- Daniel Soreau
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Daniel Soreau (* in Antwerpen; † begraben am 28. März 1619 in Hanau) war ein deutscher Maler, der das Genre Stillleben in Hanau und Umgebung etabliert hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Daniel Soreau erhielt im Jahr 1586 das Bürgerrecht in Frankfurt am Main und heiratete Johanna Flamen. Von seinem Vater Johann Soreau aus Tournai erbte er eine Wollhandelsgesellschaft. Diese Firma betrieb er zusammen mit seinem Bruder Simon Soreau, sowie seinem Schwager Stefan van Ninhoven, konnte aber ihren Konkurs im Jahr 1601 nicht verhindern. Zeitweise hatte die Gesellschaft den gesamten Wollhandel Hessens und der Wetterau kontrolliert.[1]
Soeraus Sohn Daniel wurde am 11. März 1599 in Frankfurt getauft, die beiden Zwillinge Isaak und Peter am 17. Oktober 1604.
Als Sprecher der Welschen Protestanten war er 1597 zusammen mit Peter t'Kindt, Cornelius van Dael Louis de Blécourt und anderen mitverantwortlich dafür, dass viele Glaubensflüchtlinge aus Frankfurt in die frisch gegründete Hanauer Neustadt abwanderten.[2]
Er unterstützte mit seinem Wissen aus den Bereichen Architektur und Kunst dort den Stadtgründer Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg bei baulichen Vorhaben,[3] wie der Wallonisch-Niederländischen Kirche.
Werk
Bisher sind keine Gemälde bekannt, die belegbar von Soreau stammen. Allerdings existieren ein bzw. nach Thieme-Becker zwei Stiche von Johann Jenet, deren Grundlage Soreau zugeschrieben werden: Eine Darstellung der Caritas Romana in der Albertina Wien mit dem Verweis aus Soreau, sowie eine Abbildung der Enthauptung von Johannes dem Täufer. Ein Früchtekorb-Stillleben wurde ihm mehrfach zugewiesen, aber nie ausreichend belegt. Es wird mittlerweile angenommen, dass es von Jacob Huldonck stammt, der Isaak Soreau beeinflusste.
Schüler
Zu seinen Schülern zählten sein Neffe Daniel (* 11. Dezember 1597), sowie seine beiden Söhne Isaak († nicht vor 1645) und Peter († vor 1672). Außerdem unterrichtete er Peter Binoit, der später Soreaus Nichte Sarah heiratete. Obwohl Daniel Soreau, nach eigener Aussage, nur seine Freunde bzw. Verwandten unterrichten wollte, akzeptierte er auch Sebastian Stoskopff als Schüler, der nach seinem Tod die Werkstatt Soreaus übernahm.
Rezeption
Erwähnt wird Soreau zweimal in der Teutschen Academie von Joachim von Sandrart aus dem Jahr 1675, der von Soreau ersten künstlerischen Unterricht erhalten hatte.[4] Außerdem ist ihm die zweite Auflage von Architectvra. Von Außtheilung, Symmetria vnd Proportion der Fünff Seulen, und aller darauß volgender Kunst Arbeit, von Fenstern, Caminen, Thürgerichten, Portalen, Bronnen und Epitaphien (Nürnberg, 1598) von Wendel Dietterlin gewidmet.[5]
Literatur
- Gerhard Bott: Der Stillebenmaler Daniel Soreau und seine Schule in: Kurt Wettengl: Georg Flegel (1566 - 1638), Stilleben : [Publikation zur Ausstellung "Georg Flegel (1566 - 1638), Stilleben" des Historischen Museums Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 18. Dezember bis 13. Februar 1994]. Hatje, Stuttgart 1993, ISBN 3-7757-0472-8
- Heinrich Bott: Gründung und Anfänge der Neustadt Hanau 1596-1620, Erster Band, Marburg 1970, ISBN 3770804090
- Daniel Soreau. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 31, E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 290
Einzelnachweise
- ↑ Bott, S. 113
- ↑ Bott, S. 149
- ↑ Bott, S. 227
- ↑ Anne-Dore Ketelsen-Volkhardt: Georg Flegel. 1566 - 1638.. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3422063781, S. 28
- ↑ http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dietterlin1598/0003
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