- Medieninhalte
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Medieninhalte sind redaktionelle Inhalte oder künstlerische Werke in immaterieller Form, die über Massenmedien verbreitet werden.
Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird im deutschen Sprachraum auch der Anglizismus Content (englisch der Gehalt, der Inhalt) verwendet, insbesondere im Zusammenhang mit den Neuen Medien. Hierdurch sollen die übermittelten Inhalte von der Infrastruktur eines Mediums abgegrenzt werden sowie von Informationen, die zur Verwaltung der Inhalte dienen; insbesondere aber vom Anzeigenraum, durch deren Erlöse das Medium in der Regel finanziert wird.[1] Beim Fernsehen ist der Content beispielsweise nicht der einzelne Fernsehsender oder das Fernsehprogramm als Sendeschema, sondern die Gesamtheit der übertragenen Fernsehsendungen.
Durch Digitalisierung können Medieninhalte in den unterschiedlichsten Formen vorliegen, als Text-, Bild-, Audio- oder Videodaten. Der Medieninhalt wird unter den Bedingungen des Internets zu einer Ware, die unabhängig von dem besonderen Medium produziert wird und auf unterschiedliche Benutzergruppen hin zugeschnitten werden kann (Formatierung).
Die mit der Vermarktung von Paid Content, also kostenpflichtigen Inhalten beschäftigten Medienunternehmen werden auch als Contentindustrie bezeichnet. Open Content dagegen bezeichnet Inhalte, für deren Erstellung der Urheber keine Vergütung erhält, und deren Weiterverbreitung ausdrücklich gewünscht ist. Mit User Generated Content sind Inhalte angesprochen, bei denen der Gegensatz zwischen Produzent und Konsument verwischt ist.
Im Zusammenhang mit dem Internet, Computern, Soft- und Hardware findet sich das Wort Content als Bestandteil in zahlreichen Zusammensetzungen. Als Beispiele seien hier nur das Content-Management oder die Mehrfachverwendung von Inhalten (Content-Syndication) genannt.
Arten von Medieninhalten
Unterschieden werden zweierlei Inhalte:[2]
- linearer Medieninhalt: Klassische Medieninhalte, wie z. B. Rundfunk, Kabel- oder Satellitenfernsehen.
- nicht-linearer Medieninhalt: Medieninhalte über das Internet, wie z. B. der Film-auf-Abruf, den man sich zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt anschauen kann.
Literatur
- Bonfadelli, H. (2002): Medieninhaltsforschung: Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Konstanz: UTB.
- Jakubetz, Christian: Crossmedia. UVK, Konstanz 2008 ISBN 978-3-86764-044-2
- Maurer, M. & Reinemann, C. (2006): Medieninhalte: Eine Einführung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Einzelnachweise
- ↑ „Die Zeitung (hat) jetzt den Charakter einer Unternehmung, welche Anzeigenraum als Ware produziert, die nur durch den redaktionellen Raum absetzbar wird." Karl Bücher, zitiert nach Claudia Mast: Journalismus im Internet-Zeitalter. Content-Lieferant oder mehr? (via archive.org)
- ↑ Adolf Proidl: semantisches Fernsehen. Tweakfest (2. März 2010). Abgerufen am 16. März 2011. „Die Digitalisierung von Fernsehen und das stetig wachsende Angebot von Videoinhalten katapultiert die Konsumenten in ein unübersichtliches Unterhaltungs-Universum aus linearem (Broadcast, Kabel und Satellit-TV) und non-linearem (VOD, Internet) Content. Gleichzeitig erfordert unser dynamischer Lebensstil immer mehr Flexibilität und passt immer weniger zu dem Konzept statischer Sendestrukturen für den Medienkonsum. Gefragt sind Dienste, welche den Nutzern erlauben selber zu bestimmen wann, wo und wie Sie (sic) auf Unterhaltung zugreifen.“
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