Diakovar

Diakovar

Đakovo [ˈdʑakɔʋɔ], sprich stimmhaft Dschàkowo (ungarisch Diakovár), ist eine Stadt in Kroatien. Sie liegt im Osten der historischen Region Slawonien und hat 30.092 Einwohner (Volkszählung von 2001), überwiegend Kroaten. Die Stadt ist Sitz des katholischen Erzbistums Đakovo-Osijek.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Đakovo wird das erste Mal 1239 urkundlich erwähnt, in der Schenkungsurkunde des Fürsten Koloman von Halicz (Sohn König Andreas II. von Ungarn) an den bosnischen Bischof Ponsa, worin die Bischöfe als Herrscher von Đakovo erklärt werden. Đakovo gilt heute auch als bekannte Bischofsstadt und ist Sitz des katholischen Erzbistums Đakovo-Osijek. Die Stadt wird in einigen Perioden seiner Geschichte unter verschiedenen Namen erwähnt: Dyaco, Dyacou, Deako, Dyakon, Dyakov und nach der Herrschaft der Türken sogar als Diakovár.

Als Gründungsjahr wird das Jahr 1506 angesehen, als es zum ersten Mal erwähnt wird.

1536 besetzten die Türken die Stadt und herrschten fast 150 Jahre lang. Đakovo bekommt damals den Namen Jakova. Viele katholische Kirchen wurden zerstört und es wurden Moscheen gebaut. Die bekannteste unter ihnen ist die Ibrahim-Pascha-Moschee, die nach dem Abzug der Türken in eine Kirche umgewandelt wurde. 1690 kehrte der Bischof in die Stadt zurück und der sogenannte Wiederaufbau der Stadt begann.

Die heutige St. Peter Kathedrale zu Đakovo (Strossmayer-Kathedrale) wurde im neoromanischen Stil gebaut. Bischof Josip Juraj Strossmayer ließ die Arbeiten in seinem 52. Lebensjahr (1866) beginnen. Die Bauarbeiten dauerten 16 Jahre lang (bis 1882), und der Dom wurde aus roten Backsteinen und Steinen aus Istrien, Ungarn, Österreich, Italien und Frankreich, errichtet. Die Maler Maximilian und Ludwig Seitz haben den Innenraum der Kathedrale ausgestattet. Die Kathedrale ist heutzutage das Wahrzeichen der Stadt.

Die Ernennung von Strossmayer zum Bischof 1849 hat enorm zur Entwicklung der Stadt beigetragen. Der Grundbesitz des Erzbistums bildete sich zu einer musterhaften Landwirtschaft mit beträchtlichem Einkommen aus. Diese ermöglichte dem Bischof viele Unternehmungen in Kroatien und verlieh Đakovo mit einer neuen Kathedrale sowie zahlreichen Kirch- und Wirtschaftsgebäuden ein neues Gesicht.

Auch andere Bischöfe haben in der Stadt viele Spuren ihrer Arbeit hinterlassen. Bischof Patačić hat 1706 das Lipizzaner-Gestüt wiederhergestellt, und Bischof Mandić eröffnete die älteste Hochschuleinrichtung in Slawonien und Baranja, das Priesterseminar. Đakovo war auch Mittelpunkt der vereinigten Erzdiözese von Bosnien, Đakovo und Syrmien , welche die ganze Landschaft in Nordostkroatien umfasste.

Ortsname

Anmerkung: kroatisch đak, ungarisch diák, deutsch „Schüler, Student“ (daher womöglich auch der Stadtname). Ebenso kroatisch đakon, deutsch „Diakon“.

Partnerstädte

Wirtschaft

Hauptsächlich landwirtschaftliche Industrie (Mühlen, Silos, Konserven); das hervorragende Weinanbaugebiet am Mandičevac-Trnava (der weitbekannte Bischofswein) sowie eine Ziegelei.

Bildung

Đakovo verfügt über drei Grundschulen, drei Gymnasien sowie eine Katholisch-Theologische Fakultät.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auβer der St. Peter Kathedrale zu Đakovo bietet die Stadt weitere Sehenswürdigkeiten. Das Museum der Stadt Đakovo wurde 1951 gegründet und behandelt die Geschichte und Entwicklung der Stadt. Das Lipizzaner-Gestüt wurde auf bischöfliches Geheiß auf traditionellem Grundbesitz errichtet und war in der ganzen Donaumonarchie bekannt.

Jeden Sommer (am ersten Wochenende im Juli) findet außerdem eine Folkloreschau (Đakovački vezovi) statt, wo Trachten aus ganz Kroatien gezeigt sowie Tänze, Lieder und Bräuche vorgeführt werden. Berühmte Opernsänger singen in der Kathedrale und Künstler ihre Werke ausstellen.

Sport

Von den zahlreichen Teamsportarten hebt sich am meisten der Handballklub „RK Đakovo“ hervor, einer der wenigen Handballklubs, der an allen kroatischen Handballmeisterschaften teilgenommen hat.

Bekannt ist auch der Basketballklub „KK Đakovo“, der in der 2. Liga spielt, und die Fuβballklubs „NK Croatia Đakovo“ und „NK Đakovo“, die sich in der 3. Liga befinden.


Galerie

Weblinks



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