DIN 1451

DIN 1451
Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN 1451
Bereich Schriften
Titel Schriften, Serifenlose Linear-Antiqua, Teil 1: Allgemeines, Teil 2: Verkehrsschrift, Teil 3: Druckschriften für Beschriftungen, Teil 3 Beiblatt 1: Akzidenz-Grotesk, Teil 3 Beiblatt 2: Akzidenz-Grotesk-Buch, Teil 3 Beiblatt 3: Helvetica, Teil 3 Beiblatt 4: Druckschriften; Edel-Grotesk, Teil 4: Schablonenschrift für Gravieren und andere Verfahren
Kurzbeschreibung: DIN-Schrift
Letzte Ausgabe 1981 bis 1987
ISO -
DIN-Schrift auf einem Kfz-Kennzeichen
Ortseingangsschild in DIN-Mittelschrift
Straßenschild mit DIN-Mittelschrift und DIN-Engschrift
DIN-Mittelschrift auf einem Autobahnschild in Griechenland mit lateinischen und griechischen Schriftzeichen

In der DIN-Norm DIN 1451 wurde 1936 die sogenannte DIN-Schrift für die Bereiche Technik und Verkehr genormt. Sie ist der allgemeinen Öffentlichkeit von Orts-, Autobahn-, Eisenbahn- und anderen (meist offiziellen) Hinweisschildern bekannt. Viele Jahre fand sie für deutsche Kfz-Kennzeichen Verwendung, bis sie am 1. November 2000 von der FE-Schrift abgelöst wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Schrift geht auf die preußische Musterzeichnung IV 44 von 1906 zurück, die von den Preußischen Staatseisenbahnen für Beschriftungen von Schienenfahrzeugen normiert wurde. Der Siemens-Ingenieur Ludwig Goller (1884–1964) zeichnete ab 1925 als Vorsitzender des DIN-Ausschusses für Zeichnungen verantwortlich für die Entwicklung der Norm.[1] Zwar stand dabei vor allem ihre Lesbarkeit im Vordergrund, dennoch sollten alle Striche auf den gleichen Mittellängen aufbauen, was im Widerspruch zur traditionellen Typografie stand.[2] Die DIN 1451 umfasst die Schriftformen Mittelschrift und Engschrift. Früher war zudem eine Breitschrift genormt, die noch auf älteren Verkehrsschildern für kurze Ortsnamen zu finden ist.

Mit der Zeit änderten sich einige Buchstabenformen, etwa beim kleinen „t“, beim kleinen „l“ sowie bei den Ziffern „6“ und „9“.

Verwendung außerhalb Deutschlands

Im Verkehrswesen wird die Schrift – oftmals leicht abgewandelt – außer in Deutschland u. a. in Griechenland (Autobahnbeschilderung) sowie in Osteuropa und im Nahen Osten verwendet. In Österreich wurde bis 2011 eine eigene offizielle Normschrift (Eng- und Mittelschrift Austria) angewandt, die von der DIN 1451 abgewandelt ist.

Varianten

Deutsche Bahn AG

Die Deutsche Bahn AG verwendet heute – wie schon vorher die Deutsche Bundesbahn – für technische Anschriften an Schienenfahrzeugen die Schrift nach DIN 1451-4, wobei einige wenige Zeichen abgewandelt wurden. So wurde für eine Gewichtsangabe in Tonnen ein anderes t-Zeichen oder für Rauminhalte in Liter ein anderes l-Zeichen vorgeschrieben als im fließenden Text. Da in einer Schriftart aber immer nur eine Zeichenform pro Buchstabe möglich ist, wird allgemein nur noch das „t“ und „l“ wie bei Tonnen und Liter verwendet, wobei das „t“ von der DIN 1451-4 abweicht.

Die Schriftarten fette Eng- und Mittelschrift der DIN 1451-4 sind Schriften, die sich aus Rastern zusammensetzen. Bei der Engschrift sind die meisten Zeichen drei Raster breit und sieben Raster hoch. Bei der Mittelschrift sind fast alle Zeichen vier Raster breit und sieben Raster hoch. Die Strichstärke ist immer ein Raster; Rundungen stehen 0,1 Raster über. Somit ist zum Beispiel bei einer Schrifthöhe von 70mm das „B“ 70mm hoch und 30 mm breit. Eine „0“ (Null) ist – da sie oben und unten rund ist – 72mm hoch und 30mm breit. Bei der Mittelschrift beträgt die Breite 40mm. Der Freiraum bis zum nächsten Zeichen beträgt wiederum eine Rasterbreite, und ein Leerzeichen ist ebenfalls mit drei bzw. vier Rastenbreiten zu verwenden.

Bei Loknummern in Mittelschrift gibt es noch eine Besonderheit bei der Zahl „1“, weil hier das entsprechende Zeichen der Engschrift benutzt wird.

Die Schriftarten der DIN 1451-4 sind nicht als Schriftdatei auf dem Markt erhältlich. Jegliche Schriftdateien mit dem Namen fette Engschrift und fette Mittelschrift beziehen sich eher auf die DIN 1451-3, welche den oben beschriebenen Schriftarten entspricht oder an sie angelehnt ist. Da die Schriftarten nicht verfügbar sind, werden selbst in den Zeichnungen der DB AG meist nur verwandte Schriftarten abgebildet. In den Bemerkungen zur Zeichnung wird dann auf die DIN 1451 G für Engschrift und DIN 1451 H für Mittelschrift nebst Texthöhe verwiesen. Für die meisten Anschriften werden dabei Standardschrifthöhen verwendet; diese betragen 10-, 16-, 20-, 25-, 30-, 32-, 35-, 40-, 50-, 60-, 63-, 80-, 100- und 125mm.

FF DIN

Für das Desktoppublishing wird seit 1995 von FSI FontShop International eine vom Schriftgestalter Albert-Jan Pool um weitere Schriftschnitte ausgebaute und typografisch optimierte FF DIN angeboten. Bei der FF DIN sind die horizontalen Striche im Gegensatz zur bisherigen DIN-Schrift dünner als vertikale – das Prinzip der gleichbleibenden Strichstärke wurde also aufgegeben – und die Übergänge von Kreisen auf Geraden wurden harmonisiert. Es entstand bei dieser Weiterentwicklung eine Großfamilie, die erstmals sogar echte Kursivschnitte, gleichermaßen ausgebaute Condensed-Versionen sowie einen deutlich umfangreicheren Zeichenvorrat und Fremdsprachenausbau enthielt.[3] Obwohl es unter Designern eine Diskussion über die Ästhetik der DIN 1451 gibt, wird insbesondere die FF DIN häufig in Grafik und Werbung eingesetzt, zum Beispiel von Unternehmen wie Nike, Adidas, Yello Strom, Toyota und Jaguar.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.100besteschriften.de/20_DIN.html
  2. http://www.magwerk.com/mag.php?magazine=encore&language=de Ausgabe 15
  3. http://www.magwerk.com/mag.php?magazine=encore&language=de Ausgabe 17
  4. http://www.magwerk.com/mag.php?magazine=encore&language=de Ausgabe 18

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