sein Nachfolger war sein Sohn Thimo II. und der Enkel Thimo III. Thimo VII., war Marschall des Markgrafen Friedrichs des Strengen von Meißen und wurde 1369 Landeshauptmann von Breslau. Thimo VIII., seit 1348 Hofmarschall und Kämmerer des Kaisers Karl IV., erlangte große Bedeutung. Er erwarb 1378 die Herrschaft Eilenburg, 1379 die Pfandschaft Pirna und 1382 Neuseeberg in Böhmen. Die treuen Dienste Thimos VIII. für den Kaiser brachten ihm reichen Besitz in Böhmen. Bereits 1318 ist eine herrschaftliche Colditzer Münze beurkundet, in der einseitige Pfennige (Brakteaten) geschlagen wurden. Thimo V. auf Graupen verkaufte 1557 den Besitz Graupen an Kaspar von Schönburg.
Nach dem Stammbaum des britischen Prinzen Charles, gehören die von Colditz mit zu seinen Vorfahren. So in der 16. Generation Dorothea von Colditz (* 1480 - † 1520), in der 17. Generation Johanna von Colditz und Thimo von Colditz († 1508) sowie in der 18. Generation Hans von Colditz.
Nachdem die Herrschaft Colditz an die Wettiner gefallen war, errichteten sie das Amt Colditz mit Sitz in Schloss Colditz. Die böhmische Linie soll nach 1620 ausgestorben sein.
Persönlichkeiten
- Kolda von Colditz, Dominikanermönch
- Ulrich I. von Colditz († 1315), Bischof von Naumburg (1304–1315)
- Withego II. von Colditz († 1342), Bischof von Meißen (1312–1342)
- Thimo von Colditz, Landvogt der Oberlausitz 1355–1366
- Thimo von Colditz († 1410), Bischof von Meißen (1399–1410)
- Albrecht von Kolditz († 1448), Hauptmann von Schweidnitz-Jauer, Breslau und der Oberlausitz
- s. auch Stammliste von Colditz
Wappen
Das Wappen ist geteilt, unten auf Silber zwei schräge schwarze Balken, oben auf Rot wachsender goldener Löwe mit ausgestreckten Pranken. [1] Auf dem Helm ein Löwe und ein Adler, was dem Wappen von Görlitz entspricht. Die Helmdecken sind rechts Rot und Gold und links Schwarz und Silber.
Literatur
- Johannes Sinapius: Schlesische Curiositäten, 1720, Volume 1 S. 524 und Volume 2 S. 738
- Johann Friedrich Ursinus: Die Geschichte der Domkirche zu Meissen: aus ihren Grabmälern historisch und diplomatisch erläutert, nebst einem Prospekte der Domkirche, Verlag Walther 1782, S. 73
- Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, 1788, Volume 2, S.315-316
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, 1864, Bd 2, S. 304-306
- Kurt Truöl: Die Herren von Colditz und ihre Herrschaft, 1914
Einzelnachweise
- ↑ Eduard Machatschek: Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge (...). Dresden 1884. S.359.
Weblinks
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