- Das Schiff
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DAS SCHIFF ist der Name des einzigen seetüchtigen Schiffstheaters in Europa; es liegt in Hamburg im Nikolaifleet. Das Theater im Schiff hat 120 Plätze, von denen keiner weiter als sieben Meter von der Bühne entfernt ist.
Inhaltsverzeichnis
Hamburgs Theaterschiff DAS SCHIFF
Das Privattheater wird von der Familie Schlesselmann geführt. 2007 kam der Schauspieler, Autor und Regisseur Michael Frowin als Künstlerischer Leiter hinzu und mit ihm ein eigenes Schiff-Ensemble. Zum Repertoire zählen Produktionen wie „Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr“, „Taubenvergiften für Fortgeschrittene“, „Dumme Gedanken hat jeder – Das Beste von Wilhelm Busch“ oder „Fluchend in die Karibik“. In Gastspielen treten bekannte Kabarettisten wie Martin Maier-Bode, Claus von Wagner, Lothar Bölck u.v.m. auf. In der Reihe „Stars an Bord“ zeigten und zeigen u. a. Alida Gundlach, Gustav-Peter Wöhler, Monica Bleibtreu, Uwe Friedrichsen, Hans-Peter Korff, Ulrich Pleitgen, und Lilo Wanders ihre literarischen Programme.
Geschichte
- Sommer 1912. Die Werft van Diepen in Waterhuizen/Provinz Groningen baut das Stahlschiff mit der Baunummer 366 – ein 20,19 Meter langer, schneeweißer Besan-Ewer mit dem Namen „Seemöve“.
- Jürgen Schröder aus Borstel im Alten Land bezahlte 14.500 Goldmark für das Schiff, der erste Schiffsbrief vom königlichen Amtsgericht in Harburg stammt vom 19. Juni 1912. 1923 baute Schröder eine erste Hilfsmaschine ein.
- 1929 kaufte Kapitän Wilhelm Raap aus Krautsand die „Seemöve“ und ließ 1934 eine 100-PS-Maschine einbauen. Einer der Masten fiel, der Klüverbaum wurde gekappt, und es blieb nur noch eine Hilfsbesegelung.
- Im Zweiten Weltkrieg sank die „Seemöve“ in einer Bombennacht im Hamburger Hafen. Raap ließ das Schiff heben und reparieren. Bis 1955 wuchs die „Seemöve“ auf eine Gesamtlänge von 34,50 Meter und ein Volumen von 251 Bruttoregistertonnen. Aus dem ehemaligen Besan-Ewer wurde ein Küstenmotorschiff.
- Zehn Jahre später erfolgte mit dem neuen Eigner Horst Funck die Umbenennung in „MS Rita Funck“. Unter diesem Namen erstanden Christa und Eberhard Möbius den für die Schifffahrt unwirtschaftlichen Dampfer und ließen ihn auf der Familien-Werft Garbers in Rothenburgsort zum Theaterschiff umbauen.
- Am 13. Oktober 1975 hatte „Das Schiff“ an seinem Liegeplatz im Nikolaifleet Premiere. Bekannte Künstler wie Gert Fröbe, Heinz Reincke, Helmut Qualtinger, Senta Berger traten bei Gastspielen auf, Reisen führten und führen DAS SCHIFF bis heute zur Kieler Woche, nach Bremerhaven, Helgoland und zu Häfen rings um Hamburg. DAS SCHIFF ist ein typischer Bestandteil der Hamburger Kultur-, Kabarett- und Theaterszene.
Die Schiffs-Programme seit 1976
Spielzeit Programm Autor/Regisseur 2010 Fluchend in die Karibik Michael Frowin 2010 Dumme Gedanken hat jeder Julia Schmidt 2009 DramaQueens Michael Frowin/Jochen Kilian/Philipp Schaller 2009 Taubenvergiften für Fortgeschrittene Michael Frowin/Jochen Kilian 2008 Angriff der Weihnachtsmänner Michael Frowin/Martin Maier-Bode/Jochen Kilian 2008 Die letzten Tage von Pinneberg Christian Ehring/Dietmar Jacobs/Martin Maier-Bode/ Michael Frowin 2008 Wenn ich die See seh – brauch ich kein Meer mehr Michal Frowin/Jochen Kilian 2005 Donnerwetter! 30 Jahre! Eberhard Möbius/Heinz Rennhack 2004 Kaba-rette sich wer kann Eberhard Möbius/Heinz Rennhack 2003 Wer dient schon gern! Teil 2 Eberhard Möbius 2002 Vergiß Europa! Eberhard Möbius 2001 Wenn abends die Heide Eberhard Möbius 2000 Wer dient schon ger! Eberhard Möbius 1999 2000 - und so weiter Eberhard Möbius 1998 Beziehungskisten Eberhard Möbius 1997 Rummelplatz Europa Eberhard Möbius 1996 Ich hab´s gewagt Eberhard Möbius 1995 Was sind schon 20 Jahre – Versuch einer Bilanz Eberhard Möbius 1994 Narr-Kose für´s Volk Eberhard Möbius 1993 Wer allzu fest am Sessel klebt – Blick in Chefetagen Eberhard Möbius 1992 Mehrwert Europa - Fragen zu Maastricht Eberhard Möbius 1991 Ein Schlachtfest für zwei – Schlachtfelder der Zeit Eberhard Möbius 1990 Warum nicht Liebe? - Mauern nach Mauerfall? Eberhard Möbius 1989 Schöne Wirtschaft! - Aufschwung-Beratung Eberhard Möbius 1988 Mit Volldampf zurück – 800 Jahre Hafen Hamburg Eberhard Möbius 1987 Laufsteg Europa – eine EG-Bestandsaufnahme Eberhard Möbius 1986 Die Schwarz-Wahl-Klinik – Zum Wahljahr Eberhard Möbius 1985 10 Jahre Kurs auf Kollision – Mehr als Seezeichen Eberhard Möbius 1984 Arbeit läßt sich schlecht vermeiden – Arbeits-Los Eberhard Möbius 1984 1984 oder Drei Engel für Orwell – Un-Englisches Eberhard Möbius 1983 Verkohlt und verkabelt i.d.u. Land – Medienschelte Eberhard Möbius 1983 Die Reise nach Makribien – Schwarzes im Volksliedton Eberhard Möbius 1982 Circus Deutschland – Löcher im sozialen Netz Eberhard Möbius 1982 Balladen - Balladen – Zeitlos - aktuell Eberhard Möbius 1981 Backbord ist links – Politische Kursbestimmung Eberhard Möbius 1980 Alle Mann an Deck – Erste Zwischen-Bilanz Eberhard Möbius 1979 Ein Mann gibt Auskunft – Kästner-Kabarett Eberhard Möbius 1979 Seeräuber-Report – Neues von der Küste Eberhard Möbius 1978 Der Mond ist aufgegangen – Hamburg-Report Eberhard Möbius 1978 Du fragst nach Kunst?? Ringelnatz II Eberhard Möbius 1977 Ham´s kann Titel? - Wiener Schiffs-Brettl Eberhard Möbius 1976 Überall ist Wunderland – Eine Ringelnatz-Revue Eberhard Möbius Literatur
Eberhard Möbius: Das Schiff. Ein Traum aus Holz und Eisen. 1985 (nur antiquarisch)
Weblinks
53.5459561111119.9879080555556Koordinaten: 53° 32′ 45″ N, 9° 59′ 16″ OKategorien:- Theater (Hamburg)
- Hamburger Innenstadt
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