- Deutscher Akademikerinnenbund
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Der Deutsche Akademikerinnenbund e.V. (DAB) ist einer der ältesten Frauenverbände Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bund der Akademikerinnen wurde auf Anregung von Marie Elisabeth Lüders am 11. Mai 1926 in Berlin gegründet mit dem Ziel, „die deutschen Akademikerinnen zur Sicherung des Einflusses und der Geltung der akademisch gebildeten Frauen im deutschen Kulturleben, zur geistigen und wirtschaftlichen Förderung und zur Vertretung ihrer beruflichen Interessen zusammenzuschließen“. Dem ersten Vorstand gehörten u.a. Agnes von Zahn-Harnack, Ilse Szagunn, Marie Elisabeth Lüders und Margarete von Wrangell an. Der DAB bestand aus den akademischen Frauenvereinen, die in Deutschland bereits existierten: der Deutsche Philologinnenverband, der Bund deutscher Ärztinnen, der Deutsche Juristinnenverein, der Hochschuldozentinnen-Verband, der Verband der Studentinnenvereine und die Vereinigung der Nationalökonominnen Deutschlands. Außerdem war auch eine Einzelmitgliedschaft möglich. 1927 hatte der DAB 3815 Mitglieder.
Bereits 1926 wurde der DAB Mitglied der International Federation of University Women (IFUW). Die Zeit des Nationalsozialismus brachte für den Bund eine starke Behinderung seiner Arbeit. 1933 wurde ein Gesetz erlassen, das den Anteil weiblicher Studenten auf zehn Prozent beschränkt. Aus Protest trat im Mai 1933 der gesamte DAB-Vorstand zurück. 1935 wurde der DAB dem Deutschen Frauenwerk unterstellt und löste sich daraufhin selbst auf.
1949 wurde der DAB auf Betreiben von Marie Lüders und Agnes von Zahn-Harnack neu gegründet. Vorsitzende wurde Emmy Beckmann. 1959 gab die Organisation eine Bibliographie mit dem Titel Die Frauenfrage in Deutschland heraus, die den Zeitraum 1931 bis 1955 umfasste. 1963 richtete der DAB an einigen Universitäten spezielle Beratungsstellen für Studentinnen ein. 1968 war er Gastgeber der Konferenz der International Federation of University Women in Karlsruhe, 1978 folgte ein Colloquium der University Women of Europe (UWE) in Ludwigshafen.
Jüngere Geschichte und Gegenwart
1984 sprach sich der DAB für die Einführung einer Frauenquote für Professorenstellen und Lehraufträge an Universitäten aus. Seit 1985 gibt der Bund eine eigene Zeitschrift heraus mit dem Titel KONSENS. Auf der Jubiläumstagung 1986 in Berlin hielt Rita Süssmuth den Festvortrag zum Thema „Zur Lage der Akademikerinnen“ und hinterfragt das System der Koedukation.
Der DAB ist im Deutschen Frauenrat aktiv und unterhält Kontakte zu anderen Frauenverbänden. Aktuelle Vorsitzende bis 2008 ist Elisabeth de Sotelo von der Universität Koblenz-Landau.
Siehe auch
Deutscher Akademikerinnenbund ist auch Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung. [1]
Einzelnachweise
- ↑ Mitgliedseite im EBD. Abgerufen am 6. Oktober 2010.
Weblinks
Kategorien:- Feminismus
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- Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland
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