- Daisy von Pless
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Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy (* 28. Juni 1873 auf Ruthin Castle, Wales, Großbritannien; † 29. Juni 1943 in Waldenburg) war durch Heirat Fürstin von Pless, Gräfin von Hochberg und Freifrau zu Fürstenstein sowie die erste High Society Lady des europäischen Hochadels.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Daisy wurde als älteste Tochter des britischen Obersten William Cornwallis-West (1835−1917) und seiner Ehefrau Mary FitzPatrick (1856−1920), geboren. Zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern wuchs sie auf Ruthin Castle und im Stadthaus in London auf.
- George Cornwallis-West (1874−1951), Offizier der Scots Guards
- ∞ 1900−1914 Jeanette (Jennie) Jerome (1854−1921), verwitwete Lady Randolph Churchill.
- ∞ 1914 Beatrice Stella Tanner (1865−1940), als Theaterschauspielerin bekannt als Mrs. Patrick Campbell.
- Constance Edwina († 1970)
- ∞ 1901−1917 Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster (1879−1953)
- ∞ 1920 James FitzPatrick Lewes (1880−1960), Wing Commander
Heirat und Kinder
Am 8. Dezember 1891 heiratete sie in London den späteren Fürsten Hans Heinrich XV. von Pless (1861−1938), Sohn des Fürsten Hans Heinrich XI. (1833−1907) und seiner ersten Ehefrau Marie von Kleist (1828−1883). Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:
- Hans Heinrich (* 2. Februar 1900 in Berlin; † 26. Januar 1984 in London)
- ∞ 1924-52 Maria Gräfin von Schönborn-Wiesentheid (1896−1994)
- ∞ 1958-71 Dorothea Mary Elisabeth Minchin (* 1930)
- Alexander Friedrich Wilhelm (* 1. Februar 1905 in London; † 22. Februar 1984 auf Mallorca)
- Bolko Konrad Friedrich (* 23. September 1910 in Berlin - † 22. Juni 1936 in Pless, Schlesien)
- ∞ 1934 Clothilde de Silva y Gonzalez de Candamo (1898−1978), in erster Ehe war sie mit seinem Vater verheiratet.
Leben
Daisy, Herrin der immensen Ländereien der Familie in Schlesien und großzügige Gastgeberin auf den prächtigen Schlössern Fürstenstein und Pless, Fixstern der Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg, befreundet mit den mächtigsten Männern ihrer Zeit, wie dem deutschen Kaiser Wilhelm II. und britischen König Eduard VII. waren ihre Einladungen ein „must“ und die Jagdgesellschaften die exklusivsten überhaupt. Zu den engeren Freunden gehörten die Königin von Rumänien, aber auch deren Schwester Victoria Melita war oftmals zu Besuch, wie auch ihre Schwester Constance, die mit einem der reichsten Männer von Großbritannien, Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster, verheiratet war und viel mit ihr reiste.
Neben dem gesellschaftlichen Glanz steht der Ruf, den sich Daisy von Pless durch ihre Projekte im Sozial- und Gesundheitswesen unter der arbeitenden Bevölkerung Schlesiens erwarb. Als zu Beginn des Ersten Weltkriegs politische und familiäre Umstände sie zwangen, Schloss Fürstenstein als ständigen Wohnsitz aufzugeben, ließ die Fürstin eine Reihe sozialer Neuerungen und erfolgreicher Reformprojekte zurück, die ganze Gemeinden, aber besonders die arbeitenden Frauen und Mütter, behinderte Kinder und die Nadelspitzenindustrie im schlesischen Gebirge mit Erfolg gefördert hatten. Obwohl seit August 1914 ständigen politischen Anfeindungen ausgesetzt, arbeitete Daisy als Rotkreuzschwester auf Lazarettzügen in Frankreich und erlebte das Kriegsende in einem österreichischen Lazarett im Serbien.
Am 12. Dezember 1922 ließ sich Daisy in Berlin scheiden. Durch chronische Krankheiten und gesellschaftliche Isolierung vereinsamt verstarb sie 1943 und in großer Armut in Waldenburg.
Literatur
- W. John Koch: Daisy von Pless. Eine Entdeckung. John Koch Publishing, Edmonton Kanada 2006, ISBN 0-9731579-3-3.
Weblinks
- Literatur von und über Daisy von Pless im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prinzessin Daisy von Pless
- Stammtafel Hochberg/Pleß
- Daisy von Pless
- Ruthin Castle
- Grabstein
Normdaten: PND: 131095056 | LCCN: 97046418000000.html no 97046418000000 | VIAF: 30336696 | 97046418- WorldCat | WP-Personeninfo
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