- Adeimantos (Platon)
-
Adeimantos, (griech. Ἀδείμαντος), der Sohn des Ariston von Kollytos und seiner Ehefrau Periktione, war ein älterer Bruder des berühmten athenischen Philosophen Platon. Er wird in mehreren platonischen Dialogen erwähnt. Weitere Geschwister waren der Bruder Glaukon und die Schwester Potone.
Adeimantos wurde wahrscheinlich um 432 v. Chr. in Kollytos, einem südlich der Akropolis noch innerhalb des Mauerrings gelegenen Stadtteil des antiken Athen, geboren, wo sich der Stammsitz der Familie seines Vaters befand.
Seine Familie gehörte zur Aristokratie Athens und führte ihre Herkunft väterlicherseits auf den früheren athenischen König Kodros, den Sohn des Melanthos, zurück, der wiederum der Legende nach von dem Meergott Poseidon abstammen sollte. Auch seine Mutter Periktione kam aus einer vornehmen Athener Familie, die sich von Dropides, dem Bruder des Athener Gesetzgebers Solon herleitete. Periktiones Vetter Kritias zählte in den Jahren 404–403 v. Chr. zu den Dreißig Tyrannen, unter denen auch ihr Bruder Charmides, Adeimantos’ Oheim, eine führende Position innehatte.
Im Jahr 409 v. Chr. nahm Adeimantos gemeinsam mit seinem Bruder Glaukon an einer Schlacht bei der Stadt Megara teil und wurde für sein tapferes Verhalten öffentlich belobigt.
Adeimantos tritt auch als Person in mehreren Dialogen Platons auf.
Wahrscheinlich war Adeimantos verheiratet und hat Nachkommen hinterlassen, denn in dem Testament seines Bruders Platon, der im Alter von achtzig Jahren verstarb, ist als einziger Erbe eine Person mit dem Namen „Adeimantos“ aufgeführt. Bei diesem Erben handelt es sich vermutlich um einen Enkelsohn des Adeimantos von Kollytos und Großneffen Platons.
Quellen
- Diogenes Laertios: Leben und Lehre der Philosophen, Buch III, 4.
- Platon: Apologie 34 a; Der Staat (Politeia), Buch 2, 357-368; 548, d, e.
Literatur
- Debra Nails: The People of Plato. Indianapolis/Cambridge 2002, S. 2 f.
- Johannes Toepffer: Adeimantos (5). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 355.
Wikimedia Foundation.