- Darwin-Preis
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Der Darwin Award ist ein sarkastischer Negativpreis. Er wird an Menschen verliehen, die sich versehentlich selbst töten oder unfruchtbar machen und dabei ein besonderes Maß an Dummheit zeigen. Der Name bezieht sich auf Charles Darwin, den Entdecker der natürlichen Auslese. Dahinter steht der Gedanke, dass ein lebensuntüchtiges Individuum seiner Spezies einen Gefallen tut, wenn es die Verbreitung des eigenen Erbguts verhindert. Der Darwin Award wird seit 1994 vergeben; Menschen, die dem Tode knapp entronnen sind, werden mit einer „ehrenwerten Erwähnung“ ausgezeichnet.
Die Todesfälle werden auf einer Website vorgestellt. Alle Fälle werden auf Echtheit geprüft. In der ersten Buchausgabe der Darwin Awards waren noch sogenannte moderne Sagen („Urban legends“) enthalten wie die Geschichte des Mannes, der seinen Chevrolet mit Starthilfe-Raketen beschleunigte und dabei zu Tode kam.
Inhaltsverzeichnis
Kriterien
Der Preisträger bzw. das Ereignis muss den folgenden Regeln entsprechen:
- Der Preisträger muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder unfruchtbar werden.
- Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung der Situation vorliegen.
- Der Preisträger muss sein Ausscheiden selbst verschuldet haben.
- Der Preisträger muss zurechnungsfähig (aber nicht unbedingt nüchtern) sein. Kleinkinder sind ausgeschlossen.
- Das Ereignis muss nachweislich stattgefunden haben.
Umstritten ist, ob der Darwin Award auch an einen Menschen verliehen werden sollte, der lebende Kinder hat – seine „Idiotie-Gene“ hat er ja bereits weitergegeben. Andererseits wurde eine ältere Dame ausgezeichnet, die ihren einzigen Sohn tötete.
Geschichte
Der Darwin Award ist eine Idee von Biologiestudenten der Stanford University in Kalifornien. Sie sammelten skurrile Fälle und Anekdoten und präsentierten sie auf einer Website der Universität. Nachdem die Seite sehr populär wurde, wurde sie ausgelagert. Heute werden täglich neue Fälle eingestellt und von einer weltweiten Fan-Gemeinde diskutiert und beurteilt. Auch einen Newsletter gibt es.
Wesentlich getragen wird das Projekt durch die Molekularbiologin Wendy Northcutt, die auch die Autorin der Darwin-Awards-Bücher ist. Sie gab ihren regulären Beruf schließlich auf und widmet sich bis heute dem Projekt.
Hörbuch
Im Jahr 2002 erschien ein Hörbuch, in dem Hella von Sinnen und Dirk Bach scheinbar im Buch stöbern und sich die skurrilsten Todesfälle auf heitere Weise vorlesen.
Literatur
- Wendy Northcutt: Die Darwin Awards. Goldmann 2003, ISBN 3-442-45375-5.
- Wendy Northcutt: Neue Darwin Awards. Goldmann 2003, ISBN 3-442-45376-3.
- Wendy Northcutt: Neueste Darwin Awards. Goldmann 2005, ISBN 3-442-45881-1.
Siehe auch
Weblinks
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