- Derschau
-
Derschau
Suchy BórBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Oppeln Gmina: Chronstau Geographische Lage: 50° 39′ N, 18° 4′ O50.6518.066666666667Koordinaten: 50° 39′ 0″ N, 18° 4′ 0″ O Höhe: 152 m n.p.m Einwohner: 882 ([1])
Postleitzahl: 46-053 Telefonvorwahl: (+48) 077 Kfz-Kennzeichen: OPO Wirtschaft und Verkehr Straße: Częstochowa–Oppeln Nächster int. Flughafen: Kattowitz Derschau (polnisch Suchy Bór) ist ein Ort in der Gemeinde Chronstau im Powiat Opolski in der Woiwodschaft Oppeln in Oberschlesien in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Derschau liegt 8 Kilometer östlich vom Stadtzentrum Oppelns im historischen Oberschlesien. Das Dorf ist nach Norden, Westen und Süden hin von Wald umgeben.
Geschichte
Gründung
Laut einem Dekret des Preußenkönigs Friedrich der Große wurde das Kolonistendorf Derschau am 30. März 1773 gegründet. Durch den Forstmeister Burich aus Bolko wurde der Wald in der Dürrheide gerodet und hier eine neue Siedlung im Zuge der friderizianischen Kolonisation angelegt. Derschau ist somit das jüngste Dorf der Gemeinde.
Namensgebung
Den Namen Derschau verlieh der Kolonie die Kriegs- und Domänenkammer in Breslau im Jahre 1774. Die Einheimischen nannten die Siedlung „Drze Heide“, um sie von den Sumpfgebieten in Lendzin und Chronstau zu unterscheiden. In der Tat verfügte die Kolonie größtenteils über dürre Sandböden.
Das Dorf
Die Kolonie Derschau wurde im ähnlichen Stil wie andere Kolonien aufgebaut – als so genanntes Straßendorf. Alle Häuser waren gleich. Es waren Holzhäuser mit gemauerten Schornsteinen, mit einem Schindel- oder Strohdach. In jedem Haus waren ein Wohnzimmer, zwei Vorratskammern und ein Stall. Jedes Haus kostete den preußischen Staat 150 Taler. Eine Scheune und einen Schuppen musste jeder Kolonist selbst bauen. Brot wurde für das ganze Dorf in einer Bäckerei gebacken. In vier Ziehbrunnen holten Einwohner das Wasser. Die Siedler stammten aus Hessen, Württemberg, Thüringen, Österreich, Polen und den benachbarten Dörfern. Im Dorf gab es 20 „Stellen“ (Haushalte). Jeder Kolonist bekam 12 Morgen Acker, 4 Morgen Wiese, einen Morgen für den Garten und eine Weide.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten in Derschau 179 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 77 für Polen. Derschau verblieb wie der gesamte Stimmkreis Oppeln beim Deutschen Reich.[2]
1945 fiel der Ort als Suchy Bór an Polen.
2006 führte die Gemeinde Chronstau Deutsch als Hilfssprache und 2008 zusätzlich deutsche Ortsnamen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen Derschaus:[3]
Jahr Einwohner 1784 99 1830 141 1844 173 1855 181 Jahr Einwohner 1861 202 1900 360 1933 570 1939 611 Gebäude
Die erste Schule Derschaus wurde 1774 gebaut. Es war eine evangelische Schule ausschließlich für Kinder aus Derschau. 1895 wurde eine neue Schule gebaut.
1901 wurden ein noch heute bestehendes Sägewerk und eine Bahnstation, die es heute ebenfalls noch gibt, gebaut. Gründer des Sägewerks waren Friedrich Stelling und der Kolonist Giesa. Doch oft wechselten die Besitzer des Werkes. Als letzter war der Kaufmann Berthold Winkler bis zum Zweiten Weltkrieg sein Verwalter.
1906–1907 baute Oppeln am Rande des Dorfes Derschau ein Erholungsheim für Kinder mit Atemwegserkrankungen (Ośrodek Rehabilitacji Dzieci i Młodzieży).
In den Jahren 1981 bis 1982 haben die Einwohner Derschaus auf Anregung des Pfarrers Ernest Kubon eine Kirche gebaut. Sie wurde anstelle der alten Tischlerwerkstatt der Familie Jończyk aufgebaut.
Weiterhin gibt es das Freibad Aquapark an der Hauptstraße ulica A. Pawlety und zwei Lebensmittelgeschäfte, „GS Chrząstowice“ an der Hauptstraße ulica A. Pawlety und „ABC Sklep“ in der ulica 1. maja.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Vgl. chrzastowice.pl abger. am 18. Okt. 2009
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 18. Oktober 2009
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen: 1784: [1] – 1830: [2] – 1844: [3] – 1855, 1861: [4] - 1910: [5] – 1933, 1939: [6]
Chronstau / Chrząstowice | Danietz / Daniec | Dembio / Dębie | Dembiohammer / Dębska Kuźnia | Derschau / Suchy Bór | Dombrowitz / Dąbrowice | Fallmirowitz / Falmirowice | Lendzin / Lędziny | Tempelhof / Niwki
Wikimedia Foundation.