Deutsch-Jordanische Universität

Deutsch-Jordanische Universität

Die German-Jordanian University (Abk. GJU, auch: Deutsch-Jordanische Fachhochschule) ist eine von zehn staatlichen jordanischen Universitäten. Nachdem die Idee einer gemeinsamen Hochschule über mehrere Jahre herangereift war, wurde im Herbst 2004 in Jordanien und in Deutschland mit der Umsetzung des Projektes begonnen. Das deutsche Projektbüro ist an die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) angegliedert, die das Projektteam in vielfacher Hinsicht tatkräftig unterstützt.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Förderung

Die Deutsch-Jordanische Universität (engl. German-Jordanian University (GJU)) wurde 2005 durch eine königliche Verordnung als Fachhochschule gegründet. Das Dekret basiert auf einer einer Vereinbarung zwischen dem jordanischen Wissenschaftsministerium (engl. Ministry of Higher Education and Scientific Research of the Hashemite Kingdom of Jordan) und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Bereits im August 2004 hatte ein Gründenausschuss seine Tätigkeiten in Jordanien aufgenommen, der eng mit dem jordanischen Wissenschaftsministerium zusammarbeitete. Gleichzeitig wurde an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) ein Planungsbüro eröffnet, dass in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) das Konzept erstellte. Der DAAD finanzierte das Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren.

Am 25. April 2005 wurde unter der Schirmherrschaft von König Abdullah II. von Jordanien und in Anwesenheit von Prinz Faisal ben Naiyef, der deutschen Wissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn, des jordanischen Wissenschaftsministers Dr. Khaled Touqan, des sächsisch-anhaltischen Kultusministers Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, des DAAD Vizepräsidenten Prof. Dr. Max Huber sowie weiterer Prominenz der Grundstein für die neue Fachhochschule gelegt. Zum Gründungspräsidenten wurde kurz darauf Prof. Dr. Labib Khadra, ein in Deutschland und den USA ausgebildeter Fernmeldeingenieur, ernannt.

Von deutscher Seite wird das Projekt finanziell gefördert durch den DAAD, das BMBF, das Kultusministerium Sachsen-Anhalt sowie der Hochschule Bremen. Aus der jordanischen Privatwirtschaft gibt es erste Förderzusagen. Die jordanische Regierung bestreitet ihren Anteil mit Mitteln aus der Schuldenumwandlung.

Die Hochschule ist für fünftausend Studierende ausgelegt, die sowohl aus Jordanien als auch erklärtermaßen aus den benachbarten Ländern angeworben werden sollen. Besonderen Wert wird auf die Interessen und Bedürfnisse weiblicher Studierender und ihrer Familien gelegt.

Studiengänge

Die GJU ist temporär in Gebäuden der Royal Scientific Society untergebracht sein und ging zum Wintersemester 2005/2006 mit elf Bachelor-Studiengängen an den Start. Im Einzelnen sind dies:

Im Bereich "Deutsch als Fremdsprache" kooperiert die GJU mit dem entsprechenden Lehrstuhl der Fachrichtung Germanistik der Universität des Saarlandes.

Für die kommenden Jahre sind des Weiteren geplant:

  • Archäologisches Kulturerbe und Museumskunde
  • Architektur / Innenarchitektur
  • Biotechnologie
  • Fahrzeugtechnik
  • Fremdsprachen: Übersetzen, Dolmetschen, Lehren (Deutsch und Englisch)
  • Kommunikations- und Medientechnik
  • Public Health
  • Steuerungs- und Regeltechnik
  • Tourismuswirtschaft
  • Verwaltungswissenschaften
  • MBA

Die Auswahl der einzelnen Studiengänge erfolgte im Dialog mit jordanischen Bildungs- und Wirtschaftsexperten wie auch hochrangigen Vertretern der Wirtschaft.

Rolle deutscher Fachhochschulen

Das Projektteam hat bisher ein Konsortium von rund siebzig deutschen Fachhochschulen binden können, welches bei der Gestaltung der verschiedenen Curricula und der Gewinnung und Auswahl von deutschem Lehrpersonal behilflich ist und Studierende der GJU während eines Auslandsjahres aufnehmen und betreuen wird. Das Konsortium steht offen für weitere interessierte Mitglieder aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

Das fünfjährige Studium an der GJU wird nach dem Vorbild deutscher Fachhochschulen stark praxis- und anwendungsorientiert gehalten, deutsche Professorinnen und Professoren werden einen hohen Anteil des Lehrkörpers stellen. Das Studium beinhaltet umfangreiche Unterweisung im Deutschen und im Englischen; nach einer englischsprachigen Anlaufphase wird weit überwiegend in deutscher Sprache unterrichtet; Landeskunde und interkulturelle Kompetenzvermittlung sind ebenfalls Bestandteil der Lehre.

Die Gründung der GJU erfolgt in beiden Ländern in hochrangiger Anbindung an politische und andere wichtige Institutionen; die neue Hochschule stellt erklärtermaßen einen wichtigen Beitrag zu den traditionell guten bilateralen Beziehungen dar. Die Philosophie der GJU zielt auf eine seriöse, ehrgeizige und exzellente Ausbildung junger Menschen, die durch ihre Fähigkeit, sich im europäischen und im mittelöstlichen Kulturraum unbefangen und professionell zu bewegen, die bestehenden guten Verbindungen gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht mit entsprechendem Know-how weiter ausgestalten und verfestigen werden.

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