Adolf Kabatek

Adolf Kabatek

Adolf Kabatek (* 1. Juli 1931 in Reichenberg; † 25. Juni 1997 in Leonberg) war ein deutscher Manager und Comic-Autor. Als langjähriger Geschäftsführer des Verlagshauses Ehapa gab er unter anderem die deutschen Bände der Donald-Duck- und Asterix-Comics heraus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Adolf Kabatek begann 1951 beim Verlag Das Beste in Stuttgart eine Lehre als Verlagskaufmann und wurde anschließend vom jungen Ehapa-Verlag übernommen. Gemeinsam mit Erika Fuchs betreute er dort die Micky Maus, die zunächst monatlich erschien. Kabatek überwachte vor allem die Herstellung und den Vertrieb des Heftes bis hin zum Rechnungseingang. Rasch hatte sich die Micky Maus etabliert. Es folgten alsbald weitere Disney-Comicreihen wie die Mickyvision, die Donald-Duck-Sonderhefte und später die Lustigen Taschenbücher.

Als Mitte der 60er Jahre der Verband für Jugendzeitschriften, „Europress Junior“ gegründet wurde, war Deutschland darin durch Kabatek vertreten. Der Verband stellte einen Moral-Kodex auf, nach dem Comics weder Gewalt noch unmoralische Szenen enthalten sollten. Bei diesen Verbandstagungen lernte Kabatek Georges Dargaud kennen, der ihm die deutschen Rechte für Asterix anbot. 1968 erschien dann der erste deutsche Band mit den Abenteuern der Gallier. Herausgeber Kabatek gelang es damit, das in Deutschland bis dahin unbekannte Alben-Format zu etablieren. Zudem war er auch an den Übersetzungen beteiligt. So stammt etwa das geflügelte Wort „Die spinnen, die Römer!“ von ihm. Auf sein Betreiben gehen auch die Namen der deutschen Asterix-Nebenfiguren, zum Beispiel „Methusalix“ oder „Verleihnix“ zurück. Kabatek war ein enger Freund der Asterix-Schöpfer René Goscinny und Albert Uderzo. Später gab er auch die deutschen Ausgaben der Lucky Luke-Reihe von Goscinny und Morris heraus.

1972 wurde Kabatek Geschäftsführer des Ehapa-Verlages und war seit 1974 ausschließlich als Herausgeber tätig. Ab 1975 beauftragte ihn die Konzernleitung in Kopenhagen damit, auch verantwortlich bei der Planung für Skandinavien und Großbritannien mitzuwirken. Über den Verband deutscher Zeitschriftenverleger war er 1972 zudem als Beisitzer in die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften gewählt worden.

Mit der viel gelobten und international erfolgreichen Disney-Comicreihe "Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe" gelang es Kabatek 1983, sich als Comic-Autor hervorzutun. Zwar überließ er die Zeichnungen anderen, Idee, Szenen und Handlungsabläufe der Geschichten stammten jedoch von ihm.

Nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer im Jahr 1988 betätigte er sich weiter als freier Mitarbeiter für den Ehapa-Verlag. Daneben wirkte er am Drehbuch für den Kinofilm Asterix - Operation Hinkelstein (Astérix et le coup du menhir, 1989) mit. Kabatek starb am 25. Juni 1997 kurz vor seinem 66. Geburtstag an einem Herzleiden.

Werke

  • Der Regengott von Uxmal (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 1), 1983
  • Weißes Gold vom Matterhorn (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 2), 1984
  • Der Ausflug nach Key West (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 3), 1984
  • Picasso-Raub in Barcelona (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 4), 1985
  • Fünfmal Grand Canyon und zurück (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 5), 1986
  • Der Tartan der Familie Duck (Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, Band 6), 1988

Auszeichnungen

  • Am 24. September 1985 erhielt Kabatek das Bundesverdienstkreuz am Bande.
  • 1974 wurde er zum Ritter des „Donald-Duck-Ordens“ geschlagen, seit 1983 fungierte er als „Lord High Chancellor“ dieses „Ordens“.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kabatek — Adolf Kabatek (* 1. Juli 1931 in Reichenberg; † 25. Juni 1997 in Leonberg) war ein deutscher Manager und Comic Autor. Als langjähriger Geschäftsführer des Verlagshauses Ehapa gab er unter anderem die deutschen Bände der Donald Duck und Asterix… …   Deutsch Wikipedia

  • EHAPA — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • EHAPA-Verlag — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • Egmont Ehapa — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • Egmont Ehapa Verlag GmbH — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • Ehapa — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • Ehapa-Verlag — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • Ehapa Verlag — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffnete …   Deutsch Wikipedia

  • VGS Verlag — Logo des Egmont Ehapa Verlages Früheres Logo Der Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, 1951 gegründet unter dem Namen Ehapa Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage. Im Jahre 1878 öffne …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ka–Kag — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”