- Diagonal
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Diagonal – Radio für Zeitgenossen ist eine mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Sendung des österreichischen Radiosenders Ö1. Sie wird samstags zwischen 17.05 Uhr und 19 Uhr ausgestrahlt. Erstmals ging Diagonal am 19. Mai 1984 auf Sendung.
Inhaltsverzeichnis
Themen
Die Sendung wurde als akustisches Wochenendfeuilleton von den früheren Musicbox-Redakteuren Wolfgang Kos und Michael Schrott ins Leben gerufen. Ursprünglich war eine Fläche von etwa fünf Stunden vorgesehen, eine Idee, von der man in der Planungsphase allerdings schnell wieder abrückte. Das Konzept des Formats war schon im ersten Sendungsjahr gefunden und wurde im Wesentlichen bis heute beibehalten. Eine Vorgängersendung, unter dem Namen Diagonal, als akustische Feiertagsbeilage bezeichnet, wurde erstmals am 16. April 1979, Ostermontag ausgestrahlt. Thema dieses ersten "Protodiagonals" war das "Orwelljahr 1984", ein Thema, das 2009, zum 25. Jubiläum von Diagonal erneut aufgegriffen wurde.[1]
Die Sendung entstand im Vorfeld der Mitte der 1980er Jahre aufkeimenden Mitteleuropadebatte, was man an den damaligen Sendungstiteln ablesen kann. So wurde schon 1984 - als eine der ersten Sendungen - Triest porträtiert, ebenso wie Czernowitz die Hauptstadt des ehemaligen habsburgischen Kronlandes Bukowina.
Die wöchentliche Themenpalette berücksichtigt unter anderem populärkulturelle Phänomene, wie Fernsehserien (Columbo, Raumschiff Enterprise, Simpsons), die Comics-Welthauptstadt Entenhausen, das Web-Lexikon Wikipedia, aber auch interessante Künstler und Zeitgenossen (Adolf Loos, Simone de Beauvoir, Olivier Messiaen, Erwin Chargaff, Arvo Pärt und viele andere).
Regelmäßige Sendungsschwerpunkte sind Städteportraits, „Diagonal zur Person“ und „Diagonal zum Thema“. „Diagonals feiner Musiksalon“ bildet in nahezu jeder Ausgabe die abschließenden fünfzehn Minuten.
Die Städteportraits beleuchten teils Städte als Ganzes (Moskau, Barcelona, Havanna etc.), teils spezielle stadtsoziologisch besonders interessante Stadtteile (etwa „Stadtportrait Wien Praterstern“ oder „Stadtportrait Paris Metrolinie 7“).
Auszeichnungen
- Eduard-Ploier-Preis: Unter anderem wurde der Redaktion von Diagonal für eine Einzelsendung der Eduard-Ploier-Preis in der Sparte Bildung/Wissenschaft verliehen. Die ausgezeichnete Ausgabe hatte sich dem Thema „60 Stunden-Woche – immer mehr Arbeit für immer weniger Leute?“ angenommen.
- Walther-Rode-Preis: Im September 2011 wurde "Diagonal" mit dem ersten Walther-Rode-Preis ausgezeichnet, der journalistisches und publizistisches Schaffen würdigt, das "sich durch qualitätsvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung ausweist." [2] [3]
Beispielsendungen
- Schönheit der Schlichtheit. Archaische Meditation.
- Nachtarbeit. Über den Schlafneid.
- Walden und Umgebung. Aufruf zum passiven Widerstand.
- Bauboom, Ballermann und Briten. Die Schwarzmeerküste in Rumänien und Bulgarien.
- Korruption als Lebensform. Ohne Schmiergeld geht nichts.
Kennung
- 1984–1994: „Would We Be Alive“ von der US-amerikanischen Avantgarde-Band Residents
- seit 1994: „Diagonal Signation Anfang“ von Werner Pirchner, Werner Pirchner Werkverzeichnis PWV 66.
Weblinks
- Hörprobe mit der Kennmelodie.
- ORF: Michael Schrott. Kurzporträt des "Diagonal"-Leiters.
- Matthias Däuble: Wolfgang Kos. Porträt des langjährigen "Diagonal"-Leiters.
- Matthias Däuble: Michael Schrott. Porträt des "Diagonal"-Leiters.
Einzelnachweise
- ↑ Das Jahr, das es nicht gab Ö1-online, abgerufen am 27. Jänner 2010
- ↑ Rode-Preis. Walther Rode-Preis 2011. Preisträger: 2011: Die Redaktion von Diagonal (Ö1).
- ↑ Gepriesene Zeitgenoss/innen. Erster Walther-Rode-Preis an "Diagonal".
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