Danny Mann

Danny Mann

Dany Mann, auch Danny Mann (* 1938 in Stettin; eigentlich Sybille Pagel), ist eine deutsche Schlagersängerin, Jazzsängerin und Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Während des Zweiten Weltkrieges flüchtet Sybille Pagel, drittes und jüngstes Kind einer wohlhabenden Unternehmerfamilie, mit ihrer Mutter nach Hannover. Später zieht sie zu ihrer Tante, der bekannten Schriftstellerin Eva Döring, nach Basel. Nach Kriegsende kehrt Pagel in die niedersächsische Landeshauptstadt zurück, wo sie ihren Schulabschluss macht und sich an der Akademie für Musik und Theater einschreibt. Als Sängerin der New Jazz Group Hannover tritt sie in Hannover und Umgebung auf. Ab Mitte der 1950er Jahre folgen überregionale Auftritte auf zahlreichen renommierten Jazzfestivals.

Freunde überreden Pagel die 1955 beim bundesweiten Gesangswettbewerb Die große Chance der Schallplattenfirma Electrola teilzunehmen. Neben dem Sänger Ralf Bendix und dem Pianisten Ingfried Hoffmann gehört Pagel zu den drei Gewinnern, die einen Plattenvertrag erhalten. Sybille Pagel kann mit ihrer ersten Single, die zwei von Hans Bertram produzierte und von Paul Kuhn arrangierte Schlager enthält, keinen Erfolg landen. Auch zwei 1956 veröffentlichte Schallplatten von Electrola finden nicht genügend Käufer, um sich in den Hitparaden zu etablieren. Neben dem Jazz und der Schauspielerei sind die Plattenaufnahmen für Pagel zunächst nicht mehr als eine interessante Nebenbeschäftigung. 1956 heiratet Pagel den Briten John Mann, mit dem sie schon länger verlobt ist, und zieht mit diesem nach Amsterdam, wo sie unter dem Namen Dany Mann als Jazzsängerin auftritt.

1957 unterschreibt Pagel einen Vertrag bei der Plattenfirma Polydor, wo sie unter ihrem bürgerlichen Namen mit Produzenten und Musikern wie Erich Bender, Bert Kaempfert, Werner Müller und Horst Wende zusammenarbeitet. 1958 wechselt sie von Hamburg zum Polydor-Studio in Wien zu dem erfolgreichen Produzenten Gerhard Mendelson, der Pagel unter ihrem Künstlernamen Dany Mann, zunächst Danny Mann geschrieben, vermarktet. Mit Sexie Hexy, der deutschsprachigen Coverversion des Connie-Francis-Hits Stupid Cupid, gelingt der attraktiven Sängerin der Durchbruch. Produzent Mendelson setzt bei der Auswahl weiterer Schlager bewusst auf moderne Arrangements und die jugendlichen Ausstrahlung Danny Manns. Bei Plattenaufnahmen, Konzerttourneen, Film- und Fernsehauftritten trifft sie auf namhafte Kollegen wie Louis Armstrong, Karlheinz Böhm, Johannes Fehring, Günther Frank, Erwin Halletz, Harald Juhnke, Peter Kraus, Werner Scharfenberger und Peter Weck.

Bei Filmaufnahmen lernt Dany Mann den erfolgreichen Moderator und Schlagersänger Chris Howland kennen, mit dem sie eine Liebesaffäre beginnt. Howland macht den Musikproduzenten und Schlagerkomponisten Heinz Gietz auf seine Partnerin aufmerksam, die 1960/61 wieder zum Electrola-Label wechselt. Mit der deutschen Coverversion des Sue-Thompson-Hits Norman gelingt Dany Mann 1962 wiederum ein großer Erfolg. Der Titel hält sich 20 Wochen in den deutschen Charts. Wie zuvor bei der Polydor lassen die Verkaufszahlen ihrer Plattenaufnahmen insgesamt jedoch nach. Das Aufkommen der Beatmusik beendet die Schlagerkarriere Dany Manns, die 1964 ihre letzte Single veröffentlicht. Sie widmet sich nun vor allem ihrer Karriere als Schauspielerin, tritt zunehmen auch in ernsteren Filmrollen auf und heiratet, nachdem ihre Beziehung mit Chris Howland scheiterte, den österreichischen Filmregisseur Herbert Vesely (1931-2002). Nach der Geburt ihres Sohnes widmet sie sich vordergründig ihren Aufgaben als Mutter und Hausfrau. Mit ihrem Bruder Helli Pagel nimmt sie 1966 bei der deutschen Niederlassung der Vogue ihre vermutlich letzte Schallplatte, die LP Brüderlein Schwesterlein - Deutsche Volkslieder, auf.

Beruflich konzentriert sich Dany Mann jedoch weiterhin auf die Schauspielerei. Sie spielt Theater und steht gelegentlich in Kino- und Fernsehfilmen vor der Kamera. Seit dem Tod ihres Mannes lebt die Künstlerin zurückgezogen in München.

Diskografie (Auswahl)

Singles

als Sybille Pagel

  • Tingel-Tangel-Tingel Tambourin / Es war einmal ein Lama (1955; Electrola)
  • O, Bang, Jiggely Jang / Heut' tanz ich ohne Schuh (1956; Electrola)
  • Bella Tschitschina / Dieter (1956; Electrola)
  • Mary, Mary / Ole Mucha Cha (1957; Polydor)
  • Panama Boy / Ein Mann, der immer treu sein kann (1958; Polydor)
  • Das ist mein Hobby / Auf der Gamsbockalm (1958; Polydor)
  • Dicki / Dingeling (Schön ist eine kleine Liebesreise) (1958; Polydor)

als Danny Mann

  • Sexie Hexy / Hula Hoop (1958; Polydor)
  • Ring-Ding-Ding / Mein zweites Ich (1958; Polydor)
  • (Honey Baby) Du paßt so gut zu mir (mit Peter Kraus) (1958; Polydor), A-Seite: Come On And Swing (Peter Kraus)
  • Hallo My Boy / Verlaß mich nie (1958; Polydor)

als Dany Mann

  • Sag mir nichts vom Mondschein / Na Baby wie geht's? (1959; Polydor)
  • Weil ich noch jung bin / Liebe auf den ersten Blick (mit Günther Frank) (1959; Polydor)
  • Hallo My Boy / Nou Baby, hoe gaat 't? (1959; Polydor), niederländische Aufnahmen
  • Alle Tage Liebe / Wir versteh'n uns fabelhaft (mit Günther Frank) (1959; Polydor)
  • So ein Mann / Du sagst jeden Tag (1960; Polydor)
  • Leider falsch verbunden / Ich will keine Schokolade (1960; Polydor)
  • Aber nachts um vier / Blondes Gift aus Texas (1960; Polydor)
  • Abdullah / Ich fühl' mich so ...hm ...hm (1960; Polydor)
  • Hallo Dream Boy / Wie gefährlich (1961; Electrola)
  • Hallo Dream Boy / Wat gevaarlijk (1961; Electrola), niederländische Aufnahmen
  • Norman / Ich seh's jedem Mann an den Augen an (1962; Electrola)
  • Komm, laß dem Kind den bunten Luftballon / Du hast leider keine Ahnung (1962; Electrola)
  • Ich lese abends keinen Krimi / Willy kann (1963; Electrola)
  • Happy Sing-Song (mit Jacqueline Boyer und Peter Weck) (1963; Electrola), A-Seite: Der Pianist hat keine Ahnung (Peter Weck)
  • Mister Wunderbar / Toni (1963; Electrola)

als The Swinging Dany Mann with the Blue Girls

  • Hippy Hippy Shake / Das ist neu (1964; Electrola)

LPs

  • Aus dem Schlagerkeller (mit Ralf Bendix, Chris Howland und Bill Ramsey) (1962; Electrola)
  • Brüderlein Schwesterlein - Deutsche Volkslieder (mit Helli Pagel) (1966; Deutsche Vogue)

CDs

  • Sexie Hexy (1989; Bear Family Records), enthält die Aufnahmen von 1955 bis Mitte 1959
  • Ich fühl' mich so ...hm ...hm (1999; Bear Family Records), enthält die Aufnahmen von Mitte 1959 bis 1964

Filmografie (Auswahl)

  • Heimatlos (1958)
  • La Paloma (1959)
  • Mein Schatz, komm mit ans blaue Meer (1959)
  • Gauner-Serenade (1960)
  • Schlagerparade (1960)
  • Das Rätsel der grünen Spinne (1960)
  • Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn (1961)
  • Der sanfte Lauf (1967)
  • Sternschnuppe (1972)
  • Depressionen (1972)

Weblinks


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