- Diadumenianus
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Marcus Opellius Diadumenianus (kurz Diadumenian; * 14. September 208; † Sommer 218) war der Sohn des römischen Kaisers Macrinus und erhielt nominell kurz vor seinem Tod selbst die Kaiserwürde. Von seiner Erhebung zum Caesar an hieß er Marcus Opellius Antoninus Diadumenianus.
Leben
Der Vater des Diadumenianus, der Prätorianerpräfekt Macrinus, gehörte dem Ritterstand an, erhielt aber Anfang 217 den Titel clarissimus vir (hochangesehener Mann), der eigentlich Senatoren vorbehalten war, aber auch auf deren Angehörige übertragen wurde. Daher ist der damals noch nicht neunjährige Diadumenianus in dieser Zeit inschriftlich als clarissimus puer (hochangesehener Knabe) bezeugt.
Macrinus organisierte bald darauf das Mordkomplott, dem Kaiser Caracalla am 8. April 217 zum Opfer fiel, und wurde dann zu dessen Nachfolger erhoben. Nach Beendigung des Feldzugs gegen die Parther im selben Jahr ließ Macrinus seinen Sohn in der Stadt Zeugma am Euphrat zum Caesar, also zum Thronfolger proklamieren. Aus diesem Anlass erhielt Diadumenianus den sehr populären Kaisernamen Antoninus, der an Mark Aurel erinnerte und den auch Caracalla getragen hatte.
Als im Mai 218 die Rebellion des Elagabal ausbrach, dessen Anhänger ihn als unehelichen Sohn Caracallas ausgaben, reagierte Macrinus, der sich weiterhin in Syrien aufhielt, in Apameia mit der Erhebung seines Sohnes zum Augustus, also zum nominell gleichrangigen Mitherrscher. Nach seiner Niederlage gegen Elagabal in der Entscheidungsschlacht bei Antiocheia am 8. Juni 218 versuchte Macrinus nach Rom zu fliehen, wurde aber gefasst und getötet. Er hatte Diadumenianus zum Partherkönig Artabanos IV. geschickt, um ihn so in Sicherheit zu bringen. Diadumenianus wurde aber auf der Flucht in Zeugma, wo man ihn von der Caesar-Proklamation her kannte, verhaftet und bald darauf getötet. Es folgte, wie in solchen Fällen üblich, die damnatio memoriae.
Weblinks
Commons: Diadumenianus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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