Deutsche Wirtschaftskommission

Deutsche Wirtschaftskommission
Das Gebäude der Deutschen Wirtschafts-Kommission Leipziger-Ecke Wilhelmstraße in Berlin

Die Deutsche Wirtschaftskommission war die zentrale deutsche Verwaltungsinstanz in der Sowjetischen Besatzungszone und hatte schließlich Regierungsfunktionen.

Errichtet wurde die Wirtschaftskommission durch Befehl 138 der Sowjetische Militäradministration (SMAD) am 4. Juni 1947. Sie bestand bis zur Gründung der DDR am 7. Oktober 1949.

Der Kommission wurden durch die SMAD die bereits 1945 gegründeten Zentralverwaltungen für die verschiedenen Wirtschaftssektoren, für Finanzen, Soziales und andere Bereiche unterstellt. Hinzu kamen später Zentralverwaltungen für Inneres, Umsiedler, Interzonen- und Außenhandel. Nicht der Kommission eingegliedert wurden Volksbildung, Justiz und Anfangs Inneres. Grundsätzlich blieben die Zentralverwaltungen unabhängig voneinander.

Mitglieder der Kommission waren die Präsidenten der Zentralverwaltungen für Industrie, Handel, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft, sowie Brennstoff und Energie. Hinzu kamen die ersten Vorsitzenden des FDGB und der gegenseitigen Bauernhilfe. Zunächst gab es keinen Vorsitzenden der Kommission selbst.

Die Kommission diente zur Koordination der Zentralverwaltungen. Hinzu kamen der Kontakt zur SMAD und die Sicherstellung der Reparationslieferungen.

Seit 1948 wurde sie durch den SMAD zum Erlass von Verordnung und Anordnungen ermächtigt. Es gab nunmehr Plenarsitzungen und ein Sekretariat. Außerdem wurden ein ständiger Vorsitzender Heinrich Rau sowie zwei Stellvertreter Bruno Leuschner und Fritz Selbmann installiert. Alle drei waren Mitglied der SED. Sie konnten verpflichtende Anordnungen für den Apparat der Kommission treffen.

Angegliedert wurden der Kommission nun auch die Wirtschaftsleitung und –planung. Ebenfalls 1948 wurden die Zentralverwaltungen in Hauptverwaltungen umbenannt und ihre Zahl von 14 auf 17 erhöht. Die Zahl der Mitglieder der Kommission stieg seit dem 27. November 1948 von 38 auf 101 Personen aus den Verwaltungen. Hinzu kamen nunmehr 48 Vertreter der „Bevölkerung,“ 15 Vertreter der Parteien und 10 Vertreter der Massenorganisationen.

Das Sekretariat der Wirtschaftskommission hatte schließlich regierungsähnliche Funktionen. Am 7. Oktober 1949 ging die Kommission in der „Provisorischen Regierung“ der DDR auf.

Die Wirtschaftskommission war im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium, dem heutigen Detlev-Rohwedder-Haus in Berlin untergebracht.

Literatur


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