- DDR-Hockeymeister
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Inhaltsverzeichnis
Deutsche Meister der DDR der Damen und Herren im Feldhockey und Hallenhockey
Anmerkung: Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der sowjetischen Besatzungszone, dem späteren Gebiet der DDR, durch Weisung der sowjetischen Militäradministration 1945 alle Sportvereine aufgelöst[1]. Nachdem der Hockeybetrieb ab ca. 1946 wieder in Gang kam, wurden die Vereine bis ca. 1951 als Betriebssportgemeinschaft einem Trägerbetrieb zugeordnet. Daher sind auch über den Zeitraum 1949 bis 1951 hinaus Umbenennungen möglich, wenn die Trägerbetriebe wechselten.
Soweit zu den einzelnen Vereinen aktuelle Einträge in der Wikipedia vorliegen, werden diese mit den heutigen Namen geführt (welche meist auch die ursprünglichen sind). Nachrichtlich angemerkt sei, dass die Enteignung der Vereine auch nach der Wiedervereinigung rechtskräftig blieb, so dass die meisten Hockeyvereine in den neuen Bundesländern nicht Eigentümer ihrer Sportanlagen sind.
Deutsche Rekordmeister der Damen und Herren im Feldhockey
Herren
- 15 Titel: BSG Traktor Osternienburg (1972-1973, 1975-1986, 1989)
- 11 Titel: SC Motor Jena / BSG Motor Carl Zeiß Jena (1955-1958, 1962-1963, 1965-1968, 1970)
- 5 Titel: BSG VEB Köthen / BSG Motor Köthen (1949-1950, 1953-1954, 1988)
Die DDR unterhielt im Zeitraum bis 1968 ein Leistungszentrum für Herren-Hockey in Jena (ein zweites war in Leipzig), was sich in den Ergebnissen der Jahre 1955 bis 1968 deutlich widerspiegelt [2]. Praxis der DDR-Sportföderung war das so genannte delegieren guter Spieler in die Leistungszentren. Nach den Olympischen Spielen 1968 verlor Hockey die Einstufung als geförderte Sportart, die Leistungszentren wurden geschlossen. In der Folgezeit ab 1972 dominierte Osternienburg daraufhin das Herrenhockey der DDR bemerkenswerterweise, obwohl die Gemeinde nur rund 2.100 Einwohner hat.
Damen
- 14 Titel: SC Motor Jena / BSG Motor Carl Zeiß Jena (1954-1955, 1957, 1959-1961, 1963-1969)
- 10 Titel: BSG Traktor Osternienburg (1978-1986, 1988)
- 9 Titel: BSG Aufbau Südwest (1970-1977, 1987)
Die vorstehend beschriebene Förderung in Leistungszentren und deren Schließung (1964 bei den Damen) dokumentiert sich auch bei Feldhockey der Damen sehr deutlich. Nach der Schließung des Jenaer Leistungszentrums konnten sich zunächst die Damen des heutigen Leipziger SC als Serienmeister etablieren, wurden jedoch ab 1978 durch Osternienburg abgelöst.
Deutsche Rekordmeister der Damen und Herren im Hallenhockey
Herren
- 17 Titel: BSG Traktor Osternienburg (1971-1973, 1976-1989)
- 6 Titel: SC Motor Jena / BSG Motor Carl Zeiß Jena (1961-1962, 1964-1967)
- 5 Titel: BSG Einheit Zentrum Leipzig (1952-1953, 1955, 1974-1975)
Auch im Hallenhockey der Herren waren bis in die zweite Hälfte der 1960er Jahre Mannschaften aus den Leistungszentren dominierend, wobei hier die Titel zwischen den Standorten Leipzig und Jena recht gleichmäßig verteilt waren. Ab 1971 dann dominierten auch in der Halle die Herren aus Osternienburg klar.
Damen
- 11 Titel: BSG Traktor Osternienburg (1973, 1977-1978, 1980, 1982-1988)
- 7 Titel: BSG VEB Köthen / BSG Motor Köthen (1953-1954, 1967, 1969, 1972, 1974-1975)
- 6 Titel: SC Motor Jena / BSG Motor Carl Zeiß Jena (1952, 1958-1959, 1961, 1964, 1968))
Nicht ganz so deutlich sind die Auswirkungen der Leistungszentren im Hallenhockey der Damen zu beobachten, wo sich die Damen aus Köthen dauerhaft in der Leistungsspitze etablieren konnten. Klar ersichtlich ist dennoch auch hier, dass nach 1968 Hockey in Jena stark an Stellenwert verlor. Schließlich kann auch hier ab 1973 die Vorrangstellung des Osternienburger Hockey beobachtet werden.
Rekordtitel nach Clubs
- 1. BSG Traktor Osternienburg: 53 Titel
- 2. SC Motor Jena / BSG Motor Carl Zeiß Jena: 36 Titel
- 3. BSG VEB Köthen / BSG Motor Köthen: 13 Titel
- 4. BSG Aufbau Südwest: 11 Titel
- 4. BSG Einheit Zentrum Leipzig: 11 Titel
In Anbetracht der Dominanz sowohl der Herren als auch der Damen aus Osternienburg verwundert es nicht, dass diese mit zusammen 53 nationalen Titeln den erfolgreichsten Club stellen. Dank des Bestandes des Leistungszentrums bis 1968 folgt Jena auf Platz zwei.
Quellen
Kategorien:- Feld- und Hallenhockey
- Sport (DDR)
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