Die vier kunstreichen Brüder

Die vier kunstreichen Brüder

Die vier kunstreichen Brüder ist ein Märchen (ATU 653). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der Zweitauflage von 1819 an Stelle 129 (KHM 129).

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Ein armer Vater lässt seine vier erwachsenen Söhne ausziehen, ein Handwerk zu erlernen. An einer Wegkreuzung trennen sie sich. Jeder wird von einem Mann angeredet und einer zum Dieb, einer zum Sterngucker, einer zum Jäger und einer zum Schneider ausgebildet. Nach vier Jahren zeigen sie dem Vater ihre Kunst. Fünf Eier werden in der Baumkrone erspäht, dem Vogel weggeholt, mit einem Schuss um die Ecke zerschossen, wieder zusammengenäht und ins Nest gelegt. Als die Küken schlüpfen, haben sie nur ein rotes Streifchen am Hals. Als des Königs Tochter geraubt wird, erbittet der Sterngucker, der sie auf einem Felsen bei einem Drachen sitzen sieht, ein Schiff. Der Dieb klaut sie unter dem schlafenden Drachen weg. Als er aufwacht und nachkommt, schießt ihn der Jäger tot, aber er fällt aufs Schiff. Der Schneider näht es wieder zusammen. Vor dem König sind sie uneins, wer die Prinzessin zum Lohn verdient. Da bekommt jeder ein halbes Reich.

Herkunft

Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen seit der Zweitauflage von 1819 an Stelle 129 enthalten (anstelle Der Löwe und der Frosch von 1815). Die Grimm'schen Anmerkungen notieren Aus dem Paderbörnischen, nennen zum Vergleich KHM 124 Die drei Brüder, obgleich dem Inhalte nach verschieden, sowie ausländische Quellen.

(Zu der roten Naht am Hals der geflickten Küken vgl. KHM 126 Ferenand getrü und Ferenand ungetrü, zum Drachen im Schoß der zu befreienden Königstochter KHM 91 Dat Erdmänneken)

Zeichentrickserie

Literatur

  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 608-611. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 224-225, S. 494. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)

Weblinks

 Wikisource: Die vier kunstreichen Brüder – Quellen und Volltexte

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