Com (Osttimor)

Com (Osttimor)
Suco Com
Der Suco Com liegt im Osten des Subdistrikts Lautém. Der Ort Com liegt an der Küste des Sucos.
Daten
Fläche 59,77 km²[1]
Einwohnerzahl 1.906 (2010)[2]
Chefe de Suco Calisto Bernadino Vilela
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Airliu 8° 20′ S, 127° 2′ O-8.3394444444444127.040277777780 m
Com 8° 21′ S, 127° 3′ O-8.3561111111111127.0511111111146 46 m
Etepiti 8° 20′ S, 127° 1′ O-8.3413888888889127.0238888888915 15 m
Ira'ono 8° 22′ S, 127° 2′ O-8.3661111111111127.03472222222279 279 m
Lohomato 8° 21′ S, 127° 3′ O-8.355127.05758 m
Mata 8° 21′ S, 127° 4′ O-8.3558333333333127.068 m
Muafono 8° 21′ S, 127° 4′ O-8.3577777777778127.058888888898 m
Pitileti 8° 22′ S, 127° 2′ O-8.3658333333333127.03944444444218 218 m
Sabandar 8° 21′ S, 127° 4′ O-8.3583333333333127.060555555568 m
Salara 8° 22′ S, 127° 6′ O-8.3644444444444127.0927777777813 13 m
Vailovaia 8° 22′ S, 127° 3′ O-8.3611111111111127.0472222222246 46 m
Com (Osttimor)
Com
Com

Com (Kon, Kun) ist ein Dorf und Suco an der Nordküste des osttimoresischen Distrikts Lautém, nahe dem Ponta Camatara. Sein Name leitet sich vom Fataluku-Wort kon(u) ab, was „Nacht“ bedeutet.[4]

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Strand von Com

Das Dorf liegt 20 Kilometer östlich von der Ortschaft Lautém zu deren Subdistrikt auch der Suco Com gehört. Com liegt auf einer Meereshöhe von 46 m, auf einer der größten Ebenen des Landes, der Ebene von Com. Während der portugiesischen Diktatur des Estado Novo hieß der Ort Nova Nazaré. Die 50 Kilometer entfernte indonesische Insel Kisar ist bei gutem Wetter von Com aus sichtbar. Der Ort Com bildet ein Siedlungszentrum mit mehreren direkt benachbarten Dörfern. Hier liegen Lohomato (Lomatu), Mata, Muafono (Muafoso) und Sabandar.[5]

In Com liegt der östliche Endpunkt der gut ausgebauten nördlichen Küstenstraße, die über Baucau und der Landeshauptstadt Dili (203 km) bis zur Grenze zu Indonesien bei Batugade führt und einer der wichtigsten Verkehrswege des Landes ist. Eine weitere, kleinere Überlandstraße führt nach Süden zur etwa 20 Kilometer entfernten Distriktshauptstadt Lospalos. Bei Com befinden sich ein Hubschrauberlandeplatz, ein Ankerplatz, ein medizinischer Posten und eine Grundschule.[6]

Derzeit gibt es Pläne für einen internationalen Marktplatz in Com, um mit dem indonesischen Kisar Handel betreiben zu können.[7]

Der Suco

Im Suco Com leben 1.906 Menschen (2010,[2] 2004: 2.240[8]). Er liegt an der Straße von Wetar, im Osten des Subdistrikts Lautem und hat eine Fläche von 59,77 km².[1] Im Westen grenzt Com an den Suco Parlamento, im Osten an Mehara (Subdistrikt Tutuala) und im Süden liegt der Suco Bauro (Subdistrikt Lospalos). Zwei kleine Seen liegen nordöstlich von Com: Die Lagoa Utchanira und die Lagoa Umunira.[5] An der Straße nach Lospalos liegen westlich vom Siedlungszentrum Com die Dörfer Vailovaia, Pitileti (Petileti, Peti Leti) und Ira'ono (Iraono, Itaono). An der Straße nach Lautém, in nordwestlicher Richtung, liegen die Orte Airliu und Etipeti. Im Osten befindet sich an der Küste das Dorf Salara.[5] Pitileti verfügt über einen weiteren medizinischen Posten und eine Grundschule.[6]

In Com befinden sich die sechs Aldeias Etepiti, Ira'ono, Lohomato, Muapusso, Pitileti und Vailovaia.[9]

Geschichte

Timor um 1700 mit dem Reich Com an der Ostspitze

Nahe Com liegen bei Telupunu Höhlen, die seit 2000 Jahren Menschen als Unterkunft dienten, zuletzt den Freiheitskämpfern der FALINTIL in den 1980er Jahren.[10]

Com war früher eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es ist unklar, ob es ein Vasall des westlich gelegenen Sarau war. In Com bestreitet man, dass man dem Nachbarn, der in historischen, portugiesischen Dokumenten, zusammen mit Faturó regelmäßig auftaucht, je tributpflichtig war.[11] Com erscheint allerdings nicht auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[12][13]

Nach der Unabhängigkeitserklärung Osttimors 1975 begann Indonesien mit einer großangelegten Invasion in das Nachbarland. Bis Oktober 1976 war auch der Ort Lautém und die Verbindungsstraße Richtung Lospalos unter indonesischer Kontrolle, doch erst 1977 wurde Osttimor auch in der Fläche besetzt. Im selben Jahr ergaben sich auch die Einwohner von Com dem indonesischen Bataillon 512. Sie wurden sofort am Strand für eine Woche interniert und dann nach Parlameno deportiert, wo sie mit anderen internierten Zivilisten aus dem gesamten Distrikt Lautém zusammengelegt wurden.[14]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Rafael da Conceição zum Chefe de Suco gewählt.[15] Bei den Wahlen 2009 gewann Calisto Bernadino Vilela.[16]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Andrew McWilliam: Looking for Adê - A contribution to Timorese historiography, Seite 222
  5. a b c Timor-Leste GIS-Portal
  6. a b UNMIT-Karte vom August 2008
  7. Suara Timor Loro Sa’e, 1. März 2011, Kom residents of Lautem district call on the Government to open border market
  8. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. Tony Wheeler, Lonely Planet: East Timor
  11. Andrew McWilliam: Harbouring Traditions in East Timor: Marginality in a Lowland Entrepˆot
  12. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  13. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  14. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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