Deutsche Arbeiterpartei

Deutsche Arbeiterpartei

Die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) war 1919/20 eine kurzlebige deutsche Kleinpartei und die Vorläuferorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Gründungsgeschichte

Die DAP wurde am 5. Januar 1919 (acht Tage vor der nächsten Wahl in Bayern) in München im Fürstenfelder Hof durch den Werkzeugschlosser Anton Drexler und den Sportjournalisten Karl Harrer sowie 22 weitere Anwesende gegründet. Sie ging aus dem Münchner Freien Arbeiterausschuss für einen guten Frieden hervor, der 1918 ebenfalls von Drexler gegründet worden war. Als Vorsitzender der neuen Partei wurde Drexler gewählt. Zu den ersten Mitgliedern der DAP zählten fast ausschließlich Arbeitskollegen Drexlers aus den Münchner Eisenbahnwerken. Weitere frühe Mitglieder waren der Wirtschaftsideologe Gottfried Feder, der Dichter und Dramatiker Dietrich Eckart sowie der baltendeutsche Flüchtling Alfred Rosenberg. Die ersten Parteiversammlungen der DAP fanden in Hinterräumen kleiner Bierlokale in München statt. Der wenig begeisternde Redner Drexler hielt zumeist kaum motivierende Reden, die oft in der Geräuschkulisse des Lokals untergingen.[1]

Adolf Hitlers Beitritt

Adolf Hitler kam erstmals am 12. September 1919 in Kontakt mit der DAP. Er hatte als V-Mann der Reichswehr den Auftrag, eine Versammlung der neuen völkischen Partei zu besuchen und Informationen zu sammeln. Dessen ungeachtet trat er wenige Tage später der Partei bei und erlangte in ihr sehr schnell die Führerschaft. Entgegen der bisher eher sektiererischen Ausrichtung der Splitterpartei setzte Hitler auf eine Aktivierung der Volksmassen und trat ab November 1919 entsprechend als Redner in Erscheinung.

Von DAP zu NSDAP

Hitler fungierte in den nächsten Monaten und Jahren als Propagandabeauftragter der Partei, war allerdings nicht im Vorstand vertreten. Trotzdem liefen bald alle wichtigen Entscheidungen ausschließlich über ihn, teils eigenmächtig an sich gerissen, teils, aufgrund seiner wachsenden Bedeutung für die Partei, angefallen. So unterschrieb er z.B. den Mietvertrag für die erste feste Geschäftsstelle der Partei im Auftrag des Parteivorsitzenden. Außerdem war er für sämtliche Organisationen bei Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Partei zuständig. Doch es blieb ein Problem: Für ihn war der jetzige Aufbau der Partei zu demokratisch, was er als belastend empfand. Es musste ein Führer mit diktatorischen Befugnissen her. Aus dieser Position heraus legte er sich mit der gesamten Führung der DAP, vor allem aber mit Drexler und Harrer, an.

Im Übrigen verbrachte er seine Zeit mit Kundgebungen und Versammlungen jeglicher Art, die langsam aber stetig immer mehr Münchner Publikum anlockten. Somit kam auch Geld in die Kassen der Partei (Mitgliedsbeiträge, Spenden und Eintrittsgeld).

Für den 24. Februar 1920 setzte Hitler gegen Bedenken von Drexler die erste „Massenversammlung“ der DAP unter dem Motto „Was uns Not tut!“ an. Als Ankündigungsmittel wurden rote Plakate geklebt, um die linken Arbeiterparteien zu provozieren. Als Veranstaltungsort war der Festsaal des Hofbräuhauses am Platzl genannt. Am besagten Abend konnten dann 2000 Menschen den Redner Hitler kennenlernen. Zudem erlebten sie erstmals auch eine vollkommen neue Art der Versammlung. Es galt, strikte Disziplin zu wahren, die Abläufe waren klar vorgezeichnet und erstmals schützten junge Parteimitglieder und -sympathisanten den Saal vor Störungen. Aus diesem Saalschutz sollte schon wenig später die SA hervorgehen.

An diesem Abend wurde die Bezeichnung NSDAP von Hitler etabliert (das Kürzel „NS“ sollte die Besonderheit der Partei hervorheben und wurde von Hitler, Eckart, Esser, Heß, Röhm und Feder an der Parteiführung vorbei eingeführt). Die offizielle Ummeldung in NSDAP war bereits am 20. Februar 1920 vollzogen worden.

Literatur

  1. 1889-1936. 1998, ISBN 3-421-05131-3 (5. Kapitel: Der Bierkelleragitator, S. 173ff. über die DAP als Vorläuferpartei der NSDAP und die Thule-Gesellschaft).

Einzelnachweise

  1. John Toland: Adolf Hitler - Eine Biographie

Weblinks


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