- Adolphus Cambridge, 1. Marquess of Cambridge
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Adolphus Cambridge, 1. Marquess of Cambridge, GCB, GCVO, CMG, vollständiger Name Adolphus Charles Alexander Albert Edward George Philip Louis Ladislaus von Teck (* 13. August 1868 im Kensington Palace in London; † 23. Oktober 1927 in Shotton Hall, Shrewsbury) war ein Mitglied der britischen Königsfamilie, der jüngere Bruder von Königin Mary. Adolphus war der letzte Herzog von Teck im Königreich Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Adolphus war der älteste Sohn von vier Kindern des Herzogs Franz von Teck (1837–1900) und seiner Ehefrau Prinzessin Mary Adelaide von Großbritannien, Irland und Hannover (1833–1897), jüngste Tochter des Prinzen Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge, und der Prinzessin Auguste von Hessen-Kassel. Die Großeltern väterlicherseits waren Prinz Alexander von Württemberg und Claudine Rhédey von Kis-Rhéde, spätere Gräfin von Hohenstein. Dolly, wie er innerhalb der Familie gerufen wurde, wuchs im Kensington Palace und im Landhaus White Lodge in Richmond Park auf, mit seinen Geschwistern:
- Prinzessin Viktoria Mary (1867–1953), verheiratet mit König Georg V. von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien
- Prinz Franz (1870–1910)
- Prinz Alexander, später "The Right Honourable Alexander Cambridge, 1. Earl of Athlone" (1874–1957), verheiratet mit Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland, Tochter von Prinz Leopold, Duke of Albany, und Enkelin von Königin Victoria
Ausbildung und Militär
Prinz Adolphus studierte am Wellington College in Berkshire, bevor er an der Royal Military Academy Sandhurst eine militärische Ausbildung bekam. Als 19-jähriger trat er in die 17. Lancers (Duke of Cambridge's Own) ein, ein Regiment seines Onkels und Oberbefehlshaber der britischen Armee George, 2. Duke of Cambridge. Im Jahr 1894 wechselte er zu den 1. Life Guards.
Heirat und Nachkommen
Am 12. Dezember 1894 heiratete Prinz Adolphus in Eaton Hall, Cheshire, Lady Margaret Evelyn Grosvenor (1873–1929), Tochter von Hugh Lupus Grosvenor, 1. Duke of Westminster, und Lady Constance Leveson-Gower. Aus der gemeinsamen Verbindung gingen vier Kinder hervor:
- George Francis Hugh (1895–1981), 2. Marquess of Cambridge
- ∞ 1923 Dorothy Westenra Hastings
- Victoria Constance Mary (1897–1987)
- ∞ 1923 Henry Hugh Arthur Somerset, 10. Duke of Beaufort
- Helena Frances Augusta (1899–1969)
- ∞ 1919 Colonel John Evelyn Gibbs
- Frederick Charles Edward (1907–1940), gefallen in Belgien
Herzog von Teck
Nach dem Tod seines Vaters, Herzog Franz, am 21. Januar 1900 wurde Prinz Adolphus Herzog von Teck im Königreich Württemberg. Der neue Herzog nahm mit seinem Regiment am Zweiter Burenkrieg teil und stieg als Offizier der Kavallerie auf. Zwischen 1904 bis 1910 diente er als britischer Militärattaché in Wien und trat später im Rang eines Oberstleutnants in den Ruhestand. Am 9. Juni 1911 wurde ihm von seinem Schwager, König Georg V. das Prädikat Hoheit (His Highness) verliehen.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, kehrte er in den aktiven Dienst zurück und diente in der britischen Admiralität und später in der British Expeditionary Forces (B.E.F.) in Frankreich, im Rang eines Brigadegenerals.
Marquess of Cambridge
1917 wurde aufgrund antideutscher Gefühle, die während des Ersten Weltkriegs in Großbritannien vorherrschten, der Name des britischen Königshauses in Windsor umgeändert. Der König verzichtete auf all seine deutschen Titel, ebenso die Mitglieder der königlichen Familie sowie vielfach auch sonstige Familien, Institutionen, Städte und Gemeinden im ganzen British Commonwealth mit Namen deutscher Herkunft (insbesondere in Kanada und Australien). Im Zuge dessen verzichtete auch Herzog Adolphus am 14. Juli 1917 auf seine deutschen Titel und nahm den Familiennamen Cambridge an (Ableitung von seinem Großvater Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge). Am 16. Juli 1917 wurde ihm der Titel Marquess of Cambridge in der Peerage of the United Kingdom verliehen.
Auszeichnungen
Titel
- 1868–1900 Prinz Adolphus von Teck
- 1900–1917 Herzog Adolphus von Teck
- 1917 Sir Adolphus Cambridge
- 1917–1927 Adolphus Cambridge, 1. Marquess of Cambridge
Orden
- 1882 Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone [1]
- 1897 Royal Victorian Order (KCVO)
- 1900 Royal Victorian Order (GCVO)
- 1902 Großkreuz des Ordens der Wendischen Krone
- 1911 Order of the Bath (GCB)
- 1917 Order of St. Michael and St. George (CMG)
Literatur
- Sönke Lorenz (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4
- L. G. Pine: The New Extinct Peerage 1884-1971. Containing Extinct, Abeyant, Dormant and Suspended Peerages With Genealogies and Arms. Heraldry Today, London 1972, ISBN 0-900455-23-3.
- Arnold McNaughton: The Book of Kings. A Royal Genealogy. Garnstone, London 1973, ISBN 0-900391-19-7.
- George Edward Cokayne, Vicary Gibbs: The Complete Peerage of England, Scotland, Ireland, Great Britain and the United Kingdom, Extant, Extinct or Dormant (1910-1959). Sutton, Stroud u. a. 2000, ISBN 0-904387-82-8.
- Alison Weir: Britain's Royal Family. A Complete Genealogy. Bodley Head, London 1989, ISBN 0-370-31310-0.
Einzelnachweise
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907, Seite 29
Weblinks
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