Dieter Mack

Dieter Mack

Dieter Mack (* 25. August 1954 in Speyer am Rhein) ist ein deutscher Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Dieter Mack wuchs in Speyer auf. Während seiner Schulzeit begann er, Klavierunterricht zu nehmen.

  • 1975–1980 Studium der Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik
  • Seit 1978 Studienaufenthalte auf Bali, Südindien und Japan
  • Seit 1980 Mitglied des Stuttgarter Ensembles ExVoCo
  • Seit 1986 Professor für Musiktheorie/Gehörbildung an der Musikhochschule in Freiburg, wo er auch 1982 das Ensemble für balinesische Musik gründete
  • 1992 bis 1995 Gastdozentur (über DAAD) an die IKIP-Bandung/Indonesien
  • Mitarbeit in der Lehrplankommission Indonesiens und Mitbegründer des indonesischen Komponistenverbandes
  • Seit 1997 Konsultant in einem musikethnologisch-pädagogischen Forschungsprojekt an der Universität UPI-Bandung / Indonesien in Zusammenarbeit mit der Ford-Foundation
  • Gastprofessor an der Kunstakademie in Surakarta/ Indonesien
  • Seit 2003 Professor an der Musikhochschule Lübeck für Komposition
  • Seit 2003 musikalischer Berater beim Haus der Kulturen der Welt in Berlin

Arbeit als Komponist und Musikwissenschaftler

Mack interessierte sich nicht nur für Klassische Musik (Klavier), sondern auch für Pop- und Rockmusik (Elektronische Orgel und Synthesizer). Unter anderem über die Musik Frank Zappas kam Mack zur zeitgenössischen „Neuen Musik“. Während seines Studiums der Komposition in Freiburg bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough beschäftigte er sich hauptsächlich mit elektroakustischer Musik und Akusmatik. Ein Studienaufenthalt auf der Insel Bali (1978) weckte dann Macks Interesse für die Musik des indonesischen Kulturraumes, speziell für das Gamelan, das seither einen deutlichen Einfluss auf sein Schaffen nimmt. Deutlich wird dies an vielen Kompositionen, die indonesische Titel tragen: Angin (1988/2003) „Wind“, Gado-Gado (2005) Gemüsesalat, Balungan (1993), Hauptmelodie, oder Preret (1983) nach dem speziellen Blasinstrument Preret. Er wandte sich folgerichtig von der elektronischen Musik ab und komponiert nur noch für Orchester.

In Macks Verständnis ist Musik mehr als nur Klang, sie kann ihre volle Kraft erst durch die Aufführung, die „Live-Performance“ entfalten, in der die Musiker sowohl in direktem Kontakt zueinander, als auch zum Publikum stehen. Seine Kompositionen, die meistens einen sehr hohe technische Anspruch an die Interpreten stellen, überraschen durch ihre, dem europäischen Hörer ungewohnte Klangfarbe und Struktur (von Mack selbst „Kolotomische Struktur“ genannt, nach einem von Jaap Kunst eingeführten Begriff). Klangliches Vorbild sind dabei aber nicht nur die traditionelle Balinesische Musik, sondern – Macks eigenen Worten zufolge – auch europäische Komponisten wie zum Beispiel Wolfgang Amadeus Mozart.

Neben seiner Tätigkeit als Komponist engagiert sich Mack aktiv für die Erhaltung des musikalischen Kulturerbes Indonesiens.

Werke

  • Auf dem Weg zu einer eigenen Kultur. In: Klaus Hinrich Stahmer (Hg.): Neue Musik 2000 – Fünf Texte von Komponisten (Schriften der Hochschule für Musik Würzburg, Band 6). Würzburg 2001, S. 27–46.
  • Zeitgenössische Musik in Indonesien – Zwischen lokalen Traditionen, nationalen Verpflichtungen und internationalen Einflüssen. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-12562-5.
  • Musik aus Bali und Westjava. Oldershausen 2003, Lugert-Verlag
  • Länderheft Bali. Oldershausen 2004, Lugert-Verlag

Literatur

  • Bernhard Weber: Dieter Mack (Lexikonartikel). In: Heister und Sparrer (Hg.): Komponisten der Gegenwart. München 2006. (Der Artikel enthält ein ausführliches Werkverzeichnis, eine Diskografie sowie weitere Literaturangaben.)
  • Niels Hofheinz: „Dem Publikum ein Angebot machen“. Ein Interview mit Dieter Mack. Karlsruhe (o.V.) 2007.
  • Niels Hofheinz: Dieter Mack: Saba. Karlsruhe (o.V.) 2007.

Weblinks


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