- Collectible card game
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Sammelkartenspiele (auch Trading Card Games, kurz TCGs) sind Kartenspiele zu üblicherweise fantastischen Themen. Im Gegensatz zu Kartenspielen wie Skat oder Bridge existieren in einem Sammelkartenspiel meist mehrere hundert verschiedene Karten. Diese Karten werden in vorgefertigten Spieleinheiten (Starter genannt) und in Packungen mit (mehr oder weniger) zufälliger Kartenzusammenstellung (so genannte Booster zu ungefähr 10 Stück) verkauft, wobei einige Karten höheren Seltenheitswert haben als andere.
Inhaltsverzeichnis
Spielprinzip
Um sämtliche Karten zu bekommen, oder zumindest diejenigen, die man braucht, muss man sie also sammeln (englisch: collect), handeln (englisch: trade) oder tauschen. TCGs sind daher unter anderem auch als CCG (Collectible Card Games) bekannt. Früher stand diese Abkürzung für Customizeable Card Game, da die Firma Decipher sich diesen Begriff schützen ließ, wurde er von den anderen Firmen nicht benutzt. Mittlerweile bezeichnet selbst Decipher seine neueren Spiele als TCG, da sich dieser Begriff durchgesetzt hat.
Natürlich lassen sich TCGs auch spielen. Gespielt wird mit einer Auswahl aus diesen vielen Karten, die sich jeder Spieler aus seinem Vorrat zusammenstellt. Eine konkrete Auswahl bezeichnet man als ein Kartendeck. Je nach Spiel gelten für die Zusammenstellung dieser Decks unterschiedliche Regeln.
Sammelkartenspiele sind zumeist Spiele, die zu zweit gegeneinander gespielt werden.
Bedeutung
Die große Popularität der Sammelkartenspiele hat dazu geführt, dass sowohl die ihnen zugrundeliegenden Themen in ihrer Vielfalt zugenommen haben (über das fantastische hinaus) als auch sich nicht sammelbare Abwandlungen entwickelt haben.
In den letzten Jahren haben sich neben den Sammelkartenspielen auch noch andere „sammelbare Spiele“ entwickelt, die ähnlich funktionieren. Beispiele dafür sind Diskwars, das mit kleinen Pappscheiben gespielt wird, oder verschiedene Sammelspiele für Miniaturen. Bemerkenswert sind auch die Spiele „Pirates of the Spanish Main“ und „Star Wars Miniatures", bei denen Elemente von Sammelkartenspielen und Tabletops kombiniert werden.
Bekannte Sammelkartenspiele
Das wohl bekannteste und auch das erste Sammelkartenspiel ist das seit 1993 erscheinende Magic: The Gathering. Es hat damals eine ungeahnte Welle von Nachahmern losgetreten und das Genre begründet. Populäre Vertreter waren später Pokémon und Yu-Gi-Oh!. Neuer sind Duel Masters sowie das World of Warcraft Trading Card Game zum gleichnamigen Online-Rollenspiel. Das erste deutsche TCG war Dark Force, basierend auf dem deutschen Rollenspielsystem Das Schwarze Auge.
Zu vielen Animes oder Mangas werden "Trading Card Games" produziert, wie zum Beispiel für One Piece, Inu Yasha oder Beyblade. In Japan ist zur Zeit das "Trading Card Game" Duel Monsters sehr beliebt, das TCG zur gleichnamigen Serie.
In den USA werden zu fast allen Genres Sammelkartenspiele produziert. So gibt oder gab es Kartenspiele zu den erfolgreichen Kinofilmen (zum Beispiel Herr der Ringe, Star Wars oder Star Trek), zu Fernsehserien wie Buffy – Im Bann der Dämonen, Babylon 5, Akte X oder Star Trek, zu Sportthemen (World Wrestling Entertainment CCG), zu den bekannten Comic-Helden, zu populären Romanen (wie Steve Jacksons Illuminati – New World Order, das auf R.A. Wilsons und Bob Sheas Illuminatus!-Trilogie basiert), oder in Anlehnung an Rollenspiele (Warlord, Legend of the 5 Rings, Vampire, Shadowrun etc.). In Japan und den USA schon Kult ist das Sammelkartenspiel zu .hack. Das Spiel trägt den Namen .hack//ENEMY. Für einige Spiele wie Magic: The Gathering (Fantasy) oder das wars TCG (Science Fiction) wird allerdings eine eigene Hintergrundgeschichte entwickelt. Sie sind damit nicht von Lizenzen abhängig. So auch das neuste deutschsprachige Spiel Behind, welches Elemente von Sammelkartenspielen, Rollenspiel und Tabletop verbindet.
Die Kartenspiele sind für mindestens zwei Spieler ausgelegt. Kartenspiele wie beispielsweise Magic: The Gathering können auch mit mehreren Spielern gespielt werden. Viele der zumeist nicht auf deutsch erhältlichen Spiele werden im deutschsprachigen Raum nie sonderlich populär. Sollten sich keine kommerziellen Erfolge einstellen, werden diese Spiele auch schnell wieder vom Markt genommen. So erging es zum Beispiel dem Sammelkartenspiel zu Akte X, da die Lizenzkosten für die Rechte zu hoch waren. Aber selbst kommerzieller Erfolg ist kein Garant für ein Fortbestehen. Da Lizenzen für Filme und Fernsehserien meist nur befristet sind, kann ein Spiel eingestellt werden, wenn die Lizenz ausläuft und ein anderer Hersteller die Lizenz erhält. Wenn dieser dann nicht die Rechte für das Spielkonzept erhält oder will, sind die Spiele nicht kompatibel zueinander, wie z.B. beim Star-Wars-CCG von Decipher und dem Star-Wars-TCG von Wizards of the Coast, oder dem Herr-der-Ringe-TCG von Decipher und dem Middle-earth Collectible Card Game von ICE.
Siehe auch
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