- Dekon-P-Einheit
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Dekontaminationslastkraftwagen Person
Fahrzeugdaten Abkürzung: Dekon-LKW P Land: Deutschland Besatzung: 1/5 Zul. Gesamtgewicht: 10.500 Kilogramm Der Dekontaminationslastkraftwagen Personen (kurz: Dekon-LKW P), umgangssprachlich auch Dekontaminationsfahrzeug Person (DekonP, Dekon-P) ist ein Feuerwehrfahrzeug des Zivilschutzes (BUND) , welches für den Einsatz bei Gefahrstoffunfällen konzipiert ist. Seine Beladung dient der Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes, auf dem Einsatzkräfte und Betroffene, die bei einem solchen Unfall mit Giften in Berührung gekommen sind, durch die Besatzung dekontaminiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Kurzbezeichnung und Funkrufname
Die Kurzbezeichnung für den Dekontaminationslastkraftwagen Personen lautet Dekon-LKW P, dabei bedeuten
- Dekon = Dekontamination
- LKW = Lastkraftwagen
- P = Personen
Da die Funkrufnamen von Bundesland zu Bundesland variieren, siehe Taktische Zeichen
Ausrückeordnungen
Der Dekon-LKW P rückt oft im Gefahrstoffzug mit dem Gerätewagen Gefahrgut aus. Er kann nicht allein operieren, ist jedoch auch Bestandteil der ABC-Abwehrkomponente des Katastrophenschutzes.
Diese Fahrzeuge kommen relativ selten zum Einsatz, da beim "normalen" Gefahrgutunfall fast immer eine behelfmäßige Dekontamination ausreichend ist. In manchen Feuerwehren werden sie allerdings wie ein Lastkraftwagen eingesetzt.
Technik
Normung
Der Dekon-LKW P ist nicht nach DIN genormt. Bei den meisten Exemplaren handelt es sich um Fahrzeuge des Katastrophenschutzes, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in einem Beschaffungsantrag (BA), in diesem Fall im BA 1013/1998, beschrieben und zentral beschafft wurden. Diese Beschaffungsanträge sind in der Regel konkreter als Fahrzeugnormen, da in ihnen bestimmte Fahrgestelle, Motoren und Beladung festgeschrieben sind.
Technischer Aufbau
Beim Dekon-LKW P nach BA 1013 handelt es sich um einen Pritschenwagen auf MAN 10.163 mit Doppelkabine und einer hydraulischen Hubladebühne. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 10.500 kg (Nutzlast 4.150 kg) und der Dieselmotor leistet 114 kW (155 PS). Das Fahrzeug ist mit Allradantrieb ausgerüstet und geländegängig.
Feuerwehrtechnische Beladung
Auf dem Fahrzeug befindet sich keinerlei feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung, jedoch umfangreiche Beladung zum Aufbau eines Dekontaminationsplatzes.
Die Beladung des Fahrzeuges besteht im Wesentlichen aus Duschzelt, Stromerzeuger, 2x1000 Liter Wanne, Durchlauferhitzer (Öl/Diesel), Wannen zum Auffangen des kontaminierten Wassers, Heizlüfter, Aufenthaltszelt mit Beleuchtung und Waschmaterial.
Geschichte
Vom heute verbreiteten Dekon-LKW P nach BA 1013/1998 wurden seit 1998 371 Exemplare bestellt und größtenteils an Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet ausgeliefert.
Dieser Variante gingen zwei Prototypen voraus. Bei diesen hatte man die Dekontaminationsausrüstung in einem Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7.490 kg untergebracht, das mit dem Führerschein der damaligen Klasse 3 gefahren werden konnte. Durch die absehbare Umstellung der Führerscheinklassen 1999 wurde dieser Plan jedoch verworfen.
Der erste Prototyp (BA 1097/1992) war ein MAN-VW 8.150. Er hatte 7 Sitzplätze und ebenfalls Allradantrieb. Der zweite Prototyp (BA 1010/1997) war auf einem Iveco 75 E 14 mit Hinterradantrieb und 7 Sitzplätzen konzeptioniert.
Die auffälligsten Unterschiede der drei Varianten sind neben dem Gewicht die geringere Bodenfreiheit des nicht geländefähigen zweiten Prototyps sowie die von ursprünglich 3,20 m über 3,80 m auf 4,30 m gestiegene Länge der Ladefläche.
Hauptkomponenten der Beladung
Teil Anzahl Duschzelt 15 m² 1 Aufenthaltszelt 25 m² 1 Stromerzeuger 8 kVA 1 elektrischer Wasserdurchlauferhitzer 1 elektrisches Warmwasserheizgerät 1 elektrische Kreiselpumpe 3 Saugschlauch C (verschiedene Längen) 5 Schlauch D (verschiedene Längen) 15 Wasserwanne 1.000 l 2 Wasserbehälter 1.000 l 2 Wasserbehälter 5.000 l 1 Siehe auch
Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Portal:Feuerwehr/Themenliste
Ähnliche Fahrzeuge: DekonG, Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug
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