- Diplomatarium
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Als Urkundenbuch bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft eine gedruckte Sammlung von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden aus einem inhaltlichen, geographischen oder sachlichen Zusammenhang. In älteren Veröffentlichungen und im nicht deutschsprachigen Raum ist auch Diplomatarium gebräuchlich, ansonsten analoge Begriffsbildungen in der jeweiligen Sprache. Auch Codex diplomaticus ist bei älteren Editionen geläufig.
So enthält z. B.
- das Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger alle Urkunden, die Babenberger betreffend;
- das Wirttembergisches Urkundenbuch Urkunden zur Geschichte Württembergs;
- das Rheinische Urkundenbuch Urkunden, das Rheinland;
- das Mecklenburgische Urkundenbuch Urkunden zur Geschichte Mecklenburgs bis zum Jahr 1400 betreffend.
Das Urkundenbuch unterscheidet sich damit vom Kopialbuch und Register, die handschriftliche Sammlungen von Urkunden aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit sind. Das Urkundenbuch unterscheidet sich vom Regestenwerk darin, dass in ersterem gewöhnlich der vollständige Text der Urkunden abgedruckt wird, während in letzterem nur inhaltliche Zusammenfassungen zu finden sind. Insbesondere in Urkundenbüchern, die im 19. Jahrhundert gedruckt worden sind, findet man jedoch längere Passagen, die nur Regesten der Urkunden bieten (jüngstes Beispiel das „Liechtensteinische Urkundenbuch“, dessen Fortsetzung ausschließlich Regesten enthält.
Beispiele
- Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, bearb. v. Hubert Ermisch, Leipzig 1879 (Codex diplomaticus Saxoniae Regiae 2,6)
- Preußisches Urkundenbuch. Politische (allgemeine) Abteilung, Bd. I: Die Bildung des Ordensstaats, 1. Hälfte: hg. von R(udolf) Philippi in Verbindung mit (Carl P.) Wölky, 2. Hälfte: bearb. von August Seraphim, Königsberg i. Pr. 1882–1909
- Königliches Staatsarchiv in Stuttgart (Hg.): Württembergisches Urkundenbuch, 11 Bde., Scientia Verlag und Antiquariat Schilling OHG, Aalen (Neudr. d. Ausg. 1849–1913) 1972–1978 (1986), ISBN 3-511-05180-0.
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