Diadumenos

Diadumenos
römische Kopie des Diadumenos aus Delos (Athen, Archäologisches Nationalmuseum)

Der Diadumenos (griechisch für Diademträger) oder auch Anadumenos (griechisch: Der sich das Stirnband umlegende[1]) ist neben dem Typus des Doryphoros beziehungsweise des Diskophoros grundlegendes Muster der Bildhauerkunst der griechischen Klassik.

Auch an ihm, obgleich nicht so dynamisch wie beim Doryphoros, der vermutlich auf einen Achill zurückgeht, zeigt sich der auf Polyklet zurückgehende klassische Kontrapost. Vom Diadumenos sind römische Kopien erhalten, von denen bereits Plinius berichtet. Ursprünglich durch Polyklet aller Wahrscheinlichkeit nach in Bronze gegossen, sind Kopien in Marmor gefertigt worden, die dem Original sehr nahe kommen. Dieses wiederum hat zwei gehobene Arme, die wohl im Begriff waren, das Diadem nach einem Sieg in einem Wettkampf aufzusetzen. Die Unterarme sind jedoch abgebrochen.

Auch von den Schülern des Polyklet wie Lysipp und Skopas ist dieser Typus überliefert. Bekannt ist ein Anadumenos Farnese von Phidias.[2]

Literatur

  • Herbert Beck, Peter C. Bol, Maraike Bückling (Hrsg.): Polyklet. Der Bildhauer der griechischen Klassik. Ausstellung im Liebieghaus-Museum Alter Plastik Frankfurt am Main. Von Zabern, Mainz 1990 ISBN 3-8053-1175-3
  • Detlev Kreikenbom: Bildwerke nach Polyklet. Kopienkritische Untersuchungen zu den männlichen statuarischen Typen nach polykletischen Vorbildern. "Diskophoros", Hermes, Doryphoros, Herakles, Diadumenos. Mann, Berlin 1990, ISBN 3-7861-1623-7

Weblinks

 Commons: Diadumenos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_2060.html
  2. Statue im Antikenmuseum Göttingen

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