Deutsche Presseagentur

Deutsche Presseagentur
Deutsche Presse-Agentur GmbH
Logo der dpa
Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 18. August 1949
Unternehmenssitz Hamburg, Deutschland
Unternehmensleitung

Malte von Trotha (Vorsitzender der Geschäftsführung)
Wilm Herlyn (Chefredakteur)
Karlheinz Röthemeier (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Mitarbeiter 811 (2007)
Umsatz 93.834.000 (2007)
Bilanzsumme 63.406.000 (2007)
Branche Nachrichtenagentur
Website

www.dpa.de

Älteres Logo der dpa
Skulptur „Mr. Quick“ von Ottmar Hörl vor dem Frankfurter dpa-Büro

Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist die größte Nachrichtenagentur in Deutschland. Sie hat ihren Sitz im Hamburger Stadtquartier Pöseldorf im Bezirk Eimsbüttel. Chefredakteur ist seit 1991 Wilm Herlyn, der Vorsitzende der Geschäftsführung ist seit 2006 Malte von Trotha.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe des Unternehmens

Die rund 190 Gesellschafter der dpa sind ausschließlich Medienunternehmen wie Verlage und Rundfunkanstalten. Damit decken sich Gesellschafter und Kunden der Agentur zum Teil. Einzelne Gesellschafter können maximal 1,5 Prozent des Stammkapitals erwerben, so dass eine Einflussnahme einzelner Mehrheitsgesellschafter weitestgehend ausgeschlossen ist. Die Anteile der elektronischen Medien dürfen insgesamt 25 Prozent nicht überschreiten.

Geschichte und Unternehmenszweck

Die dpa ging 1949 aus der Deutschen Nachrichtenagentur (Dena), dem Deutschen Pressedienst und der Süddeutschen Nachrichtenagentur (Südena) hervor, sie wurde am 18. August 1949 in Goslar gegründet. Erster Chefredakteur und Geschäftsführer wurde Fritz Sänger, der letzteren Posten bis 1955, den des Chefredakteurs bis 1959 inne hatte. Die erste Meldung ging am 1. September 1949 an die Redaktionen[1]. Der Unternehmenszweck der dpa ist die Sammlung, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten-, Archiv- und Bildmaterial jeder Art. Laut Statut soll die Agentur diese Aufgabe „unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- und Finanzgruppen und Regierungen“, erfüllen.

Die dpa verbreitet mit eigenen Korrespondenten weltweit Nachrichten in Text, Ton, Grafik und Bild. Seit 1979 können Kunden die Meldungen in einem genormten Meldungsformat am Computer empfangen.

Seit 1988 bezieht die Agentur ihre weltweiten Nachrichten ausschließlich von eigenen Korrespondenten. Der Umsatz im Jahr 2007 betrug knapp 94 Millionen Euro. Die dpa hat etwa 800 Beschäftigte und ist ein Nachrichten-Großhändler.

dpa-Weltnachrichtendienste gibt es neben Deutsch in englischer, spanischer und arabischer Sprache. Der „dpa-Basisdienst“ als wichtigstes Produkt umfasst täglich rund 800 Meldungen aus aller Welt in den Ressorts Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Vermischtes. Hinzu kommen in Deutschland zwölf Regionaldienste, die ebenfalls alle klassischen Ressorts abdecken. Über den Bildfunk werden den Kunden täglich rund 350 neue Fotos angeboten.

Die dpa ist in rund 100 Ländern der Welt vertreten, in Deutschland gibt es mehr als 50 Büros. Der englische Dienst wird in Berlin produziert, der spanische in Buenos Aires und Madrid, der arabische Dienst hat seine Hauptredaktion in Kairo.

Die dpa bietet in Kooperation mit dem niedersächsischen Initiativ-Programm n-21 kostenfreie Nachrichten für Onlineredaktionen von Schülerzeitungen an. Es gibt auch ein Programm zur inhaltlichen Unterstützung gedruckter Schülerzeitungen.

Seit Mitte der neunziger Jahre konnte dpa seine Honorare nicht erhöhen, daraus folgen knappe Redaktionsbesetzungen etc.; außerdem: dpa erprobt ein Newsdesk-Modell (vgl. Medium-Magazin).

Seit 2002 wurde vom Bildchef der dpa Reiner Merkel die 100-prozentige Tochtergesellschaft „Picture Alliance“ aufgebaut, eine Online-Plattform der sechs großen Bildagenturen akg-images, Bildagentur Huber, dpa-Bilderdienste, kpa photo archive, Okapia und Picture Press.

2008 wurde bekannt, dass die dpa im Frühling 2009 zusätzlich einen zweisprachigen Nachrichtendienst in türkischer und deutscher Sprache starten wird, der insbesondere zur stärkeren Berücksichtigung besonderer „Informationsinteressen türkischstämmiger Bürgerinnen und Bürger in Deutschland“[2] in deutschen Medien beitragen will.

Konkurrenten

Die Deutsche Presse-Agentur steht im Wettbewerb mit anderen Nachrichtenagenturen wie dem Deutschen Depeschendienst und den deutschen Ablegern der ausländischen Agenturen Agence France-Presse, Associated Press und Reuters. Auch Spezialagenturen wie der Evangelische Pressedienst, die Katholische Nachrichten-Agentur und der Sport-Informations-Dienst konkurrieren mit Angeboten der dpa.

Partnerunternehmen

Die Deutsche Presse-Agentur arbeitet bei der Beschaffung und der Verbreitung von Nachrichten mit mehreren anderen Agenturen zusammen, darunter ausländische Unternehmen wie die Austria Presse Agentur und die Schweizerische Depeschenagentur.

Einzelnachweise

  1. siehe hierzu auch Fritz Sänger: Verborgene Fäden. Erinnerungen und Bemerkungen eines Journalisten, Dietz Verlag, Bonn 1989, ISBN 3-878-31267-9 (S.133ff.)
  2. http://www.presseportal.de/pm/8218/1317866/dpa_deutsche_presse_agentur_gmbh

Weblinks


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