- Culture Club Reborn
-
Culture Club Gründung 1981 Auflösung 1986, 2002 Wiedervereinigung 1998 Genre Pop, Rock, New Romantic, Lovers Rock Website www.culture-club.co.uk Gründungsmitglieder Gesang Boy George Gitarre, Keyboard Roy Hay Bass Mikey Craig Schlagzeug Jon Moss Ehemalige Mitglieder Gitarre John Suede (1981) Culture Club war eine britische Popband, die ihre größten Erfolge in den 1980er Jahren hatte. Die Band erregte nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit dem schrillen, betont weiblichen Kleidungsstil ihres Frontmanns Boy George Aufsehen.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
1981 wurde Boy George der Sänger der Band Bow Wow Wow. Kurze Zeit später wurde er aber von Malcolm McLaren, dem Manager der Band, entlassen. Als Begründung gab McLaren an, dass der feminine Kleidungsstil von Boy George nicht zur Band passen würde. Boy George trat aber weiterhin als DJ in diversen Diskotheken auf. Eines Tages las der Bassist Mikey Craig zufällig einen Zeitungsartikel über Boy George. Da Craig schon länger mit dem Gedanken spielte eine eigene Band zu gründen, suchte er Boy George auf. Dieser willigte ein und startete wenig später die Zusammenarbeit mit Craig, indem er erste Lieder mit ihm schrieb.
Im März 1981 stießen die beiden auf den Schlagzeuger Jon Moss. Moss ist ein Bekannter von Boy Georges damaligem Lebensgefährten Kirk Brandon. Brandon hatte auch die Telefonnummer von Jon Moss, sodass Boy George ihn kontaktieren konnte. Moss hatte bereits einige Erfahrung im Musikgeschäft, da er schon mit Bands wie The Clash, Adam & The Ants oder The Damned gespielt hatte. Erfahrung, die Boy George und Mikey Craig noch fehlte. Nach einem ersten Treffen mit ihnen, entschied sich Moss der Band beizutreten.
Danach fand die Band auch einen Gitarristen: John Suede. Er musste aber schon bald die Band verlassen, weil Moss nicht von seinen Gitarrenkünsten überzeugt war. Nun musste ein Ersatzmann für Suede gefunden werden. Die Band ließ viele Gitarristen bei sich vorspielen. Schließliche entschied man sich dafür Roy Hay aufzunehmen. Hay war vorher als Gitarrist bei der Band Russian Bouquet beschäftigt.
Jetzt brauchte die Band nur noch einen passenden Namen. Boy Georges Freund Andi Sexgang schlug den Namen „Sex Gang Children“ vor. Anfangs nannte sich die Band tatsächlich so, aber Jon Moss war dafür einen anderen Namen zu benutzen. Andi Sexgang benützte den Namen fortan für seine eigene Band. Die Band um Boy George benannte sich kurzfristig in „Praise of Lemmings“ um. Aber dann kam ihnen der Name „Culture Club“ in den Sinn. „Culture Club“ bedeutet übersetzt „Kulturklub“. Der Name soll ausdrücken dass alle Leute zu einer Rasse gehören: der menschlichen Rasse.
Culture Club schickte eine Demoaufnahme zu dem Plattenlabel EMI Music, doch EMI lehnte ab. Dann schickten sie ihre Demoaufnahme zu Virgin Records. Virgin stimmte zu und so konnte Culture Club seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnen. Für den Plattenvertrieb in den USA unterzeichneten sie später noch einen Extravertrag bei Epic Records, da Virgin damals noch nicht auf dem US-Markt aktiv war.
1982 wurde ihr Debütalbum Kissing to Be Clever veröffentlicht. Zur besseren Vermarktung wurden die Lieder "White Boy" und später auch "I'm Afraid of Me" als Single ausgekoppelt. Der große Erfolg sollte jedoch erst mit der dritten Single kommen: "Do You Really Want to Hurt Me" kletterte bis an die Spitze der britischen Charts und war auch im Ausland überaus erfolgreich.
1983 folgte die Veröffentlichung ihres zweiten Albums Colour by Numbers, das die Verkaufszahlen von Kissing to Be Clever verdoppeln konnte. Als erste Single wurde "Church of the Poison Mind" ausgekoppelt, das deutlich rockiger als die vorherigen Singles von Culture Club war. Die zweite Single "Karma Chameleon" entstand in Zusammenarbeit mit Phil Pickett von der Musikgruppe Sailor. Boy George charakterisiert "Karma Chameleon" als „Lagerfeuer-Lied“.
Die Band veröffentlichte 1984 ihr drittes Studiolabum Waking Up with the House on Fire. Die Verkaufszahlen des Albums waren rückläufig. Als erste Single wurde das Antikriegslied "The War Song" ausgewählt. Da sie sich noch relativ gut verkaufte, veröffentlichte man als zweite Single "The Medal Song" in Europa, beziehungsweise "Mistake No. 3" in den USA. Die beiden Singles blieben kommerziell gesehen weit unter den Erwartungen. Nebenbei wurde 1985 Boy Georges homosexuelle Beziehung mit dem Schlagzeuger Jon Moss öffentlich bekannt.
Culture Club legte eine längere Pause ein, bevor sie 1986 ihr viertes Album From Luxury to Heartache veröffentlichten. Es unterbot die Verkäufe von Waking Up with the House on Fire nochmals. Die erste Single "Move Away" war zwar ein kleiner Hit, aber nicht mehr vergleichbar mit ihren alten Erfolgen. "God Thank You Woman" war die zweite Single in Europa und fand dort nicht besonders viel Anklang. Für "Gusto Blusto", die zweite Single in den USA, wurde kein Musikvideo gedreht. Sie ist auch die einzige in den USA veröffentlichte Single von Culture Club, die nicht in die Billboard Hot 100 einstieg.
Die Band trennte sich später aus vielen Gründen: Boy George war von Heroin abhängig, aber auch die anderen Bandmitglieder hatten Drogenprobleme. Die Liebesbeziehung von Jon Moss und Boy George ging in die Brüche. Die anderen Bandmitglieder beschwerten sich, dass sie in Boy Georges Schatten stehen würden. Die Band fühlte sich erschöpft von den vielen Konzerten und Fernsehauftritten. Eine offizielle Trennung wurde aber nie bekanntgegeben. Jeder ging von jetzt an seinen eigenen Weg.
1989 fand man sich aber wieder zusammen, um ein neues Album aufzunehmen. Während diesem Treffen entstanden die Lieder "I Just Wanna Be Loved" und "After the Love". Dann kam es jedoch zu einem Streit zwischen Boy George und Jon Moss. Die Aufnahmen wurden daraufhin abgebrochen. Boy George nahm "After the Love" mit seiner anderen Band Jesus Loves You auf.
Erst 1998 griff man die Idee von einer Reunion wieder auf. Boy George wollte zuerst dass Moss nicht mehr mit dabei ist, aber schließlich hat er sich doch noch mit ihm versöhnt. Culture Club ging auf Tournee und veröffentlichte "I Just Wanna Be Loved" als Single. Sie schaffte es in die Top Ten der UK Top 40. 1999 wurde das neue Album Don't Mind If I Do, sowie zwei Singelauskopplungen aus diesem Album nachgeschoben. Culture Club löste sich 2002 erneut auf, weil Boy George sich auf seine Karriere als DJ konzentrieren wollte.
Mikey Craig und Jon Moss wollten Culture Club 2006 wieder aufleben lassen, doch Roy Hay und Boy George lehnten ab. Da Boy George aber so etwas wie die Schlüsselfigur von Culture Club ist, musste ein Ersatz gefunden werden. Also gab Virgin Records eine Anzeige auf, in der sie einen neuen Sänger für Culture Club suchten. Moss und Craig wählten Sam Butcher aus, der sich ähnlich wie Boy George kleidet und schminkt, aber trotzdem „seine eigene Persönlichkeit hat“, wie die beiden betonten. Boy George bezeichnete Butcher als „grauenhaft“.[1] Eigentlich sollte die Band im Dezember 2006 auf Tournee gehen und es sollte auch ein neues Album aufgenommen werden, was bis jetzt aber noch nicht geschehen ist.
Diskografie
Singles
Jahr Single Chartplatzierungen Album UK US DE AT CH 1982 "White Boy" — n.v. n.v. n.v. n.v. Kissing to Be Clever "I'm Afraid of Me" — n.v. n.v. n.v. n.v. "Do You Really Want to Hurt Me" 1 2 1 1 1 "Time (Clock of the Heart)" 3 2 16 9 9 1983 "I'll Tumble 4 Ya" n.v. 9 n.v. n.v. n.v. "Church of the Poison Mind" 2 10 23 12 — Colour by Numbers "Karma Chameleon" 1 1 2 3 1 "Victims" 3 n.v. 39 — 18 "Miss Me Blind" n.v. 5 n.v. n.v. n.v. 1984 "It's a Miracle" 4 13 41 — — "The War Song" 2 17 12 — 10 Waking Up with the House on Fire "The Medal Song" 32 n.v. — — — "Mistake No. 3" n.v. 33 n.v. n.v. n.v. "Love Is Love" n.v. n.v. — — — Electric Dreams Soundtrack 1986 "Move Away" 7 12 21 — 18 From Luxury to Heartache "God Thank You Woman" 31 n.v. — — — "Gusto Blusto" n.v. — n.v. n.v. n.v. 1998 "I Just Wanna Be Loved" 4 n.v. 80 — — Don't Mind If I Do 1999 "Your Kisses Are Charity" 25 n.v. 88 — — "Cold Shoulder" / "Starman" 43 n.v. — — — Alben
Jahr Album Chartplatzierungen Weltweite Verkaufszahlen UK US DE AT CH 1982 Kissing to Be Clever 5 39 8 6 — 5.000.000 1983 Colour by Numbers 1 2 6 17 4 10.000.000 1984 Waking Up with the House on Fire 2 26 22 — 21 3.000.000 1986 From Luxury to Heartache 10 32 45 — 24 1.000.000 1999 Don't Mind If I Do 64 n.v. — — — Unbekannt Kompilationen (Auswahl)
Jahr Kompilation Chartplatzierungen UK US DE AT CH 1987 This Time - The First Four Years 8 — — — — 1989 The Best Of — — — — — 1992 Spin Dazzle — — — 36 — 1993 At Worst... The Best of Boy George & Culture Club — 169 — — — 1998 Greatest Moments 15 148 — — — 2002 Culture Club Box Set — — — — — 2005 Singles and Remixes — — — — — 2006 The Remix Collection — — — — — Legende:
n.v. = (in diesem Land) nicht veröffentlichtTrivia
- "The War Song" gibt es in fünf Sprachen: englisch, deutsch ("Der Kriegsgesang"), spanisch ("La cancion de guerra"), französisch ("La chanson de guerre") und japanisch ("Senso hant ai").
- Boy Georges Schwester Siobhan O'Dowd hat einen Gastauftritt als Boy-George-Double im Musikvideo zu "Church of the Poison Mind".
- Culture Club hat einen Gastauftritt in der Actionserie Das A-Team (Episodentitel: "Cowboy George"). Sie spielen die Lieder "Do You Really Want to Hurt Me", "Move Away" und "God Thank You Woman".
- "The Medal Song" ist der Schauspielerin Frances Farmer gewidmet.
Literatur
- David, Maria: Boy George and Culture Club. Crescent, Southampton 1984, ISBN 0517454742 (Englisch)
- De Graaf, Kasper and Garrett, Malcolm: Culture Club: When Cameras Go Crazy. St. Martin's Press, London & New York 1983, ISBN 0312178794 (Englisch)
- Rimmer, David: Like Punk Never Happened: Culture Club and the New Pop. Faber & Faber, London 1986, ISBN 0571137393 (Englisch)
- Robins, Wayne: Culture Club. Ballantine Books, New York 1984, ISBN 0345322169 (Englisch)
Belege
- größtenteils: http://members.tripod.com/~PairsSkating/faq.html
- http://www.culture-club.co.uk/content/biog_index.htm
- http://www.martyrmantras.com/
Weblinks
Wikimedia Foundation.