- Deutsche Limeskommission
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Die Deutsche Limeskommission ist ein Koordinationsgremium für das UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Im Vorfeld der Anmeldung des Obergermanisch-Raetischen Limes zum Welterbe der UNESCO war eine Koordination der Bundesländer erforderlich, durch die das anzumeldende Teilstück des römischen Limes verläuft. Aufgrund der Kulturhoheit der Länder erarbeiten diese die Unterlagen für eine solche Anmeldung. Der Bund, als zuständig für auswärtige Angelegenheiten, meldet einen solchen Antrag dann formal bei der UNESCO an.
Die hinsichtlich des Antrags für ein Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes kooperierenden vier Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern bildeten zunächst einen informellen Arbeitskreis aus Vertretern der zuständigen Ministerien und der Landesämter für Denkmalpflege.
Gründung
Als sich immer deutlicher zeigte, dass das Projekt mit dem Zusammenstellen der Anmeldeunterlagen nicht beendet war, sich vielmehr ein erheblicher Koordinationsbedarf auch nach einer Eintragung in die Liste des Welterbes ergab, wurde 2003 durch eine Verwaltungsvereinbarung zwischen den Bundesländern der informelle Arbeitskreis als Deutsche Limeskommission konstituiert, um die einheitliche Linie gegenüber der UNESCO zu wahren und länderübergreifende Konzepte für den Obergermanisch-Raetischen Limes zu erarbeiten.
Der Name wurde in Anlehnung an die frühere Reichs-Limes-Kommission gewählt. Die Verwaltungsvereinbarung regelt die Satzung der Kommission und legt deren Finanzierung fest, die durch die beteiligten Bundesländer anteilig im Verhältnis zur Länge des römischen Limes im jeweiligen Bundesland erfolgt. Die Deutsche Limeskommission hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.
Vertreter der Gründungsmitglieder waren Andreas Thiel, Ulrich Pfeifle, Sebastian Sommer, Reinhard Dietrich, Andreas Baur, Anton Neugebauer, Egon Schallmayer, Rudolf Herrmann, Bernd Steidl, Hans-Helmut Wegner, Hans Ulrich Nuber, Dieter Planck und Siegmar von Schnurbein
Erweiterung
Im Hinblick auf die Anmeldung des Obergermanisch-Raetischen Limes zum Welterbe der UNESCO, für den ausschließlich die Strecke zwischen Rhein und Donau vorgesehen war, hatten sich zunächst nur die vier oben genannten Bundesländer an der Deutschen Limeskommission beteiligt. Nachdem sich aber zunehmend abzeichnete, dass eine Koordination der Aktivitäten am gesamten in Deutschland verlaufenden Limes sinnvoll ist, beteiligte sich Nordrhein-Westfalen, zunächst mit einem Gaststatus, seit 2006 auch als Vollmitglied, an der Deutschen Limeskommission.
Organisation
Die Kommission besteht aus 14 Mitgliedern und zwar je einem Vertreter des zuständigen Landesministeriums, der Denkmalfachbehörde und von vier Institutionen, die sich mit dem Limes beschäftigen. Dies sind im einzelnen:
- für die fünf zuständigen Landesministerien
- Timo Niebsch (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst),
- Monika Mundkowski-Beck (Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg),
- Reinhard Dietrich (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
- Thomas Otten (Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen),
- Christian Schüler-Beigang (Rheinland-Pfalz),
- für die fünf Denkmalfachbehörden
- Claus Wolf (Baden-Württemberg),
- Sebastian Sommer (Bayern),
- Egon Schallmayer (Hessen),
- Jürgen Kunow (Nordrhein-Westfalen),
- Gerd Rupprecht (Rheinland-Pfalz)
- für die Römisch-Germanischen Kommission
- für die Hochschullehrer, die sich mit provinzialrömischer Archäologie beschäftigen
- für die Limes-Museen
- Martin Kemkes, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
- für den Verein Deutsche Limes-Straße, hier sind in dem die am Limes gelegenen Kommunen organisiert
- Oberbürgermeister Martin Gerlach (Aalen)
Die Kommission trifft sich in der Regel zwei Mal pro Jahr. Vorsitzender war bis 2009 Dieter Planck, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Sein Nachfolger ist seit 2009 Sebastian Sommer. Die Kommission hat einen Geschäftsführer, der seinen Sitz in der Geschäftsstelle der Kommission im Kastell Saalburg hat.
Aufgaben
Die Limeskommission soll international akzeptierte Standards bei Pflege, Management und Vermittlung von Deutschlands umfangreichstem und bekanntestem Kulturdenkmal sicherstellen. Sie ist der fachliche Ansprechpartner für die UNESCO hinsichtlich aller Fragen, die das Welterbe betreffen.
Seit dem Frühjahr 2007 gibt die Deutsche Limeskommission ein zweimal jährlich erscheinendes Mitteilungsblatt mit dem Titel Der Limes heraus. Es beinhaltet aktuelle Forschungen, Ausstellung zum Thema Limes sowie Buchtipps. Die Limeskommission richtet Fachkolloquien zum Limes aus, zuletzt im März 2011 in Mainz. Des Weiteren ist die Deutsche Limeskommission Herausbeberin der wissenschaftlichen Veröffentlichungsreihe, der Berichte zum Welterbe Limes. Im Jahr 2010 wurden erstmals zwei Stipendien für die Aufarbeitung von Altgrabungen am Limes vergeben.
Publikationen
- Seit Frühjahr 2007 Herausgabe eines zweimal jährlich erscheinenden, Zeitschrift "Der Limes", mit Berichten über aktuelle Forschungen am Limes sowei Ausstellungen.
- Wissenschaftliche Reihe "Berichte zum Welterbe Limes" (mit Berichten zu archäologischen Fachtagungen und Limeskolloquien)
Literatur
- Deutsche Limeskommission. In: Denkmalschutzinformationen 01/2007
Weblinks
Kategorie:- Archäologische Institution
- für die fünf zuständigen Landesministerien
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