- Hans Heinrich XI. von Hochberg
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Hans Heinrich XI., Graf von Hochberg, Fürst von Pleß, Freiherr von Fürstenstein (* 10. September 1833 in Berlin; † 14. August 1907 auf Schloss Albrechtsberg, Dresden) war freier Standesherr, Montan-Industrieller und preußischer General. Seit 1905 war er auch Herzog von Pleß.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war als Sohn von Graf Hans Heinrich X. von Hochberg der zweite Fürst von Pleß. Im Jahr 1905 wurde er von Kaiser Wilhelm II. für seine Person zum Herzog von Pleß erhoben. Er war als Der Alte oder Der alte Herzog bekannt.
In den Jahren 1850 bis 1856 diente Hochberg in der preußischen Armee, danach übernahm er die Verwaltung der Familiengüter. Er war Oberstjägermeister unter den Kaisern Wilhelm I. und Wilhelm II. Aufgrund seiner Verdienste im jagdlichen Bereich wird das Jagdhorn auch Fürst-Pless-Horn genannt.
Er war ab 1863 Mitglied des Preußischen Herrenhauses. In den Jahren 1867 bis 1884 war er als Abgeordneter der Reichs- und Freikonservativen Partei auch Abgeordneter im Reichstag.[1] 1890 wurde er Mitglied des preußischen Staatsrats.
1873 bis 1875 ließ er sich in Berlin-Mitte, Wilhelmstraße 78 zur Voßstraße 2 unmittelbar neben Otto von Bismarcks Reichskanzlei von einem französischen Architekten eine kleine Palastanlage im französischen Stil bauen, also etwa dem Louvre und den Loire-Schlössern (wie Amboise) erkennbar nachempfunden. Dies erregte in Berlin so kurz nach dem Deutsch-Französischen Krieg großes Aufsehen und Unverständnis. Wegen der zahlreichen Kamine auf dem Dach nannten die Berliner es die „Schornsteinfegerakademie“.
Hans Heinrich XI. züchtete Wisente. So wurden reinblütige Flachlandwisente, die auf einen Bullen und vier Kühe zurückgehen, 1865 als Geschenk für den Fürsten von Pleß aus dem Urwald von Białowieża in die Pleßer Wälder gebracht. Sie wurden hier über einige Jahrzehnte isoliert gezüchtet. Große Bedeutung hat in der heutigen Erhaltungszucht der Bulle Plisch mit der Zuchtbuchnummer 229, der 1936 von Pleß wieder nach Białowieża zurückgebracht wurde. Von ihm stammen fast alle zur Zeit im Urwald von Białowieża lebenden Wisente der Flachlandlinie ab.
Familie
Hans Heinrich heiratete am 15. Januar 1857 Marie von Kleist (* 1. Oktober 1828; † 17. Januar 1883). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Hans Heinrich XV. (* 23 April 1861; † 31. Jan 1938)
- ∞ 8. Dezember 1891 (Scheidung 1922) Mary-Theresa (Daisy) Cornwallis-West (1873-1943)
- ∞ 25. Januar 1925 (Annulliert 1934) Clotilde de Silva y Gonzalez de Candamo (* 19 Juli 1898; † 12. Dezember 1978)
- Luise (* 29. Juli 1863; † 7. Mai 1938) ∞ 10 September 1881 Friedrich zu Solms-Baruth (* 24. Juni 1853; † 31. Dezember 1920)
- Konrad (* 21. März 1867; † 17. August 1934)
- Friedrich (* 3. Mai 1868; 16. September 1921) ∞ 24. Jan 1905 Hon.Caroline Burke-Roche (* 1857; 8. November 1940)
- Wilhelm Bolko Emanuel (* 15. Dezember 1886; † 24. Mai 1934) ∞ 21. Juni 1909 Anna Marie von Arnim (* 6. Oktober 1886; † 1. November 1984)
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 72
Literatur
- Acta Borussica Band 6/I (1867–1878)
- Acta Borussica Band 6/II (1867–1878)
- Acta Borussica Band 7 (1879–1890); Seite 440: Kurzbiografie (PDF-Datei; 2,83 MB)
- Acta Borussica Band 8/I (1890–1900) (PDF-Datei; 2,72 MB)
- Acta Borussica Band 8/II (1890–1900); Seite 611: Kurzbiografie (PDF-Datei; 2,19 MB)
- Laurenz Demps: Berlin-Wilhelmstraße. Eine Topographie preußisch-deutscher Macht. 3. aktualisierte Auflage. Ch.Links, Berlin 2000, ISBN 386153228X.
Weblinks
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