Adolf Ledebur

Adolf Ledebur
Adolf Ledebur

Karl Heinrich Adolf Ledebur (* 11. Januar 1837 in Blankenburg (Harz); † 7. Juni 1906 in Freiberg (Sachsen)) war ein deutscher Metallurge und der Entdecker des Ledeburit. Er übernahm 1875 die Leitung des Eisenhüttenlaboratoriums an der Bergakademie Freiberg, wo er bereits seit 1874 Professor am Lehrstuhl für Eisenhütten- und Salinenkunde war. Im Jahre 1882 gelang ihm der Nachweis von Mischkristallen aus Eisen und Kohlenstoff im Roheisen, welche nach ihm als Ledeburit benannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ledebur war der Sohn eines Postmeisters, der 1856 verstarb. Zu dieser Zeit absolvierte Adolf Ledebur ein Praktikum in der fiskalischen Eisenhütte Zorge. Er studierte ab 1856 am Collegium Carolinum in Braunschweig. 1858 musste er sein Studium aus finanziellen Gründen beenden und wirkte in Zorge, später in Rübeland interimistisch als Werksleiter. 1859 erhielt Ledebur seine Zulassung zum Examen als Hüttenoffiziant. Nach Ablegung seiner Prüfung nahm er 1862 seine Tätigkeit als Hüttenaspirant am Hüttenwerk des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode in Ilsenburg auf. 1866 heiratete Ledebur, der 1864 zum Hüttenkontrolleur befördert worden war, die Tochter des Ilsenburger Hütteninspektors Eduard Schott. Zwischen 1869 und 1871 leitete Ledebur den Betrieb der Eisengießerei Schwarzkopff in Berlin, dann wechselte er an die Gräflich Einsiedelschen Hüttenwerke in Gröditz, wo er zuletzt als Hüttenmeister tätig war.

Werk

Gedenktafel in Freiberg, Brennhausgasse 8

In Folge der schwunghaften industriellen Entwicklung erfolgte 1874 die Errichtung eines Lehrstuhls für Eisenhütten- und Salinenkunde an der Bergakademie Freiberg, zu dessen Leiter Ledebur am 1. Dezember 1874 berufen wurde. Diese Professur hatte er bis zu seinem Tode inne, gleichzeitig übernahm er die Leitung des 1875 gegründeten Eisenhüttenlaboratoriums. Im Jahre 1882 gelang ihm der Nachweis von Mischkristallen aus Eisen und Kohlenstoff im Roheisen, diese Kristallform erhielt die Bezeichnung Ledeburit. Zwischen 1896 und 1898 wirkte Ledebur in Japan als Berater zum Aufbau einer Eisenindustrie und ihm wurde der Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde an der Universität Tokio angeboten. Nach seinen Plänen erfolgte die Errichtung des kaiserlichen Stahlwerkes Yawata in der Präfektur Fukuoka auf Kyūshū, dessen Einrichtungen im Wert von 5 Millionen Reichsmark aus Deutschland geliefert wurden. Von 1899 bis 1901 war Adolf Ledebur Rektor der Bergakademie Freiberg; Ledebur war damit auch der erste Rektor der in sein Amt gewählt worden ist. Zwischen 1903 und 1905 war Ledebur erneut Rektor der Hochschule. Von seinen zahlreichen Publikationen zum Eisenhüttenwesen erschien das 1883 veröffentlichte Hand- und Lehrbuch der Eisenhüttenkunde in fünf Auflagen. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Ehrungen

Ledebur war Träger mehrerer Orden, die ihm in Russland, Japan, Sachsen und Spanien verliehen worden waren. Ihm zu Ehren wurde der 1930 auf dem Campus neu errichtete Bau des Eisenhütteninstitutes als Ledebur-Bau benannt. Weiterhin trägt die Ledeburstraße in Freiberg und der Adolf-Ledebur-Ring in Blankenburg (Harz) seinen Namen.

Literatur

  • Walther Fischer: Ledebur, Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 39.
  • Adolf Ledebur - Theoria cum praxi, in stahl und eisen 126(2006) Nr. 6 S. 104 bis 106

Weblinks


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