- Dekontaminationsplatz
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Ein Dekontaminationsplatz dient zur Dekontamination von Personen, Fahrzeugen oder Geräten.
Diese sind
- im zivilen Bereich infolge eines chemischen, biologischen oder radiologischen Unfalls,
- im militärischen Bereich beziehungsweise im Bereich der Zivilverteidigung durch Einwirkung von ABC-Kampfmitteln
kontaminiert worden.
Der Dekontaminationsplatz wird im Feuerwehr-Jargon oft als Dekon-Platz (Deutschland) oder Deko-Platz (Österreich) bezeichnet.
Je nach Art und Größe des Unfalles müssen die Dekon-Plätze verschieden ausgestattet sein, entsprechende Dekontaminationsfahrzeuge kommen zum Einsatz. Gemeinsam ist immer eine Aufteilung des Geländes in einen unreinen (oder schwarzen) und einen reinen (oder weissen) Bereich, die gut gekennzeichnet werden müssen.
Die Art der Reinigung ist abhängig von der Art des Unfalles. Viele Stoffe können durch Wasser abgespült werden, andere reagieren mit Wasser und der Versuch der Reinigung mit Wasser würde unter Umständen mehr schaden als nützen. Es gibt auch die Möglichkeit der trockenen Reinigung nur mit Bürsten oder Staubsaugern.
Alle Dekontaminationsmaßnahmen müssen dokumentiert werden, der Erfolg der Dekontamination ist durch Kontrollmessungen zu dokumentieren. Diese sind aber nur im Falle einer radioaktiven Kontamination sicher mit den zur Verfügung stehenden Messgeräten durchzuführen. Im Falle einer biologischen oder chemischen Kontamination ist eine solche "Erfolgskontrolle" im allgemeinen nur mit Labormitteln durchzuführen.
Die Entkleidung einer kontaminierten Person ist von besonderer Wichtigkeit; im Falle radiologischer Kontamination können alleine hierdurch bereits die Entfernung von bis zu 80 % der Kontamination erreicht werden.
Die kontaminierte Bekleidung muss dabei gesammelt und entsorgt werden. Die Verantwortlichen müssen dabei beachten, dass keine Verunreinigungen verschleppt werden und die kontaminierten Personen Verunreinigungen nicht direkt auf die Haut bekommen. Personen in Chemieschutzanzügen sind schwierig zu entkleiden, da sie, je nach Anzugart, die Atemschutzgeräte teilweise in den Anzügen tragen.
Einfache Wasserreinigung ist oft mit Hilfe der Gerätschaften von Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr durchzuführen. Mit einer Plane, die über Holzpfosten, gefüllte Schläuche oder aufrecht gestellte Steckleiterteile gelegt wird, kann das kontaminierte Wasser für eine spätere Entsorgung aufgefangen werden.
Die Errichtung und der Betrieb eines Dekon-Platzes ist sehr personalintensiv. Dies wird komplizierter, wenn warmes Wasser und Reinigungsmittel benötigt werden. Weiterhin sollten bei der Einrichtung eines Dekon-Platzes die Wetterbedingungen, die Windrichtung und die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. Bei kaltem Wetter ist zum Beispiel ein geheiztes Zelt notwendig.
Es gibt Containersysteme, in die notwendige Einrichtungen wie Duschen, eingebaut sind. Bei anderen Systemen sind zwar die notwendigen Geräte in einem Container verpackt, die eigentliche Dekontamination wird aber außerhalb des Containers durchgeführt. Dies hat den Vorteil der Flexibilität des Aufstellungsortes und eröffnet die Möglichkeit, vorhandene Einrichtungen in festen Gebäuden mitbenutzen zu können; andererseits ist ein größerer Errichtungsaufwand notwendig.
Organisatorisch wird bei einem Gefahrgutunfall die notwendige Mannschaft oft gleichzeitig mit den Schadstoffeinheiten mitalarmiert, so dass der Dekon-Platz bereits errichtet ist, wenn die ersten Mannschaften aus dem Gefahrenbereich eintreffen.
Quellen
- Feuerwehrdienstvorschrift 500
Weblinks
- Personendekontamination und Einsatzhygiene Unterlagen des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes (PDF-Datei; 369 kB)
- Aufbau und Nutzung des Deko-Platzes Infoseite des deutschen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (PDF-Datei; 1013 kB)
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