Der wiedergefundene Freund (Film)

Filmdaten
Deutscher Titel	Der wiedergefundene Freund
Originaltitel	Reunion
Produktionsland	Großbritannien, Frankreich, Deutschland
Originalsprache	Englisch
Erscheinungsjahr	1989
Länge	110 Minuten
Stab
Regie	Jerry Schatzberg
Drehbuch	Harold Pinter
Produktion	Anne Francois
Musik	Philippe Sarde
Kamera	Bruno de Keyzer
Schnitt	Martine Barraqué
Besetzung
Jason Robards: Hans Strauss im Alter Christien Anholt: der junge Hans Strauss Samuel West: Konrad(in) Graf v. Lohenburg Bert Parnaby: Dr. Jakob Strauss, Hans' Vater Barbara Jefford: Frau Strauss, Hans' Mutter Jacques Brunet: Graf v. Lohenburg, Konrads Vater Françoise Fabian: Gräfin v. Lohenburg, Konrads Mutter Maureen Kevin: Lisa Shabah Ronay: Gertrud, jung Dorothea Alexander: Gertrud, alt

Der wiedergefundene Freund ist ein britisch-französisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1989. Das Drehbuch stammt von Harold Pinter und basiert auf der gleichnamigen Erzählung Der wiedergefundene Freund von Fred Uhlman, die vor allem um das Jahr 1933 zur Zeit der sog. "Machtergreifung" in Deutschland spielt.

Handlung

Fünf Jahrzehnte nach seiner Emigration kommt US-Anwalt Henry Strauss (Jason Robards) zum erstenmal in seine Geburtsstadt Stuttgart zurück. Er hieß damals Hans Strauss (Christien Anholt) und stammte aus einer jüdischen Arztfamilie. Voller Nostalgie erinnert er sich an seine damalige Freundschaft zu dem ebenfalls 16-jährigen Klassenkameraden Konrad von Lohenburg (Sam West), der aus einer traditionsreichen Adelsfamilie stammt. In vielen Rückblenden erleben wir 1932/1933 die tiefe und innige Freundschaft der beiden Jungen aus unterschiedlichen Elternhäusern. Beide schwärmen für den Lyriker Hölderlin, diskutieren über Shakespeare und Freud, machen gemeinsame Ausflüge in die Umgebung Stuttgarts und werden schließlich von den politischen Ereignissen 1933 überrollt. Der unterschwellige Konflikt beginnt, als Hans bemerkt, dass Konradin ihn nur zu sich nach Hause einlädt, wenn seine Eltern nicht da sind. Während eines Opernbesuchs kommt es zu einem Eklat: Konrad, in Begleitung seiner Eltern, verleugnet Hans. Dieser ist tief verletzt. Konrad entschuldigt sich bei ihm und erklärt den Grund: Seine Eltern haben beide eine antisemitische Haltung und lehnen seine Freundschaft mit einem jüdischen Jungen ab. Auch Konradin selbst ist von Hitler begeisterte und träumt von einem erneuerten Deutschland. Nach der Machtergreifung Hitlers beschließt das Ehepaar Strauss, dass Hans wegen des jetzt offen zu Tage tretenden Antisemitismus in Deutschland zu Verwandten nach Amerika emigrieren soll. Im Stuttgart der Jetztzeit erfährt Henry Strauss bei der Führung durch sein altes Gymnasium vom Schuldirektor, was aus Konrad geworden ist: er war 1944 am Attentat auf Hitler beteiligt und wurde als Widerstandskämpfer hingerichtet.

Hintergrund

Vorbild für die Figur des Konrad v. Lohenburg (im Buch: Konradin v. Hohenfels) ist Claus Graf Schenk von Stauffenberg, der dasselbe Stuttgarter Traditionsgymnasium besuchte, auf das auch Fred Uhlman ging.

Auszeichnung

Regisseur Jerry Schatzberg war 1989 für seine Arbeit für die Goldene Palme nominiert.

Weblinks

• Der wiedergefundene Freund (Film) in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Rezension bei Filmzentrale.com